 |  | Ernst Fuchs, Landschaft, 1987 | |
Der Begriff des Phantastischen Realismus wurde Mitte der fünfziger Jahre von dem Kunstkritiker Johann Muschik geprägt, der sich auf eine Gruppe von Wiener Malern bezog: Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Fritz Janschka, Curt Stenvert, Wolfgang Hutter und Anton Lemden. Unter dem Einfluss des Saarbrücker Malers Edgar Jené, der lange in Paris gelebt hatte und die Ideen André Bretons vertrat, formierte sich diese Gruppe in Wien und wird deshalb auch Wiener Schule des Phantastischen Realismus genannt. Eines der ersten Foren des Phantastischen Realismus war die von Albert Paris Güthersloh dominierte österreichische Sektion des International Art Clubs, in der sich die junge Avantgarde der verschiedenen Stilrichtungen traf.
Der Ausdruck der Bilder war phantastisch-erotisch. Das Thema wurde oftmals bis zur Groteske gesteigert und enthielt eine ironische Brechung. Die Sujets bestehen aus mythischen Themen, kosmischen Träumen und apokalyptischen Visionen. Deutsche Vertreter des Phantastischen Realismus waren Horst Janssen und Paul Wunderlich. Obwohl die Stilmittel des Phantastische Realismus denen des Surrealismus der zwanziger Jahre gleichen, unterscheiden sich die beiden Stile prinzipiell. Während der Surrealismus sich dem psychischen Automatismus verschrieben hatte, kam es den Malern des Phantastischen Realismus darauf an, nie den Verstand im Malprozess auszuschalten. Das verbindende Element war die Farbgebung, deren Ton einen erotisierenden Charakter hatte.
Weitere Künstler:
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