Hans Liska
Wien 1907 - 1983 Wertheim
Register Arie, Don Juan
Gouache auf Karton
rechts unten signiert, links unten betitelt
Darstellung: 50 x 41 cm
Rahmen: 69 x 59 cm
guter originaler Zustand
inkl. dem Buch "Hans Liska, Salzburg", welches eine handschriftliche Widmung von Liska enthält"
Besichtigung und Abholung nach vorheriger Terminvereinbarung gerne möglich
Echtheit wird schriftlich bestätigt.
Hans Liska besuchte die Handelsschule und arbeitete dann als Bürogehilfe. Ein Nebenverdienst als Klavierspieler ermöglichte es ihm, die Wiener Kunstgewerbeschule zu besuchen. Er war dort Schüler Berthold Löfflers (Freund Kokoschkas).
Er arbeitete zunächst als Werbegrafiker in St. Gallen in der Schweiz und besuchte anschließend die Münchner Kunstgewerbeschule bei Emil Preetorius und Walther Teutsch.
Vom Ullstein Verlag gefördert, besuchte er 1933 in Berlin die Kunsthochschule am Steinplatz als Schüler von Ferdinand Spiegel. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er 1939 als Soldat eingezogen und Bildberichterstatter einer Propagandakompanie und Sonderstaffel. Seine Zeichnungen von den verschiedenen Kriegsfronten erschienen in vielen Zeitungen, auch im neutralen Ausland. Zwei seiner Skizzen-Bücher aus den Jahren 1942 (Junkers) und 1944 (Hans Liska) sind heute gesuchte Raritäten. Seit 1933 bis nachweislich 1944 war er Pressezeichner für die Berliner Illustri(e)rte Zeitung, so beispielsweise für die Sonderhefte zu den Olympischen Spielen 1936, und das Propagandablatt Signal. Er fertigte auch eine Zeichnung des „größten Ateliers der Welt“, einer riesigen Halle, die in Baldham bei München nach einem Entwurf von Albert Speer für Josef Thorak errichtet worden war. Hier sollten die mächtigen Figurengruppen für das Märzfeld in Nürnberg entstehen. Das Gemälde zeigt wie nach dem lebenden Modell ein (beispielsweise einem Pferd) zunächst eine Tonform, dann ein vier Meter hohes Modell und schließlich ein kolossale Pferdestatue entsteht. Eine zweite Abbildung zeigt den Transport der fertigen Pferdefigur zu den Bahngleisen für die Verladung und den Abtransport zum Bestimmungsort.
Nach dem Kriegsende blieb Liska in Deutschland. 1945 wurde sein Skizzenbuch aus dem Kriege, das 1944 im Verlag Buhrbanck in Berlin erschienen war, sowie alle fremdsprachigen Ausgaben davon unter der Nummer 17549 auf die „Proskriptionsliste für Auszusondernde Literatur“ gesetzt.
1948 heiratete er in Scheßlitz nahe Bamberg Elisabeth, gen. Lisl geb. Schmid (* 1922). Aus der Ehe erwuchsen die beiden Töchter Angelika und Gabriele.
Liska setzte in Scheßlitz seine zeichnerische Begabung für die Zeitschriften Quick und Hörzu ein. Er arbeitete jahrelang für die Werbung insbesondere für die Automobilindustrie bei Daimler-Benz, aber auch für die Kölner Firmen Ford und Mülhens (4711). Andere Auftraggeber waren beispielsweise die Kaufhof-AG, Degussa, Märklin, Quelle, die Farbwerke Hoechst, dass Lederer Bierkontor, die Sektkellerei Henkell oder die Rauchbierbrauerei Schlenkerla (Bamberg). Ab 1960 entstanden seine Städte- und Landschafts-Bücher mit den Skizzen aus Salzburg, Bamberg, Köln, Kulmbach und dem Frankenland.
Die Porzellanfirma Kaiser in Bad Staffelstein brachte um 1970 zahlreiche Krüge, Schalen und hauptsächlich Wandteller mit über 200 Liska-Motiven der Städte Königsberg, Danzig, Breslau, Berlin, München, Aachen, Bamberg usw. in den Handel.
Seine Vorliebe für Mozarts Opern schlug sich nieder in dem 1982 entstandenen Band mit Zeichnungen und Bildern, Zauber der Bühne. In einer Autobiografie im Bildband Malerisches Kulmbach (1985) bekannte sich Liska als Verehrer von Oskar Kokoschka, Pablo Picasso und Max Ernst. |