
Lebt in Berlin.
1995-98 Hochschule der Bildenden Künste, Hamburg
(Prof. Franz Erhard Walther)
Presseinformation Jonathan Meese
Der 1971 geborenen Künstler wird wegen seiner Arbeiten und aufsehenerregenden Installationen und Aktionen immer wieder als „Provokateur" bezeichnet. Er selbst kann mit diesem Etikett nur wenig anfangen, hat sich auch noch nie als Provokateur gesehen. „Wenn so etwas wie Provokation ins Spiel kommt, dann interessiert mich immer nur die Selbstprovokation, d.h. ich muß mich selbst auf ein Selbsthaß- oder Selbstbezichtigungslevel bringen ... Man muß sich selbst extrem herausfordern und in dem, was man tut, äußerst zweifelhaft werden." Dazu müsse man sich mit zweifelhaften Dingen umgeben, mit Sachen, die einen in untragbare Situationen bringen, ins Verderben ziehen. Meese faszinieren deshalb Persönlichkeiten, die sich gegen sich selbst aufgelehnt haben, Leute, die etwas völlig Neues bringen wollten, deren „Umwälzungsqualität" ist das entscheidende, unabhängig von der moralisch-ethischen Komponente. „Mich interessiert, ob jemand willens ist, bei dem was er tut, radikaler als alle anderen zu sein. Das ist der Ausgangspunkt. Ich will diese Leute nicht verstehen, ich will noch nicht einmal mit ihnen reden. Ich will nur angemessen an ihnen vorbei kommen."
Das letzte Jahr stand für Meese ganz im Zeichen Balthus, in allen seinen Ausstellungen gab es einen Balthus-Raum. Balthus ist für Meese die herausragende Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts, ihn fasziniert, wie Balthus sich aus der Kunstgeschichte herausgeschrieben hat, im Gegensatz zu den meisten Künstlern, die nur bemüht waren, sich hineinzuschreiben. So wird in der Wiener Ausstellung Van Gogh zu einem weiteren Thema.
Radikalität scheint das gemeinsame Kriterium für Künstler zu sein, die Meese interessieren. „Es sind Solitäre oder Inseln, auf denen man landen kann, die aber sonst isoliert sind." Deshalb fordert er: „Man muß Dinge machen, die keine Schule machen. Das ist entscheidend." Konsequenterweise nimmt Meese keine Preise, keine Stipendien oder mögliche Professuren an und beendet sein Studium nicht. „Qualität ist für mich, wenn Gefahr im Spiel ist, wenn man nicht preisgekrönt wird und nicht weltweit gefällt. Ich hoffe, daß man die Kraft hat, möglichst oft nein zu sagen ... Die Kinderperspektive finde ich ja auch sehr interessant und fragwürdig. Balthus war immer im Bereich des Kindes ... Das ist vielleicht das Wichtigste: so lange wie möglich ein Kind bleiben."
Alle Zitate stammen aus einem Interview, das Angela Lampe im April 2001 mit Jonathan Meese geführt hat.
Eine Abschrift des Interviews liegt in der Galerie auf.
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Aktuelle und vergangene Ausstellungstermine:
28.10.2004 Galerie Krinzinger / ART COLOGNE 2004
15.09.2001 JONATHAN MEESE
31.10.2001 Galerie Krinzinger auf der ART COLOGNE
28.10.2005 Galerie Krinzinger: Art Cologne 2005
14.06.2006 Galerie Krinzinger - ART BASEL 2006
07.12.2006 Art Basel Miami - Galerie Krinzinger
13.02.2008 ARCO 2008
19.03.2008 Art Dubai
27.03.2008 The Armory Show - The International Fair of New Art 
Weitere Termine:
Einzelausstellungen / Solo Exhibitions
1997
Kunstverein Kehding
1998
„De Räuber", Contemporary Fine Arts, Berlin
1999
„Mr. Deltoid´s a.k.a. Urleandrusus ? Sonnenallee ? AHOI DE ANGST ? FAIR WELL Good Bye", Neuer Aachener Kunstverein, Aachen
„Schnitt bringt Schnitte", Ausstellungsraum Schnitt, Köln
„Sonnentanz/ Der Weidenmann/ Nahrung/ Erzisis", Kunsthalle St. Gallen (Kat.)
