Emilie Preyer ist eine bedeutende Künstlerin des 19. Jahrhunderts. Als Tochter des herausragenden Stilllebenmalers der Düsseldorfer Malerschule Johann Wilhelm Preyer wurde ihr Talent früh erkannt und gefordert. Da Frauen an der Düsseldorfer Kunstakademie zu dieser Zeit nicht zugelassen waren, wurde Emilie Preyer vorerst von ihrem Vater, später von Heinrich Mücke (Historienmaler) ausgebildet. Ihr Atelier befand sich im Haus des Vaters auf der Gartenstraße 33.
Emilie Preyer setzte in Düsseldorf die traditionelle Stilllebenmalerei von Johann Wilhelm Preyer auf hohem maltechnischen Niveau fort. Ihre angeborene Veranlagung war bereits im Alter von knapp 20 Jahren (um 1868) vollkommen ausgereift. Ihre Werke ähneln in Motivwahl und Komposition den Gemälden ihres Vaters, so dass die Zuordnung auf den ersten Blick nicht einfach fällt. Nimmt sich der aufmerksame Betrachter jedoch ein wenig Zeit, so erkennt er die feinen Unterschiede, die die Blumen- und Stillleben Emilie Preyers von denen ihres Vaters unterscheiden: In den Gemälden Emilie Preyers wirken die dargestellten Früchte malerisch weicher, das seitlich einfallende Licht betont das Volumen der Gegenstände etwas weniger, die Arrangements sind häufiger auf Tischdecken drapiert, während der Vater fast ausschließlich Marmorplatten als Untergrund verwendete.
In der internationalen Bekanntheit knüpfte Emilie Preyer beinahe nahtlos an den Ruf ihres Vaters an. Das New Yorker Metropolitan Museum und die Picture Gallery in Philadelphia erwarben Stilleben der Preyer-Tochter. Da weder Deutschland, noch die Malschulen der europäischen Nachbarländer über technisch vergleichbare Stilllebenmaler verfügten, fanden Emilie Preyers Werke auch in englischen und amerikanischen Privatsammlungen ihren Platz. Dort dürfte sich auch heute noch die Mehrzahl der 250 Gemälde befinden, die von Emilie Preyer - laut Thieme-Becker - gemalt worden sind. Sie hatte unter anderem Ausstellungen in Berlin, Dresden und ihrer Heimatstadt.
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Pressemitteilungen:
30.11.2010 "Winterausstellung" - erstmalig in der Galerie Paffrath!
26.09.2011 "Düsseldorfer Malerschule" - Herbstausstellung 2011
24.10.2011 Rückblick: Sonderausstellung Herbst 2011 "Düsseldorfer Malerschule"
08.03.2012 "Neuerwerbungen XXVI" - Frühlingsausstellung 2012
Weitere Publikationen:
Dr. Siegfried Weiß und Hans Paffrath (Hg.): Preyer. Mit Werkverzeichnissen der Gemälde von Johann Wilhelm und Emilie Preyer.Wienand, Köln, 2009.
Kunstmuseum Düsseldorfim Ehrenhof und Galerie Paffrath (Hg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819-1918. Bd. 3. Bruckmann, München, 1998.
Hans Vollmer (Hg.): Künstlerlexikon. Bd. XXVII. Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1933.
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