
Der Spanier Eduardo Arroyo, Jahrgang 1937, gilt als einer der profiliertesten Vertreter des „Figurativen Realismus“ in der internationalen Kunstszene. Das Panorama seines künstlerischen Schaffens reicht von der bildenden Kunst über das Bühnenbild bis zur Literatur, dokumentiert in zahlreichen umfassenden Ausstellungen: Documenta (1978); Centre Pompidou, Paris (1982); Guggenheim Museum, New York (1984); Museo Espanol de Arte Contemporáneo, Madrid (1984); Biennale Venedig (1995); Centro de Arte Reina Sofia, Madrid (1998); Wanderausstellung "Arte español para el extranjero", Museum Ludwig, Budapest, Muzeul National de Arta al Romaniei, Bukarest, Spanisches Konsulat, Sankt Petersburg, Musée National d`Histoire et d`Art, Luxemburg (2003/04); Institut Valencien d`Art Moderne (IVAM), Valencia (2008); Es Baluard Museu d`Art Modern i Comtemporani de Palma (2011).
In den sechziger Jahren, zu Beginn seiner Karriere setzte sich Arroyo für eine kritische und politische Funktion der Kunst ein und irritierte mit spektakulären, ironisierenden Polemiken gegen die damaligen Protagonisten einer „L’art pour L’art“ Position der Kunst. Er leistete Widerstand gegen das Franco Regime, der ihm Jahre des Pariser Exils einbrachte und erst nach dem Tod des Diktators eine Rückkehr in die Heimat ermöglichte. Neben seinem Interesse für die Themen Großstadt, Fremdheit und Exil beschäftigt sich Arroyo, der als Boxenthusiast Dokumente und künstlerische Zeugnisse über den Boxsport sammelt, auch mit diesem Sujet. Den Mythos des Boxers als tragischer Held hat er vielfach bildnerisch und literarisch formuliert. Er schuf Bilderzyklen, schrieb eine Biografie über den Cocteaufreund und Boxstar der 1920er Jahre „Panama – El Brown“ und verfaßte das Bühnenstück „Bantam“. Aus der Begegnung 1968 mit Karl Michael Grüber entstand eine langanhaltende fruchtbare Zusammenarbeit. Arroyo beteiligte sich als Bühnenbildner an den viel beachteten Inszenierungen des Regisseurs (u.a. Wozzek (1971), Off limits (1972), Dickicht der Städte (1973), Antikenprojekt: die Bakchen (1974) und Faust (1975)) für bedeutende Häuser in Europa (Schaubühne, Berlin; Piccolo Theatro, Mailand; Pariser Oper; Salzburger Festspiele). Ende 2011 wurde ein von Eduardo Arroyo verfasster Kunstführer über den Prado, Madrid veröffentlicht. Zudem wird Arroyo im Juni 2012 als dritter lebender Künstler nach Francis Bacon und Cy Twombly mit einem eigenen Raum im Prado geehrt.
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