Feder und Pinsel in Braun über Bleistift. 34,7 x 45,4 cm. Signiert "Ph. Hackert f.", in der linken oberen Ecke eigenhändig bezeichnet und datiert: "pres de Fossombrone. 1776". Nordhoff 691. |
Losnummer: 6721
Das vorliegende anmutige Blatt ist im Sommer 1776 entstanden, als Hackert eine zweimonatige Wanderung durch Umbrien und die Marken machte, die ihn bis nach Ravenna führte. Es ist ein überaus charakteristisches Beispiel für die Art von gezeichneten Veduten, die auf diesen ausgedehnten Erkundungsreisen entstanden und die sicherlich auch bewußt für den Verkauf angefertigt wurden. Hackert hat die imposante, weite Gebirgslandschaft bei Fossombrone in den Marken detailreich geschildert, ohne in genrehafte Pedanterie zu verfallen. Der reglose Wasserspiegel des Flußes Metauro windet sich mit einer breiten Biegung in die Tiefe. Die Eiche vorne am rechten Bildrand ist ein gerne von Hackert verwendetes Repoussoirmotiv. Insgesamt sind zwei Landschaftszeichnungen Hackerts mit Motiven aus der Gegend um Fossombrone bekannt. Das Pendant (Nordhoff 690), das eine nahezu identische Größe besitzt und in schwarzer Feder über Bleistift ausgeführt ist, gelangte in die Sammlung Johann Wolfgang von Goethes und wird heute in Weimar (Stiftung Weimarer Klassik, Graphische Sammlung) aufbewahrt.
Literatur: Claudia Nordhoff und Hans Reimer: Jakob Philipp Hackert 1737-1807, Berlin 1994, Bd. 2, S. 285, Nr. 691.
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