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Als Enkel von Zar Ferdinand von Bulgarien und Nachfahre der Bourbonen, der Orleans sowie der Habsburger wuchs Alexander Eugen Herzog von Württemberg (1933-2024) in den Schlössern seiner Familie auf. Der Umgang mit kostbaren Ausstattungsstücken und Preziosen prägte ihn seit früher Kindheit, er war sich des Klangs seines großen Namens zeitlebens bewusst und hielt das dynastische Erbe in Ehren. Rund 400 Kunst- und Einrichtungsgegenstände aus seinem Nachlass kommen am 19./20. März 2025 in einer Auktion bei NEUMEISTER zum Aufruf.
Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie arbeitete Alexander Eugen Herzog von Württemberg im Kunsthaus Christie’s, beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, im Bayerischen Nationalmuseum und in der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten. Nebenbei baute er eine eigene Sammlung auf, aus der nun 114 Miniaturen, Tafelsilber, Porzellan, mehr als 400 Blätter Ornamentgraphik, Gemälde, historische Möbel und einige Kuriosa angeboten werden. Ein Konvolut an Textilien umfasst Trachten und andere um 1900 entstandene Bekleidungsstücke sowie rund 100, über Familiengenerationen gehütete Spitzengewebe – vom Taschentuch bis zu einem in seine Einzelteile zerlegten Spitzenkleid von 1916.
Alexander Eugen war äußerst interessiert an Genealogie, daher bildeten die Miniaturen einen Schwerpunkt seiner Sammlung. Sie zeigen Porträts von Familienmitgliedern ebenso wie von Fürstinnen und Fürsten des 19. Jahrhunderts. Zum Teil handelt es sich dabei um sehr persönliche Objekte, wie den Briefbeschwerer mit einem Jugendbildnis, den Prinzessin Maria Amalia von Bourbon vermutlich anlässlich eines Hochzeitstages ihrem Gatten schenkte (Schätzpreis: € 3.500 – 4.000) oder das originelle, Sir William Ross zugeschriebene Armband mit in Goldmedaillons gefassten „Augen-Miniaturen“ von Familienmitgliedern der Herzöge von Orléans (Schätzpreis € 8.000 – 10.000).
Viele Stücke aus dem Nachlass geben Einblicke in das fürstliche Alltagsleben. Eine Ahnung der exquisiten, im Hause Württemberg gepflegten Tafelkultur vermitteln z.B. 24 schwere, mit dem Monogramm von Carl Christian Erdmann zu Württemberg versehene Silberteller, die im 18. Jahrhundert von führenden Breslauer Silberschmieden gefertigt wurden (Schätzpreis € 20.000 – 30.000) sowie eine bei der Wiener Manufaktur Klinkosch in Auftrag gegebene Reise-Silbergarnitur im Koffer (Schätzpreis € 3.000 – 4.000).
Ein besonderes Highlight der Auktion ist das Gemälde „Aufgang zum Monastir Sveti Dimitir im Park von Schloss Euxinograd“ von Olga Wisinger-Florian, die zu den bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts gerechnet wird (Schätzpreis € 20.000 – 30.000). Experten und Sammler wird auch das umfassende Konvolut an Ornamentgraphik auf den Plan rufen, das zahlreiche seltene französische Blätter sowie Augsburger Rokoko-Stiche umfasst.
In den vergangenen Jahren haben sich bei NEUMEISTER „Noble Sales“ als feste Größe im Repertoire der Auktionen etabliert, denn auch Familienmitglieder der Häuser Habsburg und Wittelsbach schätzen die herausragende Expertise des Unternehmens in den Bereichen Alte Kunst, Kunsthandwerk und historische Möbel. 2022 vertrauten die Erben Herzog Ferdinands von Württemberg (1925-2020) NEUMEISTER bereits dessen Nachlass zur Versteigerung an. In einem weiteren Noble Sale wurden 2023 Kunstschätze aus Württemberger Provenienz bei NEUMEISTER angeboten. Die kommende März-Versteigerung ist damit die dritte Auktion aus einem Nachlass dieser bedeutenden europäischen Dynastie.
In Kooperation mit Philipp Württemberg Art Advisory GmbH
Bildmotiv
In Goldmedaillons gefasste „Augen-Miniaturen“ von Familienmitgliedern der Herzöge von Orléans, vier als Anhänger an einem Armband
Schätzpreis € 8.000 – 10.000
Foto Walter Bayer
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