Dresden erinnert an Friedrich den Weisen  |  | Friedrich Wilhelm Hörnlein, Friedrich August III. 3 Mark auf 400 Jahre Reformation, Sachsen 1917 | |
Zum 500. Todesjahr von Friedrich dem Weisen widmet ihm das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Residenzschloss die Schau „Es ist nicht Alles Gold das da gleist“. Friedrich III., 1463 geboren und am 5. Mai 1525 verstorben, war ab 1486 Kurfürst von Sachsen und auch der erste Regent seines Landes, der auf Münzen portraitiert wurde. So beleuchtet die Kabinettausstellung mittels Münzen und Medaillen das Leben und Wirken des Fürsten und ergänzt sie sammlungsübergreifend durch Exponate des Kupferstich-Kabinetts, der Rüstkammer sowie der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800. Gemeinsam mit späteren Darstellungen dokumentieren die Exponate die persönlichen, innerfamiliären sowie reichs- und münzpolitischen Entscheidungen, die das Bild vom klugen und weitsichtigen Kurfürsten bis heute bestimmen.
Friedrich der Weise war einer der wichtigsten sächsischen Herrscher, seine Biografie ist vielschichtig. Die präsentierten Gulden, Groschen und Taler aber auch Dokumente, Porträts und Skulpturen sind unmittelbare Zeugnisse seiner Lebens- und Amtszeit: 1522 prägte Hans Kraft den Kurfürsten im Profil nach Lucas Cranach d.Ä. auf einer Medaille, Albrecht Dürer hielt den Herrscher mit seinem markanten Bart zwei Jahre später als Frontalportrait in einem Kupferstich fest. Adriano Fiorentino verewigte den noch jungen Kurfürsten 1498 in einer Bronzebüste, während wohl Samuel Bottschild Ende des 17. Jahrhunderts retrospektiv auf Friedrich den Weisen blickte und sich bei seinem Portraitgemälde der rund 200 Jahre alten Ikonografie anschloss. Es bietet sich daher an, die Münzportraits des Regenten mit Vorlagen und Bildnissen der Schau zu vergleichen.
Friedrich III. zählt zu den Beschützern von Martin Luther, ein Umstand der noch 1917 in einem seltenen Drei-Mark-Stück geehrt wurde. Die wertvolle Silbermünze trägt Friedrichs Konterfei und wurde anlässlich des 400. Reformationsjubiläums nach dem Entwurf des Dresdner Medailleurs Friedrich Wilhelm Hörnlein geprägt. Friedrich der Weise engagierte sich auch für die Wissenschaft, Bildung und Kunst: Er gründete die Universität Wittenberg, berief Lucas Cranach d.Ä. zum Hofmaler und stand mit Albrecht Dürer im Austausch. Der Kurfürst unternahm zudem mehrere Wallfahrten, setzte sich mit Religionsfragen auseinander und verewigte seinen Glauben in Wahlsprüchen auf Prägungen seiner Zeit. Seine umsichtige Art behielt er bis zum Lebensende bei und soll in seinen letzten Jahren etwa gegen ein gewaltsames Vorgehen in den aufflammenden Bauernkriegen appelliert haben.
In Fragen des Bergbaus und des Münzwesens stimmte sich der Ernestiner Friedrich vorausschauend mit seiner albertinischen Verwandtschaft ab. Seine finanzielle und damit politische Unabhängigkeit verdankte das sächsische Kurfürstentum dem Silber des Erzgebirges. Hierauf spielt auch das Zitat an, das der Ausstellung den Namen gab und Friedrichs Liebe zu Sinnsprüchen illustriert. Der kluge Herrscher wusste Münzen und Medaillen zudem auf strategischer Ebene als Mittel der politischen Kommunikation und Repräsentation zu nutzen. Auf dem sogenannten „Klappmützentaler“, der die Forschung bis heute beschäftigt, präsentiert sich Friedrich beispielsweise in einer Gemeinschaftsprägung mit seinem Bruder Johann und seinem Vetter Herzog Georg.
Die Ausstellung „‚Es ist nicht Alles Gold das da gleist‘. Friedrich der Weise (1463-1525)“ läuft bis zum 11. Januar 2026. Das Residenzschloss hat täglich außer dienstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 16 Euro, ermäßigt 12 Euro. Für Personen unter 17 Jahren ist der Eintritt frei.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Münzkabinett
Residenzschloss
Taschenberg 2
D-01067 Dresden
Telefon: +49 (0)351 – 49 14 20 00 |