1997 Sprengel-Preis für Bildende Kunst,
Niedersächsische Sparkassenstiftung, Hannover
Pressemitteilung:
ANDREAS SCHULZE: "Maximilianstrasse"
Six Friedrich, die Andreas Schulzes erste Einzelausstellung 1982 in München gezeigt hat, meinte in einem Interview, was alle anderen Befragten ähnlich ausgedrückt haben: "Zunächst denkt man bei all diesen Arbeiten, daß man die Dinge kennt -letztendlich ist es aber nicht so. Es handelt sich um eine Form, die an etwas erinnert, eine Form, die sich auf etwas bezieht. Andreas ist ein präziser Denker. Es gibt ja verschiedene Arten zu denken, er macht das durch die Formen hindurch".
So verhält es sich auch mit der neuen Serie der Autobilder. Sie sind die ideale Form -und Themenfindung für Schulze, aufgrund der alltäglichen Banalität des Gegenstands und der rundlichen, voluminösen Form, die in all seinen Arbeiten auftaucht.
Andreas Schulze studierte von 1978 bis 1983 bei Dieter Krieg an der Akademie in Düsseldorf. Das intellektuelle Klima an der Akademie wurde von Joseph Beuys und später maßgeblich von Gerhard Richter bestimmt.
Seine Arbeiten waren schon immer mißtrauisch gegenüber einer "Theoretisierung" der Kunst. "Theorie ja, theoretische Kunst nein", so ließe sich Schulzes Einstellung, die bis heute Gültigkeit hat, auf den Punkt bringen.
Aus dieser Zeit stammen auch seine Kontakte zur Mülheimer Freiheit in Köln. Hauptsächlich war er mit Georg Dokoupil befreundet. Kunstgeschichte war in den Augen der Mülheimer nicht etwas, das man ehrfürchtig betrachtete, sie war dazu da, benutzt zu werden.
Stephan Schmidt -Wulffen formuliert treffend: "Für mich war Schulze eine Herausforderung. Da spürte ich immer so eine gewisse Betretenheit. Ich wusste, was er machte, nicht richtig einzuordnen. Es ist keine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Epoche oder Geisteshaltung auszumachen. Wir haben 15 Jahre lang versucht, in der künstlerischen Persönlichkeit all das dingfest zu machen, was gesellschaftlich vorformuliert ist. Jetzt befinden wir uns in einer Fragesituation, wo wir zunehmend merken, daß es zusätzlich zu einer allgemeinen Sprache noch eine individuelle Ebene in der künstlerischen Arbeit gibt, die wesentlich ist. Wenn man Andreas nicht kennt, versteht man seine Kunst nicht. Man wird seiner Kunst gerechter, wenn man den Mann kennt, dies zeigt doch schon, daß es diesen persönlichen Moment gibt."
Diese Aussage deckt sich mit Wilfried Dickhoff, der über Schulzes Bilder schreibt: "Mit traumwandlerischer Sicherheit bewegten sie sich zwischen allen Stühlen damals denkbarer Stile, Haltungen und Kunstismen. Sie artikulieren ein Dazwischen, zu dem es keinen angemessenen interpretativen Zugang gab. Sie waren einfach frappierend deplaziert. Nicht, daß etwas auf ihnen zu sehen gewesen wäre, das "wir" noch nie gesehen hätten. Im Gegenteil, die gewöhnlichsten Dinge waren zu sehen: Kugeln, Streifen, Äpfel, Brillen, Einfamilienreihenhäuser, Steine, Küchenzeilen u.s.w. Und auch die Kunstbezüge waren ziemlich eindeutig: Donald Judd- Kästen, Sol Lewitt- Farbflächen, aber die merkwürdige Komposition, die versch®obene plakative Malweise und das vollkommen unpathetisch daherkommende Großformat forcierten die Vordergründigkeit der Bezüge in einer Art und Weise, die ihre Referenzen irritierte. Rückhaltlos, ohne konzeptuelle Rückversicherung standen sie im Kunstraum, den Blick auf ein Dazwischen lenkend, das unübersehbar war. Diese Bilder waren einfach souverän. So hatten wir das noch nie gesehen". (Lisa Ungar)
1982
Galerie Six Friedrich, München
Museum van Hedendaagse Kunst, Gent
1985
Galerie Six Friedrich, München
Galerie Six Friedrich, München
1988
Museo de Arte Contemporaneo da Sevilla
Fundacio Caja de Pensiones, Valencia
Museo des Bellas Artes, Bilbao
Galeria Fucares, Madrid
Le Casa d`Arte, Mailand
1989
Kunstmuseum Luzern
Kunstverein München
Drac u. Frac des pays de la Loire, Nantes u. Clisson
1992
Le Case d`Arte, Mailand
1993
Kunstverein Hamburg
1994
Galerie am kleinen Markt, Mannheim
Galerie Six Friedrich, München
1997
Kunstverien Ludwigsburg
Abbaye Saint-André, Centre d´art contemporain de Meymac; Le Parvis, Centre d´art cotemporain Ibos/Pau
Sprengel Museum Hannover
1998/99
Galerie Six Friedrich Lisa Ungar, München
2000
Galerie SixFriedrichLisaUngar, München
Le Case d'Arte, Mailand
2002
Raum aktueller Kunst Martin Janda, Wien
Gruppenausstellungen (Auswahl):
1981 "Bildwechsel", Berlin
"Rundschau Deutschland I", Köln
"Rundschau Deutschland II", München
1982
Kölner Herbstsalon, Kunsthalle Köln
"La giovane pittura in Germania", Galleria communale d´arte moderna, Bologna
1983
"New Art", Tate Gallery, London
"Supermix", Galerie Maenz, Köln
1984
"Paravents", Schloß Lörsfeld, Kerpen
"An International Survey of Recent Painting and Sculpture", Museum of Modern Art, New York
"... von hier aus", Messehallen, Düsseldorf
"Nouveau Bohème", Monika Sprüth Galerie, Köln
1985
"Künstliche Paradiese", Museum Folkwang, Essen; Kunstverein München "Phase II",
Steirischer Herbst ´85, Graz
1986 "Prospect 86", Frankfurter Kunstverein
1987 "Hacen lo que quieren", Museo de Arte Contemporaneo de Sevilla
"Art from Europe", Tate Gallery, Londo
"Memory and Imagination", The Scottish Arts Coucil, Edinburgh
1988
"Kölner Kunst", Kunstforeningen Kopenhagen
"Refigured Painting", Museum Toledo, USA
1989
"Refigured Painting", Williamstown Museum; Guggenheim Museum, New York
"2000 Jahre - Die Gegenwart der Vergangenheit", Kunstverein Bonn
1990
"3 Tage Umhausen", Umhausen, Österreich
1991
"VIS-A-VIS-Der Spiegel der Galerien", Anciens Etablissements Sacre, Lüttich
1992
"Teppiche", Galerie Tanja Grunert, Köln
"Ars Pro Domo", Museum Ludwig, Köln
1993
"Romantik in der Kunst der Gegenwart", Ludwig-Forum, Aachen
"Abstrakt", Deutscher Künstlerbund, Dresdner Schloß
1995
Künstlerwerkstatt Lothringerstraße, München
"Palast der Künste 1995", Kölnischer Kunstverein