Seine Entwürfe reflektieren die Spannkraft zwischen strenger, reduzierter Gestaltung einerseits und der Anwendung fließender, natürlicher Formen andererseits. Seine Uhren z.B. sind noch heute geradezu klassische Beispiele für die Kraft der einfachen Idee, während sein Türdrücker, der während der Ulmer Zeit entstand, seine Wirkung nicht nur aus der einfachen Form, sondern auch aus den harmonischen Linien zieht, die der natürlichen Funktion folgen.
Biographie
Von 1924 bis 1927 absolvierte Bill eine Silberschmiede-Lehre an der Kunstgewerbeschule Zürich. Ein Vortrag von Le Corbusier brachte ihn dazu, anschließend ein Architekturstudium am Dessauer Bauhaus aufzunehmen. 1929 ließ er sich wieder in Zürich nieder, wo er als Architekt, Maler, Grafiker, Plastiker, Publizist und Produktgestalter tätig war. Dort erhielt er 1944 den Lehrauftrag für Formlehre an der Kunstgewerbeschule, dem Institut, an dem er ursprünglich gelernt hatte. Von 1951 bis 1956 war er Mitbegründer, Architekt und erster Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm. 1961 bis 1964 prägte er die Schweizerische Landesausstellung in Lausanne als Chefarchitekt des Sektors „Bilden und Gestalten“ bevor er von 1967 bis 1974 als Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Hamburg tätig war. Max Bill erhielt 1993 den „Praemium Imperiale“.