
In der Kunstgeschichte zählt Max Clarenbach zu den wichtigsten Persönlichkeiten der rheinischen Malerei nach der Jahrhundertwende. Begründet ist dies in erster Linie durch die Künstlergruppe „Sonderbund“ im Jahre 1908. Gemeinsam mit anderen Malern der Düsseldorfer Akademie, wie Walter Ophey, Julius Bretz, August Deusser und Wilhelm Schmurr versuchte Max Clarenbach die deutsche Landschaftsmalerei näher an die französischen Impressionisten heranzubringen, weshalb sich „Sonderbund“ zu einer der bedeutendsten Ausstellungsbewegungen der Moderne in Deutschland entwickelte: Zwischen 1909-1912 waren Clarenbachs Bilder neben Monet, van Gogh, Gauguin und Cézanne in Düsseldorf und Köln zu sehen.
Winterlandschaften bilden den Schwerpunkt in Max Clarenbachs Ouevre. Entlang der Erft und in der Umgebung von Wittlaer fand Clarenbach die Motive, die ihn zeitlebens begeisterten: Stille oder sanft fliessende Gewässer, verschneite Ufer, spiegelnde Baumsilhouetten und rheinische Kopfweiden. Die Bildräume bleiben fast immer menschenleer. Diesen reduzierten Motiven gibt er Kraft und Ausdruck durch seinen lebendigen Malstil, der in systematisch nebeneinander gesetzten Pinselstrichen seine unverwechselbare Charakteristik erhält. Demnach strahlen die Winterbilder Clarenbachs eine fast erhabene Ruhe aus, in ihrer Farbbeschaffenheit und Pinselführung sind sie jedoch sehr bewegt, fast impressionistisch.
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1880
Maximilian Clarenbach wird als zweites von sechs Kindern in Neuss geboren.
1892
Als 12-jähriger ist Max Clarenbach Vollweise. Er wird von seinen Großeltern mütterlicherseits aufgezogen.
1893
Aufnahme in die Elementarklasse an der Kunstakademie Düsseldorf, auf die Fürsprache von Andreas Achenbach.
Max Clarenbach studiert bis 1903, zuerst bei Heinrich Lauenstein und Arthur Kampf, später bei Eugen Dücker.
1898-99
Studienreisen nach Italien und Holland.
1902
Internationaler Durchbruch mit dem monumentalen Winterbild "Der stille Tag".
1908
Gründung der Künstlergruppe "Sonderbund", gemeinsam mit Julius Bretz, August Deusser und Walter Ophey.
Die Gruppe versucht den Blick für die Einflüsse aus Frankreich - besonders der Freilichtmalerei und des Impressionismus - zu öffnen. Die Mitglieder organisieren Ausstellungen in Düsseldorf und Köln, in denen sie die französische Malerei dem Publikum zeigen. In diesen Jahren hängen Werke von Max Clarenbach neben Größen wie Cézanne, Van Gogh und Monet.
1912
Auflösung der Gruppe "Sonderbund".
1917-45
Lehre an der Kunstakademie Düsseldorf als Nachfolger von Eugen Dücker.
1952
Max Clarenbach stirbt im Alter von 82 Jahren.
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