„Frontbibliothek Meese", Schaufensterausstellung und Künstlerbuchpräsentation, Buchhandlung Walther König, Köln
„Wunderkammern: Erzreligion Blutlazarett/ Erzsöldner Richard Wagner/ Privatarmee Ernte und Saat/ Waffe: Erzblut der Isis/ Nahrung: Bluterz", Frankfurter Kunstverein, Frankfurt
„Information ? Erlösung ? Wiederkehr/ Richard Wagners Privatarmee Lichterz", Kunsthalle Bielefeld
„Gesinnung ´99 ? Der letzte Lichtstrahl des Jahrtausends" (mit Erwin Kneihsl), Contemporary Fine Arts, Berlin (Publikation)
2000
„Volkszorn Wilhelm I-III", Galerie Christian Nagel, Köln
„Soldat Meese (Staatsanimalismus), Maldoror-Turm" (anlässlich der Ausstellung „Wounded Time"), Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach (Kat.)
„The return of doctor Cyclops", Paolo Curti & Co., Mailand
„Capitaine Danjou Légion Etrangère", Galerie Karlheinz Meyer, Karlsruhe
„Capitaine Danjou ? (Légion Etrangère) ? Holzhand im Saalysm", Kunst-Werke, Berlin
2001
„Jonathan Meese", Leo Koenig Inc., New York
Gruppenausstellungen / Group Exhibitions
1997
„Glockengeschrei nach Deutz", Galerie Daniel Buchholz, Köln (Kat.)
1998
„Junge Szene ´98", Wiener Secession, Wien (Kat.)
„El Nino ? Gebt mir das Sommerloch", Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach, (Kat.)
„Starter", Frankfurter Kunstverein, Frankfurt
„Berlin Biennale", Postfuhramt, Berlin (Kat.)
„Site Construction", South London Gallery, London (Kat.)
„Today Tomorrow", Galerie de l´Ecole Supèrieure des Beaux-Arts de Marseille, Marseille (Kat.)
1999
„Today Tomorrow", Kirin Art Gallery, Osaka
„Collection 99", Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
„Generation Z", P.S. 1, New York
„Gallery Swap ? Contemporary Fine Arts at Sadie Coles HQ",
Sadie Coles HQ, London
„Evolution, Revolution, Exekution ? Akademie Isotrop",
Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen (Kat.)
„DACH", Galerie Krinzinger, Wien/ Benger Park, Bregenz (Kat.)
„Die Schule von Athen ? Deutsche Kunst Heute", Hellenic Art Galleries Association, kuratiert von Veit Loers, Athen (Kat.)
„German Open", Kunstmuseum Wolfsburg, Wolfsburg (Kat.)
2000
„L. A. ? ex", Museum Villa Stuck, München
„Berlin-Binnendifferenz", Phase 1 ? Wien, Galerie Krinzinger, Wien
Benger Areal, Bregenz
„Europe ?Different Perspectives in Painting", MuMi Museo Michetti, Francavilla al Marc, Italien (Kat.)
2001 „Jonathan Meese", Centre d´Art Contemporain, Freiburg
„Ziviler Ungehorsam ? Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Falckenberg", Kestner Gesellschaft, Hannover
„Musterkarte", Galeria Heinrich Ehrhardt, Madrid
„Viel Spaß", Espace Paul Ricard, Paris
Lesungen / Performances (Auswahl)
1998
Thalia Theater, Hamburg
„Starter", Frankfurter Kunstverein, Frankfurt
1999
„Der Stelenbunker Nahrung", Wiener Kunstverein, Wien
Galerie Walcheturm, Zürich
„AHOI DE ANGST ? OBERFORSTAMT MEESE (ZARISM IV)", (anlässlich der Ausstellung „Generation Z"), PS 1, New York
„ERZISIS ? LICHTYRANNONON ? Richard Wagners ALTER OZEAN ? PRIVATARMEE ECHNATON", (anlässlich der Ausstellung „Wunderkammern: Erzreligion Blutlazarett/Erzsöldner Richard Wagner/Privatarmee Ernte und Saat/Waffe: Erzblut der Isis/Nahrung: Blute"), Frankfurter Kunstverein, Frankfurt
„Aktion Wahnfried: Erkenntnis und Wissenschaft", (anlässlich der Ausstellung Information ?Erlösung ? Wiederkehr/Richard Wagners Privatarmee Lichterz), Kunsthalle Bielefeld
„Der Erzkamerad war geheilt (anlässlich der Ausstellung von Stanley Kubrick), Kunsthalle zu Kiel
„Staatssatanismus II Menschenvoodoo" (anlässlich der Ausstellung von Stanley Kubrick), Kölnischer Kunstverein, Köln
2000
„Fort Knox de DAF", Bayerisches Staatsschauspiel, Theater im Marshall,
München,Set: Jonathan Meese, Script: Raymond Pettibon, Musik, Hans Weigand
„ERZ VAMPIR GOTT erscheine saalnackt (de SCHÄDL)", Katholische Hauptpfarre, Münster Abteiberg Mönchengladbach (anlässlich der Ausstellung „Wounded Time", Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach)
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