
1971-77: Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien
Meisterkalsse von Max Melcher
Seit 1997: Professur für Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf
Siegfried Anzinger lebt und arbeitet in Köln
Das malerische, zeichnerische und plastische Werk von Siegfried Anzinger strahlt eine in unseren Tagen seltene Kohärenz aus, die trotz der Vielfalt der Auseinandersetzungen mit dem Thema Figur im Raum eine eindeutig erkennbare malerische Auffassung der Strukturierung der Oberfläche aufweist.
Jedes Werk Anzingers scheint von einem unterdrückten, verborgenen inneren Drama geprägt zu sein, auch wenn er zum Teil einfache, konventionelle Bildtopoi und aus der Tradition der Kunstgeschichte stammende Bildsituationen thematisiert. Anzinger betrachtet das Tafelbild als "geschichtlich gegebenen", sich durch die Konvention der europäischen Malerei selbst legitimierenden Aktivitätsbereich, indem er innerhalb der Kommunikationsregeln seines Mediums völlig souverän arbeitet.
Die künstlerische Haltung Anzingers beinhaltet eine gewisse Zeitlosigkeit, welche ihm einen Sonderstatus innerhalb seiner Generation verleiht. Seine Bildwelt ist von Melancholie und einer Attitüde des Abstandhaltens geprägt. Anzinger versucht, seine Malerei in dem grossen, unaufhörlichen, fast in der Mythologie wurzelnden Drama des Menschen zu positionieren.
In einem Gespräch, das Anzinger 1996 mit Wilfried Dickhoff führte, ist immer wieder die Rede vom Lernen, vom Erfahrung-Machen und vom Suchen.
In Anzingers verschiedenen Werkphasen gibt es keine abrupten Brüche, die Entwicklung erfolgte Schritt um Schritt. "Mir war während der Arbeit klar geworden, dass man in der Malerei jedes Element selber erfinden muss, dass es keine von der Kunst her brauchbaren Vokabeln einer Abkürzung oder einer Abstraktion gibt, von denen man ausgehen könnte, und dass ich mein Vokabular für Abstraktion Schritt für Schritt selber entwickeln muss. Es setzte für mich der Punkt ein, wo man für jede einzelne Form, die man wählt, selber verantwortlich ist."
Wenn Anzinger vom Lernen spricht, so muss betont werden, dass dieses Erfahrung-Machen nicht zwangsläufig auf einem zielgerichteten, geraden Weg verläuft. Vielmehr erfolgt das lernende Fortschreiten" meist schubweise, gleichsam in spiralförmigen Bahnen, wobei Früheres wieder aufgegriffen, aber auch verworfen werden kann. Wesentlich dabei ist auch Anzingers Wechsel der Medien. Fast konsequent folgen auf eine Serie von Bildern, die er für eine bestimmte Ausstellung erarbeitet hat, Perioden, während denen er sich fast ausschliesslich der Zeichnung, aber auch der Skulptur widmet.
Ebenso haben die Motive Anzingers über die Jahre Kontinuität, werden manchmal ad acta gelegt und Jahre später wieder aufgegriffen. Immer wieder gibt es Tiere - Hasen, Löwen, Pferde, Mädchenbilder, Porträts, Madonnen, Karrenbilder und die Darstellung der Genesis.
Den inzwischen obsolet gewordenen Diskurs über die Existenzberechtigung der Malerei formuliert Anzinger wie folgt: "Dürfen wir überhaupt noch, oder dürfen wir schon wieder oder schon wieder nicht? Du glaubst gar nicht, was in der Malerei alles noch möglich wäre, wenn wir den Diskurs ein wenig abkürzen würden, um ans Land zu kommen, anstatt ständig zu betonen, hier gäbe es gar kein Land."
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Aktuelle und vergangene Ausstellungstermine:
03.06.2003 Ausstellung Siegfried Anzinger: Zeichnungen von 2001-2003
21.04.2005 ViennAfair Kunstmesse 2005
09.02.2006 Arco Madrid 2006.
22.04.2009 Art Cologne 2009 
Weitere Termine:
Einzelausstellungen in unsere Galerie und Museen:
1980 Galerie Six Friedrich, München
1981 Galerie Six Friedrich, München
Internationaler Kunstmarkt, Köln
Perspektive Art, Basel
1983 Galerie Six Friedrich, München
1985 Galerie Six Friedrich, München
Städtisches Kunstmuseum, Bonn
1986 Neue Galerie, Linz
Kunsthalle, Hamburg
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz
Wanderausstellung "Laokoon übt" 1986-88
Frankfurter Kunstverein
Ludwigsburg, Kunstverein
Musée d'Art et d'Histoire, Fribourg
Palais Thurn und Taxis, Feldkirch
Rupertinum, Salzburg
Kulturhaus, Graz
Museum moderner Kunst, Palais Liechtenstein, Wien
1987 Galerie Six Friedrich, München
1988 Biennale di Venezia, Padiglione Austriaco
am Weizberg, Weiz
Moderner Kunst Stiftung Ludwig, 20er Haus, Wien
2000 Kunsthalle Bielefeld
GalerieSixFriedrichLisaUngar, München
2002 Sammlung Essl, Wien
2003 GalerieSixFriedrichLisaUngar
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