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A table of one’s own

Eileen Gray, Prototype Table E 1027, um 1926/29

Als Designerin und Architektin Eileen Gray vor fast genau hundert Jahren ihr Traumhaus samt Interieur entwarf, wollte sie das Gegenteil von Prominenz. Aus ihren persönlichen Ideen wollte sie an der Côte d’Azur ein Haus ganz für sich selbst erschaffen. Entstanden ist mit der Villa E.1027 eines der berühmtesten Ensembles der Moderne. Der Beistelltisch daraus ist bis heute eines der erfolgreichsten und meistkopierten Designs. Diese Interieur-Ikone wird am 16. Mai bei Lempertz in Köln versteigert.

Ein Haus für sich sollte es werden. In den Jahren 1926 bis 1929 entstand die Villa E.1027, mit der sich Eileen Gray einen ganz privaten und auf sich zugeschnittenen Raum erschaffen wollte. Doch gelangen ihr die Architektur des Gebäudes und das Design der Einrichtung zu gut, um es für sich zu behalten. Grays Lebensgefährte Jean Badovici war nicht nur Architekt, sondern auch Herausgeber der Zeitschrift L'Architecture Vivante. Dass er die Qualität von Grays Arbeit erkannte und verbreitete, spricht für sein Auge, führte aber zum Ende der Beziehung. Denn so war E.1027 kein privater Rückzugsraum mehr, sondern wurde Treffpunkt prominenter Künstler aus dem Umkreis Badovicis. Der umfasste einige der bekanntesten Größen seiner wie etwa Fernand Léger oder Le Corbusier, dessen Idee der Wohnmaschine Eileen Gray sehr kritisch sah. Sie baute sich schließlich ein zweites Haus. Das Interieur des ersten aber enthält einige stilprägende Entwürfe der 1920er-Jahre, darunter ein Ledersessel, der 2009 versteigert wurde und mit 21,9 Millionen Euro den Auktionsrekord für ein Designobjekt erzielte, und der Beistelltisch, der den Namen des Hauses trägt: E.1027.

Aus Chromrohr und Glas gefertigt und mit Features wie einer Möglichkeit zur Höhenverstellung ausgestattet, setzte dieses Design Maßstäbe in den 1920er-Jahren. 1973 erhielt die Firma Aram Designs von Eileen Gray die Lizenz für dieses Möbel. Aus der Produktion der Firma stammt auch das 1976 gefertigte Exemplar, das sich heute im Museum of Modern Art in New York befindet. Dieses bedeutende Stück Designgeschichte kommt am 16. Mai in Köln zur Auktion.

Dieses Objekt ist eines von maximal 6 zwischen 1925 und 1927 entstandenen Exemplaren und ging von Eileen Gray selbst in den Besitz der Malerin Prunella Clough. Späterer Besitzer war der Filmemacher Peter Adam, von dem unter anderem eine Dokumentation zu Eileen Gray stammt.

In jüngerer Zeit nahm das Interesse an der Designerin und Architektin noch zu. Erst im vergangenen Jahr erschien die Dokufiktion „Rückzugsort einer Frau: Eileen Grays Haus am Meer“ von der Schweizer Regisseurin Beatrice Minger. Der Prototyp zum Tisch E.1027 war 2013 in der großen Retrospektive über Eileen Gray im Centre Pompidou ausgestellt, vom Oktober 2013 bis Januar 2014 war er Teil einer Ausstellung im Irish Museum of Modern Art zu sehen.

Am 16. Mai wird dieses stilbildende Möbel in der Auktion Angewandte Kunst bei Lempertz in Köln mit dem Schätzpreis von 150.000 bis 200.000 Euro aufgerufen.

Veranstaltungen zum Bericht:
Auktion 1265: Kunstgewerbe

Quelle: © Kunsthaus Lempertz

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