Otto Piene gründete 1957 gemeinsam mit Heinz Mack die international bekannte Künstlervereinigung ZERO, zu der später auch Günther Uecker stieß und die sich als Gegenbewegung zur damals vorherrschenden informellen / gestischen Kunst verstand und die den Abstrakten Expressionismus durch eine reduzierte und kontrollierte Kunst ablöste. In einer konsequenten Auseinandersetzung mit den Themen Licht, Bewegung und Raum schafft Ottto Piene seit 1960 Rauch- und Feuerbilder, in denen er mit Feuer seine Leinwände verändert, schwärzt oder gar anbrennt. Feuer, Licht und Farbe verbinden sich: Die zerstörerischen Spuren des Feuers bilden Rückstände auf dem Bildgrund, deren Schönheit und Ausdruck durch poetisch-assoziative Titel noch unterstützt werden.
1928 geboren in Laasphe/Westfalen
1949 - 1953 Studium der Malerei und Kunsterziehung an den Kunstakademien München
und Düsseldorf; Dozent an der Modeschule, Düsseldorf
1952 - 1957 Studium der Philosophie an der Kölner Albertus-Magnus-Universität, Abschluß
Staatsexamen
1957 Gründung der Gruppe „ZERO“ zusammen mit Heinz Mack; erste Rasterbilder, angeregt durch Yves Klein
1958 - 1961 Edition der Zeitschrift „ZERO“ in Zusammenarbeit mit Heinz Mack
1959 „Lichtballette“ und „Rauchbilder“ mit Bezug auf elementare Natur-Energien
1960 Experimente mit Multimedia-Kombinationen
1963 Zusammen mit Uecker und Mack Wortführer des sogenannten „Neuen Idealismus“
1964 Gastprofessur an der University of Pennsylvania
1965 Erste Einzelausstellung, New York
1971 Auftrag für Entwürfe zur künstlerischen Gestaltung der Eröffnungs- und Schlussfeier der XX. Olympischen Spiele in München
1972 Professur für Umweltkunst an der Universität Cambridge, Massachusetts
1974 Berufung zum Direktor des Center for Advanced Visual Studies am Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) in Cambridge/Ma.und Professor of Visual Design for Environmental Art
1977 Teilnahme an der documenta 6 in Kassel
1989 - 1990 Vorsitzender des Beirats der Ministerin für Wissenschaft und Forschung des
Landes Nordrhein-Westfalen
1994 Verleihung der Ehrendoktorwürde (Doctor of Fine Arts h.c.) der University of Maryland BC
1996 Sculpture Prize der American Academy of Arts and Letters, New York