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Nachbericht Auktion 54

Bedeutende Empire-Pendule Paris, um 1820

Am 5. und 6. März versteigerte Yves Siebers in Stuttgart über 2500 von 3300 Losen aus Kunst, Antiquitäten und Design privater und berühmter Sammlungen.
Unter großer Medienpräsenz kam am frühen Nachmittag des zweiten Auktionstages die prominenteste Warengruppe, das Inventar der Familienvilla von Costa Cordalis in Kniebis, zum Aufruf. Die Kameras vieler Pressevertreter lösten aus, als der Hammer des Auktionators Yves Siebers beim siebzehnten Los der Sammlung fiel. Die italienische, außerordentlich fein gearbeitete klassizistische Kommode wurde durch Bieter am Telefon und im Saal von 2500 € auf 7500 € gehoben (Los 2183), was zugleich den Spitzenzuschlag für ein Stück aus dem Hause Cordalis markierte. Zwei russische Interessenten am Telefon steigerten die Silberfigur eines Fischers aus St. Petersburg, Mitte 19. Jahrhundert, von 800 € auf das Doppelte (Los 2264, Zuschlag 1600 €). Aus dem breiten Angebot an feinen Porzellanen der Meissner Manufaktur konnte der Großteil der Service und Prunkteller zum Limitpreis den Besitzer wechseln und erzielte Zuschlagspreise von 60 – 1200 €. Die große Schlangenhenkelvase nach einem Entwurf von Ernst August Leuteritz fand schließlich im Nachverkauf noch einen Interessenten (Los 2222, Zuschlag 900 €). Auch die Schreitende Heiligenfigur eines Bildschnitzers des 17./18. Jahrhunderts aus dem Schwanthaler-Umkreis konnte im Nachgang noch an einen Sammler für 2000 € vermittelt werden (Los 2267).
Die Auktion startete bereits erfolgreich mit fünf, teilweise mit Architekturzeichnungen versehenen Schriftstücken des Architekten und Künstlers Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) an den Baukonstrukteur Theodor August Stein. Diese aus der Familie Steins stammenden Briefe konnte der Telefonbieter für Zuschläge zwischen 500 € und 1400 € in die Schweiz holen. In der Region um Stuttgart blieben kostbare, große und kleine Zeitmesser. Die englische Standuhr aus der Zeit um 1780 wurde von 800 € auf 3000 € gesteigert (Los 1287). Ein figürlich geschnitzter Taschenuhrenständer aus dieser Zeit war zusammen mit der inliegenden Spindeltaschenuhr einem anderen Sammler 2600 € wert (Los 1289). 1774 schuf der bedeutende Uhrmachermeister Valentin Stos in Ulm eine Schlüsseltaschenuhr mit feuervergoldetem Messing-Spindelwerk, kleiner Sekunde, Mondphasen und inliegendem Kalendarium in silbernem Gehäuse, die nun für 3600 € an einen anwesenden Sammler zugeschlagen werden konnte (Los 1290, Limit 3000 €). Mehr als das Doppelte des Limits erzielte eine bedeutende Pariser, wohl von Claude Galle geschaffene, Empire-Pendule mit der Figur der Pallas Athene. Erst bei dem Preis von 13000 € stieg einer der beiden Telefonbieter aus der Auktion aus (Los 1302, Limit 6000 €). Ein Art-Déco-Armband mit 277 Brillanten auf Platin und Weißgold sowie ein Collier mit Diamanten, Saphiren und Perlen konnten zwei Sammler mit den Preisen von 11000 € und 5500 € erringen (Lose 1391 und 1392).
Ein süddeutsches Adelshaus zierte bisher der repräsentative, in Österreich um 1760 mit Nussbaum- und Ahornfurnieren geschreinerte Schreibschrank à trois corps, der nun für 5000 € den Besitzer wechselte (Los 945, Limit 4500 €). Ein zweites solches Möbelstück in Birke und Maserholz kostete den schriftlichen Bieter das Limit von 6000 € (Los 948). Feine Hölzer und geschickte Meister bestimmen auch die Preise für Instrumente. Für eine Doppelpedalharfe und eine Viola aus dem 18. Jahrhundert sowie die Violinen und Geigenbögen aus dem 19. Jahrhundert erzielte Yves Siebers Zuschläge zwischen 200 € und 5000 € (Lose 634 bis 638).
