Köln vergibt Förderstipendien für junge Kunst  |  | Cristiana Cott Negoescu erhält das Friedrich-Vordemberge-Stipendium 2024 | |
Die Stadt Köln hat junge Künstler*innen aus Nordrhein-Westfalen im Alter bis zu 35 Jahren mit Förderstipendien in Höhe von je 12.000 Euro ausgezeichnet. In der Sparte Bildende Kunst geht das Friedrich-Vordemberge-Stipendium an Cristiana Cott Negoescu aus Düsseldorf. Die 1991 in Bukarest geborene Künstlerin, die an der Kunstakademie Düsseldorf zuletzt als Meisterschülerin bei Dominique Gonzalez-Foerster studiert hat, arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter mit Installation, Video, Fotografie und Performance. Besonders beeindruckend seien ihre Performances, die sie durch Installationen räumlich erweitert, so Astrid Bardenheuer, Leiterin der Kölner Artothek und Mitglied der Fachjury. „Die Künstlerin reflektiert darin gesellschaftliche Situationen und Szenen des zwischenmenschlichen Miteinanders und schreckt auch vor unbequemen Themen nicht zurück. Die Jury schätzt besonders, dass es Christiana Cott Negoescu gelingt, aktuelle gesellschaftliche Positionen mit künstlerischer Qualität zu verbinden. Dabei wird das Publikum künstlerisch emotional wie intellektuell angesprochen und kann nicht gleichgültig bleiben.“
Preisträger des Chargesheimer-Stipendiums für Medienkunst ist der 1989 in Moskau geborene Danila Lipatov. Der in Köln lebende Künstler, der zunächst Translationswissenschaft in Moskau und dann visuelle Kunst und Performance an der Kunsthochschule für Medien Köln studiert hat, arbeitet mit autofiktionalen Methoden und filmisch-performativen Rekonstruktionen von Archiv- und Interviewfragmenten. In Zusammenarbeit mit befreundeten Künstler*innen gestaltet er queere Räume, die persönliche Geschichten, Fakten und Fiktionen miteinander verweben und etablierte Ordnungen hinterfragen. Die Jury überzeugte Lipatov „durch eine sehr breite, heterogene und komplexe künstlerische Praxis“.
Heide Häusler von der Internationalen Photoszene Köln hebt in der Begründung hervor: „Sein Fokus liegt auf experimenteller Videokunst, Installation sowie textbasierten und performativen Werken. Dabei geht Lipatov immer wieder von seiner eigenen Biografie aus, um auf übergeordnete Themen und kollektive Erfahrungen zu verweisen, wie beispielsweise mit dem Werk „Elbows in Shatters“, in dem er der Migrationsroute seiner Verwandten von Tadschikistan über Russland nach Deutschland folgt. Überzeugt hat die formal-ästhetische und auch thematische Vielfalt des Werks von Danila Lipatov, das sowohl film- und literaturtheoretische Fragen stellt, gesellschaftliche Themen wie Queerness oder Genderfluidität umfasst und historische sowie geopolitische Narrative auffächert.“ |