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Fritz Winter, Kleiner Garten, 1958

Fritz Winter, Kleiner Garten, 1958

Öl auf Leinwand.

Unten links signiert und datiert: fwinter 58, sowie verso betitelt, signiert und datiert: Kleiner Garten fWinter 58.

70 x 80 cm.

Provenienz:
- Sammlung Hermann Kessler, Kassel; direkt vom Künstler Ende der 1950er Jahre erworben.
- Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer; seitdem Privatsammlung Norddeutschland.

Ausstellung:
- 1962 Kassel, Fritz Winter. Neue Bilder und Bilder aus Kasseler Privatbesitz. Kasseler Kunstverein, 21 Januar - 19 Februar 1962, Nr. 73.
- 1992/1993 Kassel, Fritz Winter 1905-1976. Staatliche Museen Kassel, Neue Galerie, 21. November 1992 - 31. Januar 1993, Nr. 174.

Literatur: Lohberg, Gabriele: Fritz Winter. Leben und Werk mit Werkverzeichnis der Gemälde und einem Anhang der sonstigen Techniken, München 1986, Nr. 2175.

Losnummer: 3423


„Es geht um die Loslösung vom äusseren Anschein und das Wichtignehmen der inneren treibenden Kräfte, die nicht unmittelbar sichtbar sind, des inneren Gefüges, das nicht unmittelbar greifbar ist.“ (Ernst Kállai zit. nach: Hubertus Gassner. Naum Gabo – Fritz Winter 1930 – 1940, Ausst. Kat. Museum Folkwang Essen 2003, S. 77).

Ernst Kállai trifft mit seiner Beschreibung zur Naturdarstellung in der abstrakten Kunst Fritz Winters künstlerisches Anliegen im Kern. Kunst soll die inneren Strukturen und Prozesse der Organismen und Dinge offenbaren - parallel zu den neuesten naturwissenschaftlichen Kenntnissen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bahn brechen. In den 1930er und 1940er Jahren, als der Bauhaus Schüler Fritz Winter sich intensiv mit dem künstlerischen Schaffen seiner Lehrer Paul Klee, Wassily Kandinsky und seinem Mentor Naum Gabo auseinandersetzt, ist in der künstlerischen Repräsentation der Natur bereits ein tiefgreifender, revolutionärer Schritt vollzogen: Die Landschaftsdarstellung Anfang des 20. Jahrhunderts ist geprägt von einem neuen Bild der Natur, in dem diese „auf andere Weise bedeutsam wir. Sie verliert an Eindeutigkeit, aber sie gewinnt eine unbekannte Totalität. Ihr Ort kann überall sein.(…) in uns und außer uns.“ (Gottfried Boehm: Das neue Bild der Natur. Nach dem Ende der Landschaftsmalerei, in: Manfred Smuda (Hrsg.). Landschaft, Frankfurt /M, 1986, S. 108).

Tief von dieser künstlerischen Auffassung überzeugt arbeitet Winter - reduziert auf die malerischen Mittel Farbe und Form - an einer Wiedergabe der Natur. Er schichtet, verzweigt und verwebt einzelne Linien, Rechtecke und Flächen ineinander und übereinander. Als Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Zen 49“ in München, der auch Willi Baumeister, Rupprecht Geiger, Julius Bissier und Rolf Cavael angehörten, will er nach Kriegsende dieser Kunstauffassung zu mehr Anerkennung verhelfen, auch angesichts der Verfemung als „entartete Kunst“ während der Nazi-Herrschaft. Dieses Anknüpfen an die Tradition der klassischen Abstraktion der Vorkriegsjahre, das Weitertragen und Weiterentwickeln der künstlerischen Werte, sowie die Verbreitung und Vermittlung der Abstraktion als gleichwertiges künstlerisches Ausdrucksmittel an ein breites Publikum, stellen einen bedeutenden Abschnitt in der Entwicklung der modernen, abstrakten Kunst in Deutschland dar. Winters vordringlichstes Anliegen ist es, die Wirklichkeit, die Kräfte der Natur und ihren dauernden Wandel gleichnishaft sichtbar zu machen.

Ein wunderbares Beispiel für die Sichtbarmachung der Natur und ihrer inneren Strukturen ist das hier angebotene, leuchtende Bild „Kleiner Garten“, indem es Winter wieder einmal gelingt, die einzelnen Elemente als harmonisches Ganzes zu gestalten unter Herausbildung einer erstaunlichen Raumtiefe. Seit Ende der 1950er Jahre ist dabei eine Lockerung in der Bildstruktur zu erkennen. Die Farbpalette hellt sich auf, die in leuchtendem Rot und Grün gesetzten Rechtecke akzentuieren den fast monochromen Untergrund. Zwischen den einzelnen Elementen entsteht eine Energie und Spannung, die heiter und fröhlich wirkt. Alles Formelhafte einer Geste ist abgefallen. Frei und gelöst ermöglicht Winter einen Blick in den blühenden Garten, die Dynamik des Pinselstriches wird zur Lebhaftigkeit der Natur.


Veranstaltungshinweise:

Am 24.06.2016 bis 25.06.2016 Auktion Z40: Art Deco & Art Nouveau, Schweizer Kunst, Impressionismus & Klassische Moderne, PostWar & Contemporary, Moderne Graphik, Fotografie, Design


Schätzpreis: 25.000 - 35.000  SFR

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