
"Die Malerei scheint in unserer Familie erblich zu sein. Mein Vater malte auch - so nebenbei -, und wenn ich ihm zuschaute, war mein sehnlichster Wunsch, ein mal eine Tube mit rosa Ölfarbe zu bekommen, die ich ganz allein ausdrücken dürfte." (Herbert Böttger, aus: Mitteilungen des Kunstvereins für die Rheinlande und Westallen, 1935, 6. Jahrgang. Heft 1, S. 7-8.)
Herbert Böttger gehört zu den stillen Größen der rheinischen Kunstszene.
Zwischen 1918-1925 besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie. In dieser Zeit begann den bis dahin in Deutschland dominierenden Expressionismus eine neue Kunstrichtung abzulösen, nämlich die Neue Sachlichkeit (Otto Dix und George Grosz). Diese Wende beeinflusste auch den jungen Herbert Böttger, der im Laufe seiner künstlerischen Schaffenszeit neben Franz Radziwill zum Hauptvertreter des Magischen Realismus wurde - einer Strömung der Neuen Sachlichkeit, die als Brücke zum Surrealismus (Giorgio de Chirico, Salvador Dali und René Magritte) verstanden wird.
"Seit 1925 arbeite ich nun freischaffend und versuche mit viel Lust und Ölfarbe scheinbare Nichtigkeiten auf der Leinwand festzuhalten. Nichtigkeiten mögen es sein für diejenigen, die nur Tempo kennen." (ebd.)
Nach dem Zweiten Weltkrieg fand Herbert Böttger zu einer Formensprache, die eine brillante Maltechnik mit erstaunlicher Leichtigkeit in der Komposition verbindet.
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1898
Am 8. August wird Herbert Böttger in Krefeld geboren.
1905-12
Besuch der Volksschulen in Chemnitz und Einsiedel
1912-13
Besuch der Knabenzeichnerschule in Krefeld
1913-14
Praktisches Jahr als Anstreicher
Besuch der Gewerblichen Tagesschule (Vorschule für Handwerk und Technik) in Krefeld
1914-17
Freiwilliger Mitiltäerdienst in Russland
1917-18
Besuch verschiedener Kurse für Kriegsbeschädigte an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Krefeld
1918-25
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, als Schüler von Professor Döringer, Keller, Spatz und Kiederich
Seit 1925
Freischaffender Künslter
1926-27
Studienreisen nach Italien, Schweiz, Holland und Chimsee
1928
Verleihung des Preußischen Staatspreises
Mitglied der "Rheinsichen Sezession"
1930
Mitglied der "Rheingruppe"
1931
Austritt aus dem Düsseldorfer Künstlerverein "Malkasten"
1932
Verleihung des "Albrecht-Dürer-Preises" der Deutschen Albrecht-Dürer-Stiftung
1936
Umzug nach Büderich
1951
Mitglied des Künstlervereins "Malkasten"
1954
Am 23. Mai stirbt Herbert Böttger in Büderich im Alter von 56 Jahren.
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Pressemitteilungen:
02.05.2011 Rückblick: Frühlingsausstellung 2011 "Neuerwerbungen XXV"
26.09.2011 "Düsseldorfer Malerschule" - Herbstausstellung 2011
24.10.2011 Rückblick: Sonderausstellung Herbst 2011 "Düsseldorfer Malerschule"
08.03.2012 "Neuerwerbungen XXVI" - Frühlingsausstellung 2012
14.06.2013 "Blumenpracht" - Sommerausstellung 
Weitere Publikationen:
Kreis Neuss, Kulturzentrum Sinsteden: Herbert Böttger und die Malerei der Neuen Sachlichkeit. Ausstellungskatalog. Bd. 1. Meerbusch: Lippert-Druck, 1998.
Jacobs, Herbert (Hg.): Herbert Böttger und die Malerei der Neuen Sachlichkeit. Werkverzeichnis. Bd. 2. Meerbusch: Lippert-Druck, 1998.
Volmer, Hans: Künstlerlexikon. Bd. 1. Leipzig: Veb. E. A. Seemann, 1953.
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