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Unser Gemälde "Mädel, an der Uhr stellend" malt Hugo Kauffmann als anerkannter und bereits finanziell unabhängiger Künstler. Das Motiv entspricht dem typischen Kauffmann‘schen Malstil und dem Lieblingsthema des lebensfrohen Künstlers: Es ist eine Genreszene, die in einer bayerischen Stube stattfindet und ein Schmunzeln auf unsere Lippen zaubert: Auf einem Fußocker balanciert ein bayrisches Mädel. Sie hat den Arm lässig in die Hüfte gestemmt, ihre blaue Schürzte hat sie hoch gesteckt und ihre Ärmel hat sie bis zu den Ellenbogen hoch gekrempelt. Im Dreiviertelprofil sehen wir, wie sie die Zeiger der Wanduhr in ihre vorgesehene Position bringt. Es ist 5 vor 8. Dem Aussehen der Kleidung nach zu urteilen sowie der wohldurchbluteten Wangen des Mädels, macht sie gerade eine Arbeitspause; oder hat sie gleich Feierabend?
Im Gesamtwerk von Hugo Kauffmann ist das Stellen der Uhr ein immer wiederkehrendes Motiv. Laut dem Werkverzeichnis von Irmgard Holz (1984) gibt es elf Bilder im Schaffen dieses Malers, die sich mit diesem Thema befassen. Mal ist es der Wirt, der die Wanduhr nach seiner pünktlichen Taschenuhr stellt, mal ist es eine Magd, die für den richtigen Uhrentakt sorgt. Seit 1893 erhält dieses Sujet Einzug in das Schaffen von Hugo Kauffmann. Unser Bild ist das dritte in Folge.
"Mädel, an der Uhr stellend" ist im Werkverzeichnis (Holz. Berlin: H. Böttcher, 1984) unter der Nummer 930 aufgelistet. |