Die „Brücke“ in Leipzig Im Juni 1905 wurde in Dresden die weltberühmte Künstlergruppe „Brücke“ gegründet. Den 100sten Geburtstag haben in diesem Jahr zahlreiche Museen zum Anlass für Ausstellung zum Schaffen der Gründungsmitglieder Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl sowie ihrer Kollegen genommen – seit dem Wochenende nun auch das Museum der Bildenden Künste in Leipzig. Obgleich Leipzig kein Ort gewesen ist, an dem die Kunst der klassischen Moderne in ihren Anfangsjahren besonders gefördert wurde, ist die Stadt dennoch mit diesem Jubiläum eng verbunden: In Leipzig fand im November 1905 die erste Gruppenausstellung der „Brücke“ statt. Organisiert hatte die Schau die 1897 gegründete Kunsthandlung P. H. Beyer & Sohn. Sie hatte 1900 neue, modern im Jugendstil ausgestattete Räume in der Schulstraße 8 - heute Ratsfreischulstraße - eröffnet. Auf Grundlage einer Ausstellungsrezension in der Leipziger Volkszeitung lässt sich heute eine konkrete Vorstellung von der Schau gewinnen; einige Werke sind genau zu identifizieren. Zu sehen waren ausschließlich kleinformatige Arbeiten auf Papier: Aquarelle und Zeichnungen, schwarzweiße und auch farbige Holzschnitte zeigten Porträtköpfe, Akte, Stadtansichten und Landschaften.
Die aktuelle Kabinettausstellung zeichnet diesen fast vergessenen ersten öffentlichen Auftritt der Künstlergemeinschaft nach. Anhand von knapp 30 Leihgaben aus dem Brücke Museum Berlin, den Kunstsammlungen Chemnitz, der Sammlung Hermann Gerlinger in der Stiftung Moritzburg Halle und den Kunstsammlungen der Städtischen Museen Zwickau sowie historischen Zeitungsartikeln und Fotoaufnahmen wird diese erste Ausstellung in drei Galerieräumen im ersten Obergeschoss des Museums rekonstruiert.
Die Ausstellung „Zurück in Leipzig. 100 Jahre Künstlergruppe Brücke“ ist bis zum 29. Januar 2006 zu sehen. Das Museum hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr geöffnet.
Museum der Bildenden Künste Leipzig
Katharinenstraße 10
D-04109 Leipzig
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