Purrmann-Preise für Thun und Ostapenko  |  | Sophie Thun hat den Großen Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer 2025 erhalten | |
Der Große Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer geht heuer an Sophie Thun. Die 1985 in Frankfurt am Main geborene Fotokünstlerin darf sich nun über ein Preisfeld von 20.000 Euro freuen. Die in Wien ansässige Thun arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Sie überzeugte die Jury mit ihrem „komplexen fotografischen Werk“. In der Begründung heißt es: „Raffiniert überlagert sie mit einer analogen Fototechnik verschiedene Realitäten und verknüpft die Konstruktion des Bildes mit der Konstruktion des Selbst. Häufig inszeniert sie ihren Körper, erzeugt Abdrücke, Schatten und Spuren, die zu vielschichtigen Bildarrangements ausgebaut werden. Darüber hinaus verdichten sich in vielen Arbeiten historische, räumliche und theoretische Referenzen. Dennoch bleiben die Werke gut zugänglich und erinnern nicht selten an ihr ursprüngliches künstlerisches Medium, an die Malerei.“
Die in Warschau aufgewachsene deutsch-polnische Künstlerin absolvierte ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Martin Guttmann und Daniel Richter und war zuvor in Krakau Schülerin von Agata Pankiewicz und Jacek Gaj. Derzeit ist Sophie Thun Interimsprofessorin für Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Werken waren unter anderem in der Wiener Secession, dem Contemporary Art Space in Riga, in der Düsseldorfer Kunsthalle und im Museo d’Arte Contemporanea di Roma zu sehen.
Den zum 22. Mal verliehenen, mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis „Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst“ erhält Elizaveta Ostapenko. Die 1999 in Moskau geborene und in Hamburg lebende Künstlerin entwickelt ihre Werke aus der Beobachtung der alltäglichen Umgebung, in der sie sich für den Transformationsprozess sowie die Zustände von Bewegung und Statik interessiert. Die Künstlerin sammelt architektonische Fragmente und de- und rekonstruiert sie zu neuen zusammengesetzten Räumen. Sie arbeitet mit farbigen und reduzierten Oberflächen, vorwiegend in den Medien Malerei, Druckgrafik und Skulptur.
Laut Jury hat Ostapenko „bereits mit jungen Jahren eine sehr eigenständige Bildsprache entwickelt. Indem sie farbige Formen sammelt, trennt und wieder verbindet, indem sie das Gesehene und Gefundene fragmentiert und wieder synthetisiert, entstehen beeindruckende Malereien. Ausgehend von Landschaften und vom Stadtraum tendieren ihre Arbeiten alle zur Abstraktion. Ohne zu illustrieren erzielt sie durch das Verschränken der Formen eine überzeugende, sehr eigenständige malerische Dynamik.“ Elizaveta Ostapenko schloss ihr Studium 2024 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Pia Stadtbäumer ab.
Seit 2012 wird der Große Hans-Purrmann-Preis von der Stadt Speyer und der Hans Purrmann Stiftung ausgelobt. Er ehrt eine individuelle künstlerische Leistung, die eine eigenständig gefundene und konsequent verfolgte Thematik ausdrückt. Gleichzeitig wird jedes zweite Jahr der schon 1965 etablierte Förderpreis verliehen. Beide Auszeichnungen bestehen neben dem Preisgeld auch aus einer Katalogpublikation. Die Arbeiten der insgesamt 13 Finalist*innen, neben den Preisträgerinnen Kasia Fudakowski, Buket Isgören, Christof John, Leon Kahane, Rima Radhakrishnan, Tugba Simsek, Ella Altman, Neda Aydin, Ole Blank, Malte van de Water und Alida Warzecha, sind derzeit in einer Ausstellung zu sehen. Die Schau läuft bis zum 30. März im Kulturhof Flachsgasse und hat donnerstags bis sonntags von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
Kulturhof Flachsgasse
Flachsgasse 3
D- 67346 Speyer
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