
Horst Antes ist einer der Hauptvertreter der Neuen Figuration. Von gestisch informellen Tendenzen herkommend verfestigten sich die wilden Farbereignisse zu seiner Figur des Kopffüßlers.
Die Taten, Freuden und Leiden der menschlichen Existenz, die ganz individuell erlebten, finden im langwierigen Entstehungsprozess seiner figuralen Gestalten ihren Niederschlag. Die Kunstfigur lässt alle Möglichkeiten der malerischen Gestaltung zu: Mimetisches, gestisch Abstraktes, Farbausdruck, Formbezüge, assoziative Elemente und ist auch Gefäß des Psy-chischen.
Im ersten Zustand der „Figur mit 2 Müdern“, im Oktober 1970, war der Hintergrund noch rot und nur ein Mund, der des linken Helmkopfes, vorhanden. Der Anteil sich zur Wehr setzender Motive ist zwar im letzten Zustand noch präsent, aber nicht beherr-schend. Die Figur wurde im Laufe der Jahre der Bearbeitung in sich geschlossener, in sich ruhender, der besondere Blick des Auges erhielt mehr Gewicht und schließlich antwortet der lächelnde Mund dem Abwehr gebietenden.
„Im Kopf kann alles passieren, aber der Kopf schützt auch den Menschen. Es gibt offene, bewohnbare Köpfe. Der ganze Mensch ist im Kopf enthalten. Und es gibt den leeren Kopf, der alle aufnehmen kann und wieder alles abgibt. Es handelt sich um das Leben mit einem Kopf.“ (H. Antes)
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1936 geboren in Heppenheim
1957-59 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei HAP Grieshaber
1961 Kunstpreis „Junger-Westen“
1962 Villa Romana Preis, Florenz
1963 Stipendium der Villa Massimo, Rom
1965-67 Lehrauftrag an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe
1966 Preis für Malerei anläßlich der XXXIII. Biennale Venedig
1967-73 Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe
1967-68 Gastprofessur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Berlin
1984-2000 Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlruhe
1989 Hans-Molfenter-Preis der Landeshauptstadt Stuttgart
1991 Kulturpreis des Landes Hessen; großer Preis der XXI. Biennale São Paulo
lebt in Berlin, Karlsruhe und Sicellino (Italien)
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