Das internationale Auktionspublikum schätzte das Angebot historischer und moderner Kunstwerke bei Siebers in Stuttgart. So verlässt ein nach Johann Joachim Kaendler und Johann Gottlieb Ehder Ende des 19. Jahrhunderts in Meissen modelliertes „Schäferpaar unter Bäumen“ für 1500 € das Land (Los 1725). Das von Max Daniel Hermann Fritz für Hutschenreuther entworfene „Luchspaar“ und die ebenfalls in den 1930er Jahren geschaffene Porzellangruppe „Kutsche Ludwig XIV“ wechselten für 850 € und 1000 € die Besitzer (Lose 1772 und 1853). Sammler der seltenen Figuren aus der Württembergischen Porzellanmanufaktur Schorndorf steigerten eine „Rokokodame mit Blumenkorb“ von 200 € auf 1200 € (Los 1857), wogegen die Fraureuther Figur der „Lady Godiva“, 1920 ersonnen von Anton Grath, zum Limit zugeschlagen wurde (Los 2159, 1000 €). Der Maler, Bildhauer und Objektkünstler Pablo Picasso hat auch in Asien einen klingenden Namen. Nach Beijing holte der Bieter eine Keramikschale mit Vogelmotiv für 1000 € und den Vasenkrug „Visage“ für 7000 € (Lose 1689 und 1690).
Sehr gute Zuschläge erzielte das Auktionshaus Siebers auch für moderne Grafiken. Die Farbaquatintaradierung, Holzschnitte und Serigrafien des Friedensreich Hundertwasser konnten für Zuschläge bis 3100 € an neue Sammler versteigert werden (Lose 2432 bis 2438, Limite zwischen 100 und 1000 €), und die Prägedrucke „Nagelbild“, „Nagelspirale“ und „Nagelpyramide“ Günther Ueckers waren den aus ganz Deutschland per Telefon teilnehmenden Bietern bis zu 5500 € wert (Lose 2523, 2525 und 2526, Limite 800 € und 900 €). Alle aufgerufenen Serigraphien und das Holzrelief „Beryl Positif“ des Victor Vasarely fanden für Zuschläge bis 700 € und für 2400 € neue Sammler (Lose 2528 bis 2542 und 3186), und die moderat limitierten 3D-Lithographien der New Yorker Pop-Art-Künstler James Rizzi und Charles Fazzino waren den Interessenten bis zu 1900 € wert (Lose 2486/2487 und 2562 bis 2566).
Der Reiz des Unikatcharakters von Gemälden stachelt Sammler immer zu hohen Geboten an. So sollte der von Ignatz Alois Frey porträtierte „Fürstbischof Josef Konrad von Schroffenberg-Mös“ für 2400 € in seine Heimat Freising zurückkehren (Los 2602, Limit 400 €). Die „Jagdhunde im Dickicht“ des deutschen Jagdmalers Johannes Christian Deiker steigerte ein amerikanischer Bieter per Telefon auf das Doppelte des Limits (Los 2638, Zuschlag 2400 €). Die „Schlacht auf der Prager Karlsbrücke im 30-jährigen Krieg“ eines Historienmalers holte der Interessent für 3300 € nach Prag zurück (Los 2671, Limit 800 €) und das auf bewegter See gemalte „Feuerschiff Elbe 2“ des Hamburger Malers Johannes Holst war einem Norddeutschen 6500 € (Los 2911, Limit 1000 €) wert. Die Bedeutung des oberschwäbischen Malers Jakob Bräckle in der Region widerspiegelt sich in den Zuschlägen von 1200 € für das frühe Aquarell „Begegnung“ und 2600 € für das abstrakte, 1979 datierte Gemälde „Grüne Felder“ (Lose 2852/2853, Limite 180 €/1300 €).
Pretiosen und Schmuckstücke, Möbel- und Einrichtungsgegenstände berühmter Entwerfer des 20. Jahrhunderts steigert das Auktionspublikum von Yves Siebers immer wieder zu Spitzenzuschlägen. Am 6. März konnte der Auktionator eine versilberte Aschenschale des Wieners Josef Hoffmann für 5000 € und das von Age Fausing in Sterlingsilber nach Rey Urban gearbeitete Collier für 1000 € zuschlagen (Lose 3199 und 3327, Limite 1800 € und 600 €). Aus der Reihe der Designklassiker seien die drei für 2500 € und 2000 € vermittelten Lounge Chairs mit Ottomanen von Ray und Charles Eames genannt (Lose 3251 bis 3253). So markierten die vermittelten Design-Objekte einen guten Abschluss der erfolgreichen Frühjahrsauktion.

Veranstaltungen zum Bericht:
Auktion 54 – Kunst, Antiquitäten, Design & Sammlung Costa Cordalis

www.siebers-auktionen.de

Quelle: © Yves Siebers Auktionen - Stuttgart

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