Die Kunst, online zu lesen.

Home


CMS Zugang

News

Kleiner David, riesige Begeisterung

Pierre-Philippe Thomire, Zwei Kandelaber, Paris um 1815

Ein feuriges Bietgefecht um einen marmornen David. Mächtige Kandelaber, die Herzen von Kunstliebhabern entflammen. Dann noch verführerisch funkelnde Diamanten und Kunstschätze aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Das Münchener Auktionshaus NEUMEISTER sorgte mit seiner Auktion am 24. September 2025 einmal mehr für Aufsehen. Ein Großteil der Lose wurde mit bemerkenswerten Steigerungsraten zugeschlagen. Am Ende sicherten sich Bieter aus 26 Ländern im Saal sowie über die Telefone und Online-Portale die Zuschläge.

Erfolgreicher Noble Sale mit Kunst aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha

Erlesene altmeisterliche Gemälde, kostbares Mobiliar des frühen 19. Jahrhunderts und kunsthandwerkliche Raritäten: Auf das erwartet hohe Interesse stieß der Noble Sale mit etwa 30 Kunstobjekten aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Als Spitzenlose im Bereich der Gemälde wurden hierbei Werke aufgerufen, die Lucas Cranach d. Ä. und dessen Werkstatt zugeordnet werden und daher bei internationalen Bietern auf großes Interesse stießen. So geht das Gemälde „Ritter in einer Landschaft“ (LOT 43) nun für 58.500 Euro nach Chicago. Cranachs „Schmerzensmann“ (LOT 44) wechselte ebenfalls für 58.500 Euro den Eigentümer und konnte den Schätzpreis damit mehr als verdoppeln. Eine überraschende Steigerungsrate verzeichnete der Francesco Fontebasso zugeschriebene „Hl. Joseph“ (LOT 60). Das auf 4.000 bis 6.000 Euro taxierte Gemälde wechselte nach einem spannenden Fight unter acht internationalen Telefonbietern für 67.600 Euro den Besitzer.

Kunsthandwerkliche Highlights des Noble Sales waren die zwei imposanten Kandelaber (LOT 34), die aus einem ursprünglich achtteiligen Ensemble im Thronsaal von Schloss Ehrenburg in Coburg stammen. Die 2,41 Meter hohen Prachtstücke entstanden um 1815 in Paris. Außergewöhnliche Qualität von Entwurf und kunsthandwerklicher Ausführung – die an Arbeiten des berühmten Bronziers Pierre-Philippe Thomire denken lassen – waren einer öffentlichen Institution 104.000 Euro wert – bei einem Schätzpreis von 50.000 bis 60.000 Euro. Ebenfalls um 1815 in Paris erschufen Jean-Corneille und Jean-Charles Vetter eine Kommode, die hernach ihren Weg von Paris nach Coburg finden sollte. Das historische Möbelstück, das für 26.000 Euro versteigert wurde, begeistert mit ausgesuchtem Mahagonifurnier, präzise konstruktiver Verarbeitung und qualitativ herausragend gearbeitetem figürlichem Beschlagdekor.

Spitzenergebnisse beim Kunsthandwerk

Aufrecht und nach vorne blickend, den Kopf erhoben, steht David in leichtem Ausfallschritt. Seine Rechte ist auf die Hüfte gestützt, die locker herabhängende linke Hand umschließt einen kleinen Stein. Zwischen seinen Beinen liegt das abgeschlagene Haupt des besiegten Riesen Goliath. Ein selbstbewusster, überlegener Sieger. Die 1,18 Meter hohe Marmor-Skulptur des David (LOT 21) ist ein zwischen 1871 und 1873 geschaffenes Frühwerk Adolf von Hildebrands, das bereits wesentliche Charakteristika seiner späteren Werke zeigt und verdeutlicht, weshalb der Künstler als einer der Wegbereiter moderner Formensprache gilt. Kein Wunder also, dass um das Werk ein heftiges Bietergefecht zwischen Saal und Telefon entbrannte – das die Kölner LETTER Stiftung schließlich für sich entscheiden sollte. Ihr war der David 80.600 Euro wert – womit der Schätzpreis von 8.000 bis 12.000 Euro um ein Vielfaches übertroffen wurde. Die LETTER Stiftung betreut die ehemalige Adolf von Hildebrand-Stiftung und stellt Werke aus ihrer vielfältigen Sammlung für Museen als (Dauer-)Leihgabe zur Verfügung.

