
Karl Otto Götz zählt zu den bedeutendsten Malern des Deutschen Informel. Seine Malerei ist ungegenständlich, nicht abstrahierend, nicht von benennbaren Gegenständen oder Landschaften abgeleitet. Seine Malerei ist reine Malerei, quasi im Urzustand, flüssig, spontan, expressiv – ohne abbildende Funktion und illusionistische Tiefenwirkung.
Anfang der 1950er Jahre verteilt Götz seine Pinselschläge und Rakelzüge völlig frei, spontan und locker über die Leinwand. Seit 1954 folgen seine Mal- und Rakel-Rhythmen bestimmten Bildschemata. Diese Schemata zeichnen sich durch vergleichbare Aufteilungen und Rhythmen aus, können aber mit Worten wie „Wirbelbilder“, „Wasserfälle“ oder „Grotten“ nur annähernd benannt werden.
Die Schnelligkeit des Farbauftrags ist extrem hoch. Statt klar umrissene Formen bilden die auf die Leinwand gespachtelten und geschleuderten Farbfetzen überall Übergänge und Verzahnungen jenseits klassischer Formprinzipien.
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