
Der in Krefeld geborene Heinrich Nauen hinterließ ein umfangreiches Oeuvre, das vorwiegend Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und druckgraphische Werke umfasst. Motivisch widmete er sich der Landschft und dem Stillleben. In der Kunstgeschichte gilt Heirnich Nauen als ein wesentlicher Vertreter des Rheinischen Expressionismus.
Seine künstlerische Ausbildung begann Heinrich Nauen als 17jähriger an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bei Heinrich Lauenstein, Willi Spatz und Eduard von Gebhardt studierte. Später unterrichtete Heinrich Nauen selbst an der Akademie als Professor für 16 Jahre (1921-37). Nach den Studienjahren in Düsseldorf besuchte er eine private Kunstschule in München. Anschließend setze er sein Studium für zwei Jahre an der Kunstakademie in Stuttgart fort.
1905 reiste der Künstler nach Paris. Dort besuchte er für ein Jahr die "Académie Julian" und setzte sich intensiv mit dem Französischen Impressionismus und der Malerei van Goghs auseinander. Zurück in Deutschland siedelte der Maler nach Berlin über, wo er Emil Nolde kennen lernte und Mitglied der "Berliner Sezession" wurde.
In den Jahren nach 1905 findet Heinrich Nauen zu einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform. Betrachtet man die Werke dieser Jahre, so fällt die relativ große Übereinstimmung mit den Motiven der Arbeiten van Goghs auf: Schwergliedrige Bauerngestalten bei der Feldarbeit, blühende Obstbäume und Blumenstillleben, oft auch Sonnenblumen. Durch zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und Kritiken nahm damals die Anerkennung und weltweite Verehrung der Kunst Vincent van Goghs ihren Beginn in Deutschland: seine ungebärdige, unkonventionelle Art, Seherlebnisse malerisch umzusetzen, verstärkte die Ablehnung der jungen Künstlergeneration bezüglich der in den Akademien vermittelten Lehren. Doch anders als bei den Fauves in Frankreich oder den Brücke-Künstlern in Deutschland vollzog sich diese Entwicklung bei Nauen nicht so ungezügelt und stürmisch, sondern eher bedächtig, gezielt und überlegt im Sinne eines kontinuierlichen Verlaufs der eigenen, malerischen Mittel und Möglichkeiten. So sind auch seine Stillleben nicht spontan wiedergegebene Natur, sondern ausgefeilte und konstruierte Kompositionen, mit feinen Pinselstrichen um Plastizität und Atmosphäre bemüht.
1911 zieht Heinrich Nauen nach Brüggen um. Wieder im Niederrhein entwickelt der Maler Kontakte zu anderen Künstlern, Kunsthistorikern und Sammlern. Es beginnen auch die ersten Ausstellungen: 1912 ist Heinrich Nauen bei der "Sonderbundausstellung" in Köln vertreten, wo seine Werke unter anderem neben den von van Gogh, Paul Cézanne, Paul Gaugin, Pablo Picasso und Claude Monet hängen. Im nächsten Jahr ist der Künstler auch in Bonn in der Ausstellung "Die Rheinischen Expressionisten", die von August Macke angeregt wurde, präsent. 1914 findet die erste Einzelausstellung von Heinrich Nauen statt; in der Düsseldorfer Galerie von Alfred Flechtheim.
Als der Erste Weltkrieg ausbricht, beginnt der Anfang vom Ende der Künstlerkarriere von Heinrich Nauen: Zwar ist er als "Kriegsmaler" tätig, gründet 1918 gemeinsam mit anderen Künstlerkollegen die Gruppe "Das Junge Rheinland" und unterrichtet an der Düsseldorfer Kunstakademie, jedoch werden seine Werke 1937 als entartet degradiert, worauf Heinrich Nauen seine Lehr- und Maltätigkeit aufgeben muss.
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Aktuelle und vergangene Ausstellungstermine:
04.07.2011 Sommerlandschaften
16.11.2011 Die ganz Großen der Galerie Paffrath auf der Cofaa in Köln
07.10.2011 "Düsseldorfer Malerschule" - Herbstausstellung 2011
01.04.2011 "Neuerwerbungen XXV"
20.06.2013 "Blumenpracht"
13.09.2012 "Neuerwerbungen XXVII" 
Weitere Termine:
1912
"Sonderbundausstellung" in Köln
1913
"Die Rheinischen Expressionisten" in Bonn
1914
Erste Einzelausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim in Düsseldorf
Einzelausstellung in der Galerie Paul Cassirer in Berlin
1925
Einzelausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim
1937
"Entartete Kunst" in München
1948
Gedächtnisausstellung im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld
Heute befinden sich mehrere Werke von Heinrich Nauen in dem Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld, sonst auch in dem Wallraf-Richartz-Museum in Köln, dem Museum Kunstpalast in Düsseldorf, Karl Ernst Osthaus-Museum in Hagen sowie dem Clemens-Sels-Museum in Neuss.
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Pressemitteilungen:
02.05.2011 Rückblick: Frühlingsausstellung 2011 "Neuerwerbungen XXV"
26.09.2011 "Düsseldorfer Malerschule" - Herbstausstellung 2011
26.09.2011 Highlights in München
24.10.2011 Rückblick: Sonderausstellung Herbst 2011 "Düsseldorfer Malerschule"
11.07.2011 Galerie Paffrath auf der COFAA in Köln
14.06.2013 "Blumenpracht" - Sommerausstellung 
Weitere Publikationen:
Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und Galerie Paffrath (Hg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1919 - 1918. Bd. 3. München: Bruckmann, 1998, S. 29-30.
Klara Drenker-Nagels (Hg.) und Fritz Malcomess: Heinrich Nauen 1880 - 1940. Monographie und Werkverzeichnis. Köln: Wienand, 1996.
Kunstmuseum Bonn und Von der Heydt Museum Wuppertal (Hg.): Heinrich Nauen 1880 - 1940. Retrospektive. Ausstellungskatalog. Köln: Wienand, 1996.
Vollmer, Hans: Künstlerlexikon. Bd. 3. Leipzig: E. A. Seemann, 1956, S. 463.
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