Weitere Top-Ergebnisse erzielten in der Kunsthandwerksparte eine komplette Serie von 16 Figuren der Commedia dell'Arte, die Anfang des 20. Jh. nach Entwürfen von Franz Anton Bustelli meisterhaft gefertigt wurden (LOT 1, 13.000 Euro) sowie ein Deckelhumpen mit Szenen aus der Emmausgeschichte – ein erlesenes Trinkgefäß, dass Nathanael Schlaubitz um 1700 in Danzig fertigte (LOT 8, 18.200 Euro).

71.500 Euro für Eschers „Relativity“

Im Bereich der Graphiken und Gemälde reichte das Portfolio der September-Auktion von erlesenen Bildnissen des 16. Jh. bis hin zu abstrakten Werken zeitgenössischer Künstler. Das Spitzenergebnis im Bereich der Moderne erzielte die Lithographie „Relativity“ (LOT 186). 1953 von Maurits Cornelis Escher geschaffen, ist es eines der beliebtesten Bilder des niederländischen Künstlers. Zu sehen ist eine Reihe von Treppen, die sich in einem labyrinthartigen Innenraum kreuzen. Was diesen Druck so faszinierend macht, ist die Art und Weise, wie Escher diese geometrische Kuriosität als Ausgangspunkt nimmt, um nicht nur eine unmögliche Form, sondern auch eine völlig unmögliche Welt mit mehreren gleichzeitigen Ausrichtungen der Schwerkraft zu schaffen. Eine bezaubernde Welt, deren „Realität“ sich je nach Betrachtung ändert. Für 71.500 Euro erhielt ein Interessent aus New York den Zuschlag (Schätzpreis: 30.000 bis 40.000 Euro).

Quer durch die Sparte der Graphiken und Gemälde konnten gute Steigerungsraten erzielt werden: „Zwei Rehe“, eine filigrane Bleistiftszkizze von Franz Marc (LOT 176) ging für 26.000 Euro an eine Käuferin in Monaco. Lyonel Feiningers „Ghosties“, ein Aquarell aus dem Jahr 1955, war einem Bieter 23.400 Euro wert. „Tabla Octubre“ und „Candelario“, zwei Holzreliefs von Lucio Munoz wechselten für 10.010 bzw. 11.440 Euro den Besitzer. Otto Dills 1946 geschaffenes Gemälde „Vor dem Ausritt“ (LOT 175) erhielt für 9.100 Euro den Zuschlag und konnte den Schätzpreis damit mehr als verdoppeln.

Schmuck mit brillanter Performance

Das Top-Ergebnis beim Schmuck verzeichnete mit einem Hammerpreis von 37.700 Euro ein klassischer Solitärring (LOT 219), besetzt mit einem großen Brillanten (4,93 ct) sowie 16 kleinen Brillanten mit insgesamt ca. 0,16 ct. 19.500 Euro erzielte ein madagassischer natürlicher Rubin von 5,811 ct (LOT 246). Für 11.700 Euro nach Italien ging ein um 1930 gefertigter Ring (LOT 216) mit einem Diamanten im Kissenschliff sowie sechs kleinen Altschliffbrillanten.

Veranstaltungen zum Bericht:
Auktion 418: September-Auktion

Quelle: © Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an





Neumeister

English Site Neumeister

News

English Site News

Termine

English Site Termine

Highlights








Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum



Zum Seitenanfang Auktionen

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce