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Die Sommerauktion am 2. Juli im Auktionshaus Neumeister verzeichnete eine starke Beteiligung sowohl im Saal als auch online. Trotz hoher Temperaturen blieb das Interesse konstant hoch. Zahlreiche Spitzenlose aus den Bereichen Gemälde, Skulpturen, Moderne und Schmuck sorgten für aktive Bieterbeteiligung und überzeugende Zuschläge.
HIGHLIGHTS GEMÄLDE
Mit Melancholie und eindrucksvoller Klarheit berührte das „Mädchenbildnis“ von Nikolaus Gysis (Kat.-Nr. 271) das Publikum. Für € 18.200 zugeschlagen, spiegelte das kleine Werk die emotionale Tiefe und humanistische Kraft wider, für die der Meister der Münchner Schule so geschätzt wird. Nicht weniger eindrucksvoll war die symbolgeladene Darstellung „Sokrates und zwei Schüler“, zugeschrieben Francesco Ruschi (Kat.-Nr. 208). Für € 13.000versteigert, überzeugte das Gemälde mit seiner kunsthistorischen Verankerung im Geist der venezianischen Accademia degli Incogniti. Ein stilles, fast meditatives Highlight bildete die feinfühlige Pastellarbeit „Sechs Enten auf dem Wasser“ von Alexander Koester (Kat.-Nr. 192), die mit € 5.460zugeschlagen wurde. Koesters meisterhafte Lichtführung und atmosphärische Leichtigkeit verliehen dem Werk eine Anziehungskraft.
HIGHLIGHTS SKULPTUREN
Die fein gearbeitete Elfenbein-Gruppe „Hl. Wandel“, David Degler zugeschrieben (Kat.-Nr. 54), zeigte die Heilige Familie in bewegender Intimität. Plastisch detailreich gearbeitet und kunstvoll gefasst, erzielte das barocke Kleinod einen Zuschlag von € 10.400.Große Aufmerksamkeit galt auch der ausdrucksstarken Marmorbüste „Der Winter“ (Kat.-Nr. 62), entstanden im frühen 18. Jahrhundert. Mit ihrer kraftvollen Symbolik und meisterhaften Ausführung in Carrara-Marmor wurde sie auf € 20.800gesteigert.
HIGHLIGHTS MODERNE
Auch der Bereich Moderne zeigte sich lebendig und vielseitig. Zwei Werke von Renée Sintenis, das „Liegende Fohlen“, (Kat.-Nr. 402) und das charaktervolle „Selbstporträt“ (Kat.-Nr. 403) erzielten jeweils € 6.500 und bestätigten einmalmehr das anhaltende Interesse an der expressiven Skulpturenkunst der Künstlerin, die zu den prägenden Figuren der Berliner Avantgarde zählt. Eine besondere Erwähnung verdient zudem der Werkblock von Hans Feibusch (Lose 406–411), dessen bewegte Lebensgeschichte als deutsch-jüdischer Künstlerin Exil und Aufbruch ihren Ausdruck fand. Das farbintensive Gemälde „Fasching“ (Kat.-Nr. 407), um 1927 entstanden, wurde für € 2.860 veräußert, ein eindrückliches Zeugnis der künstlerischen Aufbruchsstimmung der Weimarer Jahre. Abgerundet wurde das moderne Segment durch Josef Scharls „Stillleben mit Kartoffeln“ (Kat.-Nr. 417), das für € 10.400 zugeschlagen wurde. Das 1934 entstandene Gemälde markiert Scharls Rückbesinnung auf sachliche Form und symbolische Tiefe und fand nun mit deutlichem Aufpreis neue Anerkennung auf dem Kunstmarkt.
HIGHLIGHTS SCHMUCK
Besonderes Aufsehen Nachfrage erhielt ein Memoryring von ONLY JEWELS (Kat.-Nr. 173), besetzt mit 16 zertifizierten Diamanten im Emerald Cut und einem Gesamtgewicht von beeindruckenden 10,78 Karat. In feinsten Farb- und Reinheitsgraden und exzellentem Schliff präsentierte sich dieses Schmuckstück als Paradebeispiel moderner Goldschmiedekunst. Das Ergebnis von € 26.000 unterstreicht die anhaltende Nachfrage nach hochwertigem Diamantschmuck mit GIA-Zertifizierung. Einen Kontrapunkt setzte die italienische Shorty-Kette mit Schmetterlingsmotiv (Kat.-Nr. 171), besetzt mit natürlichen pinkfarbenen und weißen Brillanten sowie einem zentralen Diamanten im Marquiseschliff. Der filigrane Entwurf vereint Leichtigkeit und Raffinesse und erzielte mit € 3.900 ein über dem Schätzpreis liegendes Ergebnis. Natürlich farbige Diamanten wie diese erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als exklusive Sammlerstücke mit steigendem Wertpotenzial.
HIGHLIGHTS KUNSTHANDWERK
Im Bereich Kunsthandwerk sorgten ausgewählte Objekte für große Aufmerksamkeit und deutliche Preissteigerungen. Besonders hervorzuheben ist eine eindrucksvolle Prunkuhr aus Meissener Porzellan (Kat.-Nr. 97, Ende 19. Jh.), deren architektonisch gegliederter Aufbau mit kobaltblauem Fond, Emailmalerei und Goldstaffage einen dekorativen Höhepunkt der Auktion bildete. Die Pendule wurde mit einem Zuschlag von € 22.100 deutlich über dem Schätzpreis abgegeben. Ebenfalls das Magazin Cover des Hause Neumeister das die silberne Skulptur einer Languste (Kat.-Nr. 28) aus der Züricher Boutique Meister (1970er Jahre) darstellt. Deren naturalistische Ausarbeitung und handwerkliche Qualität zu einem Zuschlag von € 7.800 führte. Ein besonders seltenes und museal bedeutendes Stück war der Chanukka-Leuchter aus Augsburg von 1818 (Johann Sigmund Christeiner). Mit € 9.360 übertraf auch dies den Schätzpreis deutlich.
Die nächste Auktion bei Neumeister findet am 24. September 2025 statt. |