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Anders als die in den 1950er-Jahren in Deutschland vorherrschende Malerei des Tachismus und des Informel, der aufgrund ihrer häufig dunklen Farbpalette auch ein gewisser Ausdruck von Trübheit und Resignation nach den Schrecken des Krieges nachgesagt wurde, setzten die Künstler um Heinz Mack und Otto Piene auf reine Farben und die Bejahung des Lebens. So hält sich Mack nicht mit der Wiedergabe des Sichtbaren auf, sondern thematisiert das eigentlich Unsichtbare: das Licht und seine Spektralfarben. Mit seinen Farbchromatiken möchte der Künstler dem Betrachter nicht nur die Fülle des Farbspektrums nahebringen, vielmehr bringt er das Licht selbst als Farbe zum Ausdruck. Außerdem macht er das Verhältnis der einzelnen Spektralfarben zu einander sichtbar. Die "Farbchromatik 2832" zeigt in einer horizontalen Anordnung die Spektralfarben von Dunkelblau über Violett zu Hellblau, Grün und schließlich Gelb. Die einzelnen Farbfelder sind klar voneinander abgegrenzt und erzeugen nahezu automatisch eine harmonische Komposition. Dabei stellt sich über die feine Lineatur eine gewisse Dynamik ein. Durch die kompositorische Umkehrung dieser Farbentwicklung wird eine genaues Hinsehen erforderlich.
Heinz Mack revolutionierte mit seinen Werken den Kunstbegriff. Licht ist in der traditionellen europäischen bildenden Kunst bisher nur indirekt dargestellt worden. Mack machte Licht sichtbar. Zunächst mit seinen Lichtobjekten und Lichtstelen und ab 1991 auch in seinen Chromatischen Konstellationen, in denen das Licht und seine Spektralfarben thematisiert werden. Hierbei handelt es sich nicht um einen expressiven Selbstausdruck, sondern vielmehr um einen analytischen Beitrag, der chromatische Werte aus einem rein künstlerischen Kontext in einen objektiven stellt. |