Öl auf Leinwand
50 x 70 cm / gerahmt 65 x 85 cm
19 x 27 inch / gerahmt 25 x 33 inch
unten rechts signiert, datiert "O Modersohn 25"
Expertise Rainer Noeres vom 10. März 2018,
Otto Modersohn Museum, Fischerhude
rückseitig Heidelandschaft gemalt um 1928
- mit Modellrahmen -
N 9336 |
Weitere Details:
Über das Werk
Ein sonniger Frühlingstag in Fischerhude, gemalt von Otto Modersohn im Mai des Jahres 1925. Der Vordergrund zeigt ein offenes Stück Wiese, differenziert in transparenten Grüntönen angelegt. Schattierungen in kühlem Dunkelgrün bezeugen die Anwesenheit eines Baumes, unter dem der Maler Schutz vor der Sonne fand. Zum Mittelpunkt changiert das Grün ins Gelbliche der Löwenzahnblüten. Der Bildmittelgrund zeigt eine Anreihung von Bauernhäusern, mit ihren Gärten und ihrem Baumbestand blühender Obstbäume, im Komplementärkontrast von Grün- und Rottönen. Belebt wird die arkadische Szene durch das auf der Wiese grasende braune Pferd - auf der Leine trocknet die Wäsche im Sonnenschein. Darüber ein strahlend blauer Himmel.
Das Bild zeigt einen Frühlingsmorgen, wie man ihn heute noch genauso im Mai in Fischerhude erleben kann. Die Bilder Otto Modersohns der 1920er-Jahre sind geprägt von französischer Peinture. Höchst differenziert im Ton, vornehm in der Farbe und mit rhythmisch bewegtem Vortrag zeigt sich der sechzigjährige Otto Modersohn auf der Höhe seiner malerischen Entwicklung. "Man muß seinem Stoff ganz frei gegenüberstehen - Kunst ist eine Neuschöpfung an Hand oder auf Grund der Natur. Darin liegt gerade die Freude beim Schaffen. Ein Bild wird viel besser, das diesen freien Atem hat. Man muß seine Phantasie mit dem Atem der Natur komponieren. Man muß nach seinen Vorstellungen umgestalten. Nicht der ist ein großer Maler, der die Natur getreulich wiedergibt, sondern der, der die Natur mit seiner Phantasie erfüllt und diese neu entstehen läßt, wie seine Phantasie sie erschaut." (Otto Modersohn, Tagebuch 17. August 1924)
Rainer Noeres, Leiter des Otto Modersohn-Museums in Fischerhude |