
Oskar Schlemmer zählt zweifelsfrei zu den bedeutendsten Wegbereitern der deutschen Moderne. Wie kaum ein anderer Künstler verkörperte Schlemmer den neuen Begriff des Künstlers als eines universalen Gestalters. Als Maler, Plastiker, Wandgestalter, Balletschöpfer und Bühnenbildner hat er das Einzelwerk in einen umfassenden Zusammenhang gestellt. Die Malerei Schlemmers birgt eine immanente Ruhe, die in Verbindung mit seiner konsequenten Formenstrenge die meditative Stille seiner Kunst prägt. Ausgehend von den aus geometrischen Formen gebildeten Kunstfiguren, die von allem Individuellen und Bewegtem befreit sind, entwickelt er am Bauhaus in Weimar und Dessau die für seine Kunst charakteristischen „Umrissgestalten“, die stereometrischen Körpern angenähert sind und plastische Wirkung vermitteln. Schlemmer führt das Menschenbild auf eine essentielle Urform, ihre säulenhafte Geschlossenheit und ihre Verknüpfung mit der Fläche und dem Raum zurück.
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1888 geboren in Stuttgart
1906-10 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1911 Aufenthalt in Berlin, Kontakte zum „Sturm“-Kreis
1912 Meisterschüler bei Adolf Hölzel an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart
1913-14 Eröffnung des „Neuen Kunstsalons am Neckartor“ in Stuttgart; Wand-bilder für die Werkbundausst. Köln
1919 Gründungsmitglied der Üecht-Gruppe in Stuttgart
1920 Ausstellungen in der Galerie „Der Sturm“ in Berlin und der Galerie Arnold in Dresden.
1920-29 Berufung als Lehrer an das Weimarer Bauhaus
1929-32 Professur an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau
1932-33 Berufung an die Vereinigte Staatsschule für Kunst und Kunstgewerbe
1937 Einzelausstellung in London
1939 Ausstellungsbeteiligung „Bauhaus 1919-1928“ im Metropolitan Museum of Modern Art, New York
1940 Arbeit für die Lackfabrik des Wuppertaler Fabrikanten Kurt Herberts (zsm. mit W. Baumeister)
1943 gestorben in Baden-Baden
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