Butzer studierte für kurze Zeit an der Merz Akademie in Stuttgart, bevor er von 1996 bis 2000 Mitglied der Gruppe „Akademie Isotrop“ in Hamburg wurde. Bekannt wurde er durch seine von ihm selbst als „Science-Fiction Expressionismus“ bezeichneten Bilder. Sie sind in verschiedene Gattungen eingeteilt, so produziert er „Friedens-Siemense“, „Schande-Menschen“, komplett monochrome oder extreme, abstrakte Bilder, die farbigen Visionen untergegangener technischer Utopien gleichen.
Als seine Vorbilder nennt er Walt Disney, Edvard Munch, Henri Matisse, Friedrich Hölderlin und Henry Ford. In der Öffentlichkeit trat er auch unter den Namen N-Hölderlin, Henry Butzer und Calvin Cohn auf.
Butzers utopischer, künstlerischer Entwurf lokalisiert sich in dem fiktionalen Ort „Nasaheim“ („N“), einer Art Wallfahrtsort im Weltraum, wo „die Bewohner die stillgelegten Vernichtungsmaschinen betrachten und alle, die dort ankommen, unschuldig gemacht werden“.[2] Jedoch scheinen seine Bilder keinesfalls Umsetzungen narrativer Strukturen zu sein, sie bringen eher Inhalte hervor, d. h., sie bringen etwas zur Sprache, was vorher nicht gesagt werden konnte. Der Künstler produziert oft in Serie und instrumentalisiert das Mittel der Wiederholung als „amoralische Methode der Repräsentation“. Die Bilder sind teilweise der Gattung des Historienbildes zuzuordnen, auch durch die Darstellung von Geschichte als Drama von individuellen Figuren.
Er verwendet meist einen sehr pastosen Farbauftrag, malt in mehreren Schichten oder erzielt leichtere, cartoonhafte Ergebnisse durch Einsatz der Primamalerei.
2020: Light, Colour and Hope, YUZ Museum, Shanghai
2018: IKOB Museum of Contemporary Art, Eupen
2016: Neue Galerie, Gladbeck; Hiromi Yoshii, Tokyo-Roppong; Hiromi Yoshii, Tokyo-Shinonome
2015/2016: Kunstverein Reutlingen
2015: Galerie Max Hetzler, Berlin
2011: Kunsthistorisches Museum und CAC Contemporary Art Club im Theseustempel, Wien; André Butzer. Der wahrscheinlich beste abstrakte Maler der Welt, Kestnergesellschaft, Hannover
2009: Viele Tote im Heimatland: Fanta, Sprite, H-Milch, Micky und Donald! Paintings 1999–2009, Kunsthalle Nürnberg
2005: Kunstverein Ulm
2004: Das Ende vom Friedens-Siemens Menschentraum, Kunstverein Heilbronn
Thomas Groetz: „Malerei und Gesundheit“, in: Chips und Pepsi und Medizin, Kat. Ausst. Galerie Max Hetzler, Berlin 2003
Larissa Kikol: Tollste Kunst – Kindliche Ästhetik in der zeitgenössischen Kunst, Bielefeld: transcript Verlag, 2017
Alexander Linn (Hrsg.): André Butzer – Texte, Band 1: Ausgewählte Pressemitteilungen, Briefe, Gespräche, Gedichte 1999–2017, Wien: Verlag für moderne Kunst 2017
Christian Malycha: Sein und Bild. André Butzer 1994–2014 Bielefeld: Kerber Verlag, 2017
Daniel Mendel-Black: „Mature Works“, in: André Butzer, Kat. Ausst. Galerie Max Hetzler, Berlin: Holzwarth Publications 2013
Roberto Ohrt: „Dreizehn Würfel“, in: André Butzer. Viele Tote im Heimatland. Fanta, Sprite, H-Milch, Micky und Donald. Gemälde, Kat. Ausst. Kunsthalle Nürnberg, Bielefeld: Kerber 2009
Kristin Schrader (Hrsg.): André Butzer. Der wahrscheinlich beste abstrakte Maler der Welt, Kat. Ausst. Kestnergesellschaft Hannover, Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König 2011
Lena Tilk: Malerei im Spannungsfeld widerstreitender Begrifflichkeit und die kategoriale Ausweitung von Bildsein. André Butzers „N-Bilder“, Wien: Verlag für moderne Kunst 2018