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Yves Siebers Auktionen bietet am 5. und 6. März 2015 ca. 3300 Lose aus süddeutschen Sammlungen und Nachlässen mit internationaler Bedeutung an.
Unter den Nummern 2167 bis 2279 werden erlesene Antiquitäten der Schlagerikone Costa Cordalis offeriert. Vom barocken "Hamburger Schapp", über aufwendig geschnitztes Renaissancestil-Mobiliar bis hin zu feinsten Porzellanen kommen 113 Lose aus dem Inventar der Familienvilla bei Freudenstadt zum Aufruf, die aufgrund von aufwendigen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten umgestaltet wird. Zahlreiche Showauftritte in der ehemaligen DDR wurden vor der Grenzöffnung mit dem "weißen Gold" entlohnt. So begab es sich, dass durch die hervorragenden Beziehungen zu sächsischen Manufakturen, und vornehmlich zur Meissner, eine beachtliche Auswahl an vortrefflichen Kaffee- und Teeservicen, Figuren, Tafel- und Wandschmuck in den Besitz des Sängers gelangten. Herauszuheben wäre hierbei eine in Meissen gefertigte figürliche Kaminuhr mit Flora und Chronos, die auf einen Entwurf Johann Joachim Kaendlers und Peter Reinickes aus dem 18. Jahrhundert zurückgeht.
Aber auch weniger berühmte Sammler haben hochwertige Stücke zur Auktion eingeliefert. Eine sehr seltene Schlüsseltaschenuhr des bedeutenden Ulmer Uhrmachermeisters Valentin Stos (1709-1785) in Silber mit feuervergoldetem Messing-Spindelwerk und dem Gehäuse inliegendem Kalendarium wird für € 3.000 zum Aufruf kommen (Los 1291). Bei den Tisch- und Kaminuhren sei besonders auf eine Louis-XVI-Pendule der Marke D. H. Nettmann, Cassel der Rokokozeit, eine in Frankreich um 1810 hergestellte Empire-Bronze-doré – Pendule mit den Figuren Venus und Amor und eine in Paris um 1820 wohl von Claude Gall gearbeitete, die Pallas Athene mit dem Medusenschild tragende Figurenpendule hingewiesen (Lose 1287, 1299 und 1303). Interessenten für feinste Schmuckstücke werden sich für die reich mit Diamantrosen besetzten Ohrgehänge aus dem späten 19./frühen 20. Jahrhundert sowie die in Platin und Weißgold geschmiedeten Art-Déco-Armband und –Collier begeistern können (Lose 1391, 1392 und 1393).
Aus der Zeit des Jugendstils um 1900 kommt eine Vase mit Clematis-Motiv der Verrerie Daum Frères in Nancy für € 1.500 zum Aufruf (Los 2108). Anton Grath entwarf 1920 für die Kunstabteilung der Porzellanmanufaktur Fraureuth den eleganten, weiblichen Akt zu Pferd, die „Lady Godiva“ darstellend, der nun für moderate € 1.000 zur Versteigerung kommt (Los 2160). In der Fayencefigur „Ruth“ modellierte die Wiener Manufaktur Goldscheider die Tänzerin Ruth Saint Denis in ihrem Tanz „Radha“ nach einem Entwurf Rosés (Los 1648).
Aus der Meißner Porzellanmanufaktur werden historische und moderne Figuren und Objekte, wie die von Johann Joachim Kaendler und Johann Gottlieb Ehder ersonnene Gruppe „Schäferpaar unter Bäumen“ sowie zwei Unikatvasen von Volkmar Bretschneider und Rudi Stolle offeriert (Lose 1726, 1844 und 1845). Pablo Picassos Vasenkrug „Visage“ aus einer Auflage von 500 Stück der Edition Picasso bei Madoura/Vallauris wird bei vielen Interessenten begehrt sein (Los 1691).
Die französischen Maler Charles und Henri Beaubrun erfreuten sich am Hofe Ludwigs XIV. und anderen Adelshäusern als Portraitmaler großer Beliebtheit. Ihnen bzw. der Werkstatt werden das „Bildnis der Francesca Maddalena d'Orléans (1648-1664)", im Alter von 14 Jahren als Halbportrait in honiggelbem Kleid mit Spitzenbesatz, Schmuck und rotem Umhang, bezeichnet mit "Francisca Borboni, Valesia D.a Sabaudia“ sowie das "Portrait Carlo Emanuele II. di Savoia (1634-1675)", ihres Gemahls zugeschrieben (Lose 2581 und 2582). Eine Attribution an den deutschen Genre- und Schlachtenmaler Carl Gustav Rechlin ist das sehr interessante Gemälde "Husar führt eine Landfrau über einen Steg", an der Spitze einer Kolonne, das aus dem Familienbesitz der Urenkelin des Malers Carl Rechlin stammt (Los 2653).
Moderne und zeitgenössische Gemälde, Zeichnungen und Grafiken werden bei Siebers Auktionen immer wieder erfolgreich angeboten. Zwei frühe, informelle Kompositionen „Metropolis“ und „Ohne Titel“ von Georg Karl Pfahler aus den Jahren 1955/56 und 1958 können mit € 9.000 und € 2.600 in die Versteigerung gehen. Von dessen Zeitgenossen Lothar Quinte wird eine Tuschpinselzeichnung auf Japanpapier für € 3.400 vermittelt (Los 2965). Von Günther Uecker werden mehrere als Lithographien und Papierprägungen gearbeitete Nagelbilder zu moderaten Startpreisen zur Aktion kommen. Auch von den Epigonen Friedensreich Hundertwasser und Victor Vasarely sind verschiedene graphische Werke aus kleineren Auflagen im Angebot. Von Vasarely können die Sammler eines der seltenen Holzreliefs „Beryl Positif“ aus der Edition Denise René, Paris ersteigern (Los 3186).
Vom Barock bis zum modernen Design reicht auch das Angebot der Möbel und Einrichtungen internationaler Herkünfte. Ein Wellenschrank aus dem 18. Jahrhundert, wohl in Augsburg geschreinert, stammt aus süddeutschem Adelsbesitz (Los 947). Ein Schreibschrank à trois corps, in Dänemark um 1780 entstanden (Los 970), können die Bieter ebenso ersteigern wie das Paar französische Empire-Aufsatzvitrinen aus dem frühen 19. Jahrhundert (Los 989) und einen russischen Salontisch, dessen Malachit-Platte von einem vergoldeten Bronzeunterbau getragen wird (Los 1068).
Für drei von Ray und Charles Eames entworfene Lounge Chair mit Ottomane steht das Limit bei € 2.500 und € 2.000 (Lose 3252, 3253 und 3254). Nach einem Entwurf des Eero Saarinen führte die Firma Knoll International in den 1970er Jahren den Esstisch mit sechs Tulip-Stühlen aus (Los 3320, Limit € 2.500). Der Silberschmiedemeister Josef Holi führte in Hammerschlagdekor nach dem Designer und Gründungsmitglied der Wiener Werkstätten Josef Hoffmann eine Aschenschale aus, die bei einem Limit von € 1.800 für Sammler weltweit interessant sein wird (Los 3200).
Einer der berühmtesten Architekten, Entwerfer, Maler und Zeichner des Klassizismus war Karl Friedrich Schinkel. Mit fünf Briefen und Schriftstücken von Schinkel an Stein aus den 1830er Jahren, die aus der Familie des Baukonstrukteurs Theodor August Stein stammen, wird die Auktion mit den Losnummern 1 bis 5 starten.
Alle Objekte können von Sonntag, 28. Februar bis Dienstag, 3. März 2015, täglich von 11.00 bis 19.00 Uhr, in der Augsburger Straße 221 in Stuttgart-Untertürkheim besichtigt werden.
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