Berlins Aufbruch um 1800 im Schloss Neuhardenberg  |  | Johann Georg Rosenberg, Vue de la Place de Armes prise du côté de la ville Neuve…, 1780 | |
In ihrer aktuellen Ausstellung beleuchtet die Stiftung Schloss Neuhardenberg den künstlerischen und gesellschaftlichen Aufbruch der Berliner Klassik zwischen 1786 und 1815 und nimmt dabei Bezüge auf den eigenen Schlossbau und den östlich von Berlin gelegenen Ort; wurde doch Neuhardenberg im Geist der Berliner Klassik errichtet. Zentrale Werke sind etwa die von Karl Friedrich Schinkel entworfene Kirche, das Schloss sowie Teile des Ortsensembles von Neuhardenberg. Zudem wird der Architekt Carl Gotthard Langhans vorgestellt, der vermutlich den Gartensaal von Schloss Neuhardenberg entworfen hat.
Um 1800 prägten Schöpfer wie Johann Gottfried Schadow, Carl Friedrich Zelter, Friedrich Gilly, Carl August Mencke, Gottfried Mieth, Alexander von Humboldt, Johann Georg Rosenberg, Heinrich Gentz und Karl Friedrich Schinkel die kulturellen Errungenschaften Berlins in Architektur, Bildhauerei, Literatur, Musik und Philosophie. In der Folge entwickelte sich Berlin, das kulturell bis dato eher Provinz als Metropole war, zu einer international aufstrebenden und anerkannten Stadt. Ein zentrales Merkmal dieser Epoche war der intensive und unvoreingenommene Gesprächsaustausch verschiedener Gruppen in Salons, Vereinen, Clubs, Logen, Gesellschaften oder im Theater. Die immer noch herrschenden Standes-, Religions- und Geschlechtergrenzen spielten dabei keine große Rolle. Heike Kramer, Generalbevollmächtigte der Stiftung Schloss Neuhardenberg, hebt die Bedeutung dieser Offenheit und Freiheit im Dialog für die kulturellen Höchstleistungen hervor und betont, dass Aufbrüche wie damals in Berlin auch heute noch möglich seien, wenn wir miteinander im Gespräch bleiben.
Institutionen, wie die Staatsbibliothek zu Berlin, das Landesdenkmalamt und das Stadtmuseum Berlin sowie private Leihgeber, stellen rund 100 Exponate zur Verfügung. Unter den Leihgaben befinden sich ein Schinkel zugeschriebener Sekretär aus dem Besitz von Lucie von Hardenberg sowie ein bislang unbekanntes Porträt des jungen Schinkel, gemalt von Ernst Friedrich Bussler um 1811. Neben der Architektur nimmt Kurator Simon Häuser auch andere Disziplinen dieser Epoche in den Blick, etwa die Dichter Adelbert von Chamisso und Karl Philipp Moritz oder die Salonnièren Rahel Varnhagen und Henriette Herz.
Die Ausstellung „Aufbruch 1800 – Kunst und Gesellschaft der Berliner Klassik“ läuft vom 29. März bis zum 10. August. Schloss Neuhardenberg ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro.
Stiftung Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz
D-15320 Neuhardenberg
Telefon: +49 (0)33476 – 600 750 |