Die Faszination für Maschinen entwickelt sich bei Karl Hagedorn bereits in der Kindheit, insbesondere für die Dampfmaschine im väterlichen Sägewerk. Bereits mit etwa 14 Jahren begann er intensiv zu zeichnen. 1953 beeindruckt ihn die Begegnung mit dem Werk von Léger in Paris. Während der Studienzeit war Hagedorn neben der Ölmalerei an verschiedenen Projekten beteiligt, führte Wandmalereien und Mosaiken in Kirchen und öffentlichen Gebäuden aus. Sein Frühwerk zeigt Ende der fünfziger Jahre menschliche Figuren in zunächst noch düsteren Farben, eher an die Tradition der Renaissance anknüpfend. Seit seinem Umzug nach Amerika 1959 arbeitete er im Bereich der Illustration und Gebrauchsgrafik (bis 1972). In seinen Werken wird die menschliche Figur zunehmend entindividualisiert. Es tauchen zunächst noch vereinzelt, später immer auffälliger, Elemente aus dem Bereich der Technik, Maschinenteile, Signalzeichen, grafische Symbole auf - sozusagen als Bezüge zum menschlichen Referenzsystem. Mitte der sechziger Jahre findet Karl Hagedorn zu der ihm adäquaten Bildersprache, die er seitdem bis heute konsequent ausbaut. Die menschliche Figur in ihrer äußeren Erscheinung verschwindet nun fast ganz; sie wird zerlegt und mit sie umgebenden Teilen integriert. Sichtbar bleibt die Konfiguration einer Idee oder Vorstellung des Menschen - im Kosmos. Die scheinbar abstrakten Elemente lassen sich in der Nachsicht fast immer auf organische Formen zurückführen (vgl. Wolfgang Horn u. Karl Hagedorn )
In Amerika entdeckt der Künstler ferner im Hinblick auf Farbe und Formen als bleibenden Wert für sich: eine Möglichkeit -neuer Harmonie der Dissonanzen-. Als Vorarbeiten entstehen immer Skizzen. Die Zeichnung nimmt auch in diesem Zusammenhang einen wichtigen Platz in Hagedorns Werk ein. In den späteren Arbeiten Ende der achtziger Jahre scheint der malerische Charakter stärker betont .
1922
Geboren in Güntersberge/ Harz
1953 - 59
Lebt in Augsburg
1956 - 59
Studium an der Akademie der Bildenden Künste, München
1959
Übersiedlung in die USA
1959 – 72
Lebt in St. Paul, Minnesota
Tätigkeit als Illustrator und Gebrauchsgraphiker
Ab 1960
Lehrtätigkeit am St. Paul Art Center St. Paul, Minnesota
Ab 1962
Künstlerischer Leiter des Catholic Digest
1971 – 72
Lehrtätigkeit an der Hamline University, St. Paul
1972 – 73
Reist Hagedorn 6 Monate durch Europa und zieht
danach nach New York um.
1973 – 97
Lebt und arbeitet in New York
Seit 1998 Lebt und arbeitet in Philadelphia
Karl Hagedorn stirbt Ende Oktober 2005 in Philadelphia
Einzelausstellungen (Auswahl)
1967, Minneapolis, USA, Walker Art Center
1967, Minneapolis, USA, Minneapolis Institute of Arts, - Minnesota Biennal-
1968, Northfield, Minnesota, USA Carlton College
1969, Minneapolis, USA, Martin Gallery
1970, St. Paul, Minnesota, USA, Minnesota Museum
1971, St.Paul, Minnesota, USA, Hamline University
1973, München, Deutschland, Galerie Heseler
1974, Mailand, Italien, Galleria Galatea
1978, Augsburg, Deutschland, Galerie Rehklau
1979, New York, USA, Gimpel and Weitzenhoffer (Katalog)
1979, New York, USA, Goethe House (Katalog)
1980, Milwaukee, Wisconsin, USA, Monahan Gallery
1981, Nürnberg, Deutschland, Kunsthalle Nürnberg (Katalog)
1981, New York, USA, Jack Gallery
1983, Hannover, Deutschland, Galerie Brusberg
1983, Köln, Deutschland, Baukunst Galerie
1989, New York, USA, Deutsches Generalkonsulat
1991, Bamberg, Deutschland, Villa Dessauer, Kunsthistorisches Museum (Katalog)
1991, Köln, Deutschland, Galerie Stolz
1991, München, Deutschland, Galerie Heseler
1992, Chicago, Illinois, USA, Eva Cohon Gallery
1992, New York, USA, Virginia Lust Gallery
1993, München, Deutschland, Galerie Heseler, (Katalog)
1994, Augsburg, Deutschland, Galerie Rehklau
1995, New York, USA, Martin Summers Gallery
1996, München, Deutschland, Galerie Heseler
1997, Nürnberg, Deutschland, Galerie Bode
1998, Nürnberg, Deutschland, Galerie Bode (Katalog)
2000, Philadelphia, USA, Newman Gallery
2002, Wernigerode, BRD, Kunstverein
2003, Nürnberg, Deutschland, Galerie Bode
Ferner auch kontinuierlich Einzelausstellungen in weiteren Galerien v.a. in BRD und USA
Ausstellungs- Beteiligungen (Auswahl)
1964, 1966 und 1971Minneapolis, USA, Walker Art Center
1966, St.Paul, Minnesota, USA, - Drawing USA- (Wanderausstellung)
1968, Dayton, Ohio, USA, „Art Across USA“
1968, Greensboro, USA, University of North Carolina
1976, Miami, USA, The Twenty Four Collection,
1978, Indianapolis, USA, Indianapolis, Museum of Art,
1984, Köln, Deutschland, Internationale Kunstmesse -Art Cologne-
1990, Basel, Schweiz, Internationale Kunstmesse, -Art-
1993, New York, USA, International Print Fair, -Amory Show-
1994 und 1995, New York, USA, Amory Show , -Works on Paper-
Ferner kontinuierlich Ausstellungsbeteiligungen in Galerien in Deutschland und USA
Bibliografie (Auswahl)
-Sigrid Freundorfer/Fine Art New York, - 6 Artists -, New York, ohne Jahr
-Gimpel and Weitzenhoffer / Goethe House New York, - Karl Hagedorn, Paintings, Watercolors and Drawings-, New York, 1979
-Kunsthalle Nürnberg, Direktor Curt Heigl, - Karl Hagedorn, Mensch und Maschine, Bilder und Zeichnungen 1959-1980- ,Nürnberg, 1981
--Innovation durch Mikroelektronik- mit Farb-Illustrationen von Karl Hagedorn in IBM Nachrichten,34.Jahrgang, Juni 1984
--The Road to Abstraction: Progressing from Image to Symbol- in: Leonardo Magazine, Volume 24, 1991
--Die Nähmaschine im Bild-, Historisches Nähmaschinen- und Bügeleisenmuseum, (Sammlung Alfons Strobel), München, 1991
- Housatonic Museum of Art: Selections from Growing Permanent Collection (Katalog) o.J.
- Futureyes, Gedichte von Albert Russo, mit 38 Zeichnungen von Karl Hagedorn, Le Nouvel Athenor,Paris, Frankreich
- Augsburger Künstlervereinigung - Die Ecke -, Katalog, 1992, Augsburg
-Galerie & Edition Bode, - Karl Hagedorn, Europäische Wurzeln-Amerikanische Blüten- mit Texten von Dr. Stefan Graupner, Direktor Curt Heigl und Wolfgang Horn, Nürnberg ,1997
Ferner zahlreiche Pressebesprechungen