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Bedeutende Sammlungen prägen die Auktionen bei Lempertz am 15. November: Das Berliner Ehepaar Katzenellenbogen gehörte zu den wichtigsten Sammlern im Berlin der 20er-Jahre und ist mit zahlreichen Silberarbeiten Emil Lettrés in der Auktion. Aus der Sammlung Heinrich kommen erlesene Figuren aus Meissner Porzellan. Die Sammlung L. umfasst bemerkenswerte Arbeiten der Kunsttischlerei.
Das Ehepaar Ludwig und Estella Katzenellenbogen stellte im Berlin der Vorkriegszeit eine herausragende Kunstsammlung zusammen. Neben Gemälden von Van Gogh, Claude Monet oder Max Liebermann kam auch die angewandte Kunst in ihrer Sammlung an der Berliner Keithstraße zu ihrem Recht. Einer der bedeutendsten Silberschmiede im Berlin jener Zeit war Emil Lettré, in der Sammlung Katzenellenbogen daher mit hochwertigen Stücken vertreten. Zahlreiche dieser Kunstwerke in Silber aus der Sammlung Katzenellenbogen werden in der Auktion in Köln aufgerufen. Darunter ist ein umfangreiches, 149 Teile umfassendes Besteck im Koffer.
Darüber hinaus sind viele weitere Stücke von Lettré aus derselben Sammlung als einzelne Positionen im Katalog, die Taxen reichen von € 300 für in Paar Salzlöffel bis € 10 / 14.000 für eine außergewöhnlich große Anbietplatte.
Aus den weiteren Losen dieser Auktion ragen mehrere Stücke der Renaissance heraus. Ein Doppelpokal aus Maserholz wurde 1535 in Süddeutschland oder der Schweiz aus zwei ineinandergesteckten Holzschalen mit vergoldeter Silbermontierung gefertigt. Weitere Verzierungen erschließen sich erst auf den zweiten Blick: In die Bodenplatte ist die Darstellung eines Puttos eingraviert, der ein Gefäß mit rankendem Akanthus über seinen Kopf hält. Schätzwert dieses seltenen Stückes: € 40 / 60.000.
Ein Renaissance-Deckelhumpen der Tattenbach kommt mit dem Schätzpreis von € 25 / 30.000 in die Auktion. Die Familie lebte auf Schloss Marklkofen in Marklkofen, einer niederbayerischen Gemeinde im Landkreis Dingolfing-Landau. Eine am Boden entlanglaufende Gravierung erzählt aus der Geschichte des Geschlechtes: "VEIDT ADAM TAETTENBECK VON EXSING WELCHER SEIN LEBEN GEENT AVF DER REIS ZVM HEILIGEN LANDT SEINES ALDERS BEI 18 IARN / GESCHEEN IM 90. IAR / GOTT VERLEI IM VND ALLEN CHRISTEN EIN FRÖLICHE AVFERSTEVNG. AMEN .“
Aus dem Angebot an Porzellan stechen erlesene Objekte der Sammlung Heinrich hervor. Unter den aufwändigsten Stücken ist die nach einem Modell von Johann Joachim Kaendler geschaffene Figurengruppe „Harlekin mit Frauenzimmer und Papagei (Der Kirschdieb)“, die mit dem Schätzpreis von € 15 / 20.000 aufgerufen wird. Ein „Englisches Komödiantenpaar Drehleierspielerin und Dudelsackspieler“ aus derselben Sammlung wird mit dem Schätzpreis von € 4 / 6000 aufgerufen. Die Taxen für Stücke der Sammlung Heinrich beginnen bereits bei € 600 / 800 für einen Männerkopf als Stockgriff, Porzellan, farbiger Aufglasurdekor.
Unter den ausgewählten Stücken der Sammlung L. ist ein Paar Fauteuils à la reine des Lyoner Meisters Pierre Nogaret. Die um 1750 entstandenen Möbel kommen mit dem Schätzpreis von € 8 / 10.000 zum Aufruf. Ebenfalls aus der Epoche Louis XV stammt ein Table à gibier mit originaler rouge griotte-Marmorplatte, Zarge und Beine mit prachtvollen, geschnitzten floralen Ornamenten, Schätzpreis € 6 / 8000.
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