Die Kunst, online zu lesen.

Home


CMS Zugang

News

Vorbericht zur großen Herbstauktion 2012

Wilhelm Kuhnert 'Zebuherde'

Das Auktionshaus Stahl startet nach der Sommerpause mit einem bemerkenswerten Angebot hochwertiger Gemälde und Antiquitäten. Der umfangreiche Katalog mit den Schwerpunkten ‚Kunst und Antiquitäten’ und ‚Kunst des 20. Jahrhunderts und Modernes Design’ sowie ‚Asiatische Kunst’ dokumentiert eindrucksvoll das breite Spektrum des renommierten Auktionshauses.

Die Gemäldeabteilung bietet ein marktfrisches Gemälde von Adolph von Menzel an. Das Werk stammt aus der Bremer Sammlung Glosemeyer, 1959 wechselte es in eine Hamburger Privatsammlung, in der es seitdem unter Verschluss war. Das 1838 datierte Werk ist eines der frühesten bekannten Gemälde des bedeutendsten deutschen Realisten und zeigt eine biedermeierliche Idylle im Weinkeller. Menzel konzentriert sich in seiner Darstellung auf den Gegensatz zwischen dem rustikalen Ordensmann mit einem Weinheber und dem verfeinerten Geistlichen, der seine Kultiviertheit zur Schau stellt, indem er sein Weinglas an der Fußplatte hält, eine Geste, die dem Künstler von Gemälden niederländischer Altmeister bekannt war. Der Aufruf für das seltene Frühwerk beginnt bei 70.000,- €.

Unter den Altmeistern ragen zwei Gemälde mit besten Provenienzen heraus: Lazzaro Baldis ‚Vision des hl. Franziskus’ (6.000,- €) befand sich ehemals in der St. Petersburger Eremitage, Gerard Hoets bezaubernde Darstellung von ‚Rinaldo und Armida’ stammt aus dem Nachlaß der 2004 verstorbenen niederländischen Königin Juliana (6.000,- €).

Aus einer adeligen Sammlung kommt auch ein großformatiges Hauptwerk von Karl August Aerttinger. Es zeigt eine ‚Polnische Hochzeit’ mit ausgelassen feiernden und trinkenden Bauern (15.000,- €). Eine typische Szene aus dem ländlichen Polen schuf auch Alfred von Wierusz-Kowalski. Seine beiden gut gelaunten Bäuerinnen auf einer Kutsche werden mit 9.000,- € aufgerufen.
Die Sammler erstklassiger Tiermalerei kommen besonders auf ihre Kosten: Neben den ‚Zebus im Kral’ von Wilhelm Kuhnert (15.000,- €), gibt es einen ‚Brüllenden Löwen’ von Richard Friese (6.900,- €), ‚Elf Enten’ von Alexander Koester (25.000,- €) sowie einen idyllischen Hühnerhof von Carl Jutz d.Ä. (8.000,- €).
Freuen dürfen sich auch die Liebhaber der Marinemalerei: Anton Melbye geht mit einem ‚Großsegler vor Konstantinopel’ an den Start (13.500,- €), Iwan Aiwasowskij ist mit zwei stimmungvollen Aquarellen vertreten (je 3.800,- €) und Louis Douzette zeigt den Hafen von Antwerpen im Mondschein (6.000,- €).
Da Franz Nölken nur selten auf Auktionen auftaucht, ist es um so bemerkenswerter, daß Stahl gleich zwei seiner Werke anbieten kann. Neben einem Portrait des Nathanael Rump handelt es sich um einen sitzenden weiblichen Akt von 1907, bei dem Nölken Einflüsse seines Lehrers Matisse aufnimmt und zu einer selbständigen, reifen Schöpfung weiterentwickelt (29.000,- €). Highlights bei den norddeutschen Malern sind ferner zwei Hauptwerke von Otto Heinrich Engel, u.a. der ‚Kirchgang mit Trachtenmädchen auf der Nordseeinsel Föhr’, eine Impression, die den Betrachter durch ihre Lichtstimmung bezaubert (9.800,- €). Ludwig Dettmann wählte für sein frühes Hauptwerk ‚Zwei Kinder im Boot auf dem Hamburger Feenteich’ als Motiv. Das großformatige Gemälde startet bei 15.000,- €.
Die Malerei des 20. Jahrhunderts wartet ebenfalls mit großen Namen auf. Der bedeutende deutsche Expressionist und Mitbegründer der ‚Brücke’ Karl Schmidt-Rottluff schuf 1924 das großformatige Aquarell „Landschaft mit Kornfeld und Mond“, das schon wiederholt in deutschen Museen ausgestellt war und jetzt ab 30.000,- € kostet.
Fritz Winter war einer der maßgeblichen Vorreiter der Abstraktion in der deutschen Avantgarde. Der „Grüne Kreis“ entwickelt aus der harmonischen Komposition, den reizvollen Formkontrasten und dunkel leuchtende Farben eine ikonische Präsenz. Der Sammler, der bei diesem 1968 datierten Meisterwerk zum Zuge kommen will, sollte mindestens 28.000,- € mitbringen. Etwas günstiger ist ein in seiner intensiven Farbigkeit seltenes Bild von Victor Vignon mit Provenienz aus der 1919 aufgelösten Pariser Impressionisten-Sammlung Hazard (18.000,- €). Christian Rohlfs ist mit zwei Pastellen ‚Weiblicher Kopf’ (3.500,- €) und ‚Männchen II’ (2.500,- €) vertreten. Aus der selben Provenienz stammt eine in verschiedenen Rottönen gehaltene Darstellung von ‚Spielenden Kindern’ von Ida Kerkovius (3.800,- €).
Die Sammlung des international bekannten Kunst- und Industriedesigners ‚Volker Hundertmark’ bildet einen Schwerpunkt im Sonderteil ‚Moderne’. Unter den angebotenen Skulpturen, Möbeln und Lichtobjekten dokumentieren die eindrucksvollen Unikate den bildhauerischen Ansatz des bedeutenden Designers. Sein skulpturales Hauptwerk ‚Allegorie der Weiblichkeit’ (1.800,- €) diente als Inspiration und als prototypischer Formgeber einer weltweit bekannten Flakonlinie. Das Relief ‚Dialog der Eindrücke’ korrespondiert mit der freistehenden Skulptur in Positiv-Form (1.500,- €) und das freischwingende Möbelobjekt 'Swinging for life' stellt eine innovative Konstruktion mit Aufhängung der völlig freischwebenden Sitzfläche an der Rückenlehne dar (1.500,- €).
Des Weiteren finden sich in der Sparte des Modernen Designs namhafte Entwürfe u.a. von dem brasilianischen Designer Sergio Rodrigues (Loungechair mit Ottomane 800,- €), Finn Juhl (Sideboard 7.000,- €), Ray und Charles Eames (Drehstuhl ‚EA 119’ 450,- €). Weitere Namen hochrangiger internationaler Künstler und Designer vervollständigen das Angebot: Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand mit einem Paar Armlehnsessel 'LC1 Basculant' (1.500,- €), Keith Haring und seine Installation ‚Luna Luna’ (2.800,- €) oder auch zwei moderne Skulpturen des dänischen Bildhauers Børge Jørgensen (1.800,- €).
Bemerkenswert auch die umfangreiche Offerte an Murano-Glas mit herausragenden Entwürfen u.a. von Fulvio Bianconi, Alfredo Barbini, Ercole Barovier, Carlo Scarpa oder Vittorio Ferro. Die monumentale Unikat-Vase von Andrea Zilio (Vase 2.500,- €) oder das Paar Unikat-Vasen 'Iridato' von Ernst Fuchs (3.500,- €) verdeutlichen exemplarisch den hohen künstlerischen Anspruch.
Bei der Möbel-Offerte besticht eine Rokoko-Konsole aus dem Schloss Zwiefaltendorf in Oberschwaben (3.000,- €). Diverse Empire-Kommoden (ab 1.800,- €) und ein französisches Bureau Plat (3.900,- €) runden das Angebot ab. Für Art-déco Sammler warten neben einer Anrichte auch ein französischer Art-déco-Tisch mit 6 Stühlen (2.200,- € und 1.800,- €) auf. Der Berliner Esstisch mit 8 Stühlen aus dem Jahr 1936 von Hans Scharoun zeigt interessante Malerei von Oskar Moll (5.500,- €). Hochwertige Pendulen wie z.B. die Pariser Louis-Seize-Pendule von Antoine Foullet für 3.000,- € werden Kenner ebenso überzeugen.
Internationales Interesse erwartet Stahl bei einer hochwertigen Armbanduhren-Sammlung namhafter Uhrenmanufakturen wie z.B. Jaeger-LeCoultre (,Grand Réveil’ 9.500,- € und ‚Reverso Duetto’ 7.500,- €), Patek Philippe (‚Sculpture’ 5.500,-) und Rolex mit der ‚Oyster Sea-Dweller’ für 3.500,- €. Unter den Damen-Armbanduhren finden sich eine Cartier ‚Rivoli’ für 2.500,- €, eine Corum mit Diamanten und Saphiren (20.000,-) und eine Chopard ‚Happy Diamonds’ (1.800,- €).
Aus privaten Sammlungen werden zahlreiche Taschenuhren- und Savonettes aufgerufen. Manufakturen wie IWC (1.000,- €), Lange & Söhne (1.500,- €) und Glashütte (800,- €) sind darunter zu entdecken. Seltener sind die ausgefalleneren Herren-Savonettes u.a. von Ernst Borel mit figürlichem Dekor (8.000,-) oder auch die Herren-Savonette mit Mondphase und russischen Datumsanzeigen aus dem späten 19. Jh. (6.000,- €).
Elegante Colliers, hochkarätige Ringe und hochwertige Perlen-Schmuckstücke bietet die umfangreiche Schmuck-Offerte. Jeden Blick auf sich ziehen wird das Collier mit prachtvollen Smaragden von über 120 ct. und Brillanten von 10 ct. (25.000,- €). Ebenso herausragend ein Solitär-Brillant-Ring mit einem strahlenden Solitär von 3,20 ct. (14.000,- €). Exzeptionell ist auch eine Sammlung wertvoller Südsee- und Tahiti-Perlen, hier beginnen die Aufrufpreise bei 9.500,- € (Tahiti-Perlen-Collier) bis 22.000,- € (Südsee-Perlen-Collier).
Im Bereich des europäischen Porzellans dominieren seltene Meissener Sammlerstücke des 18. Jhs. Als besonderer kunsthistorischer Glücksfall ist der Aufruf zweier frühen Meissener Schalen anzusehen, welche mit ihren nahezu identischen chinesischen Vorbildern angeboten werden und somit den kulturellen Transfer im Bereich des Porzellans veranschaulichen (je 12.500,- €). Ferner locken museale Geschirrteile aus dem legendären Schwanenservice für den Grafen Heinrich von Brühl (8.000,- € / 5.000,- €) oder frühe ‚Tirolerinnen’-Figuren von Johann Joachim Kaendler (1.000,- €) mit ihren niedrigen Taxen.
Beim antiken Silber bestechen englische Arbeiten aus dem 18. Jh., z.B. eine George-II.-Kaffeekanne mit Reliefdekor (2.500,- €). Unter den Jugendstil-Silberarbeiten ragt ein kunsthandwerklich einzigartig gearbeiteter Tennispokal (3.500,- €) und das formvollendete Weinservice ‚Deutschmeister’ der Manufaktur Schober & Bruckmann hervor (1.800,- €).
Die Abteilung Asiatika bietet eine ihrer bis dato umfangreichsten und hochkarätigsten Präsentationen von asiatischer und vornehmlich chinesischer Kunst. Nahezu alle Gattungen sind mit außergewöhnlichen und spektakulären Höhepunkten aus mehreren nord- und mitteleuropäischen Privatsammlungen vertreten. Angeführt wird diese exklusive Auswahl von einem seltenen Paar Cloisonné-Vierkantvasen mit Landschaftsszenen und feinen Naturdarstellungen (25.000,- €). Von ausgesuchter Qualität ist auch ein Paar Elfenbein-Deckeldosen in Form nistender Wachteln (9.500,- €), das von der Kunstfertigkeit vergangener Epochen kündet. Ein Ruyi-Zepter aus reinster weißer Jade wird mit seiner perfekten Farbqualität die asiatischen und westlichen Connoisseure gleichermaßen erfreuen (15.000,- €). In der gleichen Preisklasse liegt eine zarte Vase mit sog. Knoblauchhals und Ming-Dekor, welche zu den Top-Losen der chinesischen Porzellane zählt. Ein kleiner, aber nicht minder feiner Teller mit grünem Drachen auf kaiserlich-gelbem Fond dürfte ebenfalls die Herzen der Asiatika-Sammler höher schlagen lassen (1.200,- €). Auch der Markt für chinesisches Republik-Porzellan hat im letzten Jahr erheblich an Fahrt gewonnen, wie ein Blick auf Kunstmessen und Galerien in Fernost zeigt. Somit dürfte auch die außergewöhnliche und prächtige Henkelvase, welche die Lieblingsjagdhunde des Kaisers Qianlong nach einem Motiv des Jesuitenpaters Castiglione zeigt, auf großes Interesse stoßen (1.800,- €). Die chinesische Moderne ist mit herausragenden Arbeiten der mittlerweile international bekannten Künstler Qi Baishi und Fan Zeng prominent vertreten (1.400,- € / 18.000,- €).

Quelle: © Auktionshaus Stahl

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an





Auktionshaus Stahl

English Site Auktionshaus Stahl

News

English Site News

Termine

English Site Termine

Toplose

Auktionskatalog








Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum



Zum Seitenanfang Auktionen

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce