Losnummer: 6009
Der vielgereiste Abraham Jansz. Begeyn war zunächst in seiner Geburtsstadt Leiden, später in Amsterdam und in Den Haag tätig. Für Auftragsarbeiten hielt er sich aber auch in London, Italien und Frankreich auf, bevor er 1688 von Friedrich III. als Hofmaler nach Berlin berufen wurde. Hier blieb er bis an sein Lebensende und führte für die kurfürstlichen Sammlungen Stadt- und Schlossansichten sowie prestigeträchtige Ausstattungsaufträge aus. Doch brillierte Begeyn insbesondere mit seinen italianisierenden Landschaften. Diese setzen die Rezeption der Hirten- und Viehstücke von Nicolaes Berchem und Jan Asselijns voraus, doch anders als bei diesen beiden Künstler ist sein Œuvre noch kaum erforscht. Das kunsthistorische Potential offenbart sich sinnfällig in vorliegendem Gemälde. Trefflich in der Komposition und dem Kolorit, legt die subtile Ausführung eine Entstehung in Begeyns frühen Schaffensjahren nahe. Die lichtdurchflutete Naturkulisse vermittelt durch hochaufragende Bäume und klein gehaltene Staffage erhabene Weitläufigkeit, doch schenkt der Maler den kleinen Details nicht weniger Aufmerksamkeit als dem monumentalen Gesamteindruck. Das Fell der Tiere glänzt seiden und die Pflanzen im rechten Vordergrund bilden ein eigenständiges Kräuterbild. Damit vereint dieses Werk auf mustergültige Weise die besten Eigenschaften von Begeyns Landschaftsmalerei.
Provenienz: Alfred Brod Gallery, London, Auktion am 18. Oktober 1962, Los 7.
Gebr. Douwes Kunsthandel, Amsterdam/London, 1963, verkauft an die Sammlung Wagner-De Wit, Museum Spaans Gouvernement, Maastricht, Inv. Nr.256, dort bis 2009.
Dorotheum, Wien, Auktion am 15. Oktober 2013, Los 585 (als Abrahm Jansz. Begeyn und Nicolas Berchem).
Schweizer Privatsammlung.
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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