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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Moderne bei Neumeister

Und ewig lockt das Weib



Martin Monnickendam, Stillleben mit Koch, 1917

Martin Monnickendam, Stillleben mit Koch, 1917

Von der opulenten, mitunter derben Stilllebenkultur der niederländischen Malerei – man denke an Jan Havicksz Steen – zeugt die Szene des in Amsterdam geborenen Martin Monnickendam. Schon beim Anblick des mit Obst, Nüssen, edlem Geflügel und erlegtem Wild appetitlich und üppig gedeckten Tisches bekommt man schon einigen Hunger. Als Clou stellte sich der niederländische Künstler, dem zum 40. Geburtstag eine Einzelausstellung im Stedelijk Museum gewidmet wurde, als fröhlicher Koch selbst hinter den Tisch. Neben ihm steht eine attraktive, junge Holländerin, die durch sein penetrantes Auftreten leicht genervt erscheint. Dennoch verschmäht sie ihn nicht ganz. Das „Stillleben mit Koch“, ein Manifest der Lebensfreude, gehörte vormals zur Sammlung Jonas Knoop und will nun mit 8.000 bis 10.000 Euro in der Auktion „Moderne Kunst“ bei Neumeister umworben werden.



Klassische Moderne

Eine weitere Versuchung in der Sparte klassische Moderne lauert schon im Gemälde „Die Kupplerin“ von Albert Birkle, das mit 18.000 bis 22.000 Euro zu den Spitzenstücken bei Neumeister zählt. Wohl auf einem Balkon stehen zwei Frauen, die eine im Eva-Kostüm mit offenen, blonden Haaren, die andere ist mit einem eng anliegenden, schwarzen Kleid bis zum Hals verhüllt und trägt ihr Haar nach hinten gebunden. Beide blicken mit einem reizvollen Lächeln nach vorne, wobei die „Kupplerin“, entgegen der europäischen Bildtradition, genauso jung, genauso erotisch erscheint und den Apfel in der Hand hält. Sie ist die Maklerin, in jeder Hinsicht anziehender und gerissener als die kaufbare Frau. Das Bild entstand ein Jahr vor dem Ende der Weimarer Republik, die den Frauen das erste Mal in der deutschen Geschichte mehr Rechte einräumte. Die schwarz gekleidete Kupplerin trägt die Gesichtszüge von Birkles Frau. Entweder war sie außerordentlich großzügig oder so brillant, dass Birkle ihr die einzige Rolle zugestand, die Frauen wirklich geziemt, mit der Lust der Männer zu spielen, oder besser noch, daran zu verdienen ohne selbst zu agieren.

Eine Verlockung männlicher Art wartet in „Zwei nackte Männer/Elisabeth“ von August