Losnummer: 8040
Max Pechstein malte das vorliegende Aquarell in Nidden an der kurischen Nehrung, wo er von 1909 bis 1920 immer wieder die Sommermonate verbrachte. Die malerische Landschaft, das Licht, die unberührte Natur und die Natürlichkeit der dort lebenden Menschen lieferten ihm fruchtbare Inspiration für seine Kunst und bildeten ein Gegengewicht zum großstädtischen Leben. Beherrschendes Thema ist oft das Zusammenspiel zwischen menschlicher Existenz und elementarer Naturgewalt. So trotzt das hier dargestellte einsame Fischerhaus der ungestümen Natur während eines Sommergewitters an der See. Mit schwungvoll robustem, teils fahrigem, stets aber markant schwarzem Pinselstrich fängt Pechstein den Augenblick ein und koloriert in kräftigem Komplementärkontrast. Der auffällig schroff dahingeworfene Blitz im dunklen Gewitterhimmel kontrastiert dabei deutlich mit der horizontalen Einheit aus Vegetation, Gehöft und Meeresbucht. Dennoch gelingt Pechstein eine in sich ausgewogene Komposition, in der er den besonderen Charakter der Landschaft inszeniert und sie mit Licht und Dunkel in eine ausgewogene Dynamik versetzt. Wir danken Julia Pechstein, Hamburg, für wertvolle Hinweise vom 07.09.2023. Das Werk wird als eigenhändige Arbeit von Max Pechstein in der Dokumentation der Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft, Hamburg geführt.
Provenienz: Galerie Gerd Rosen, Berlin, Auktion 25.11.1955, Lot 2141
Privatbesitz Berlin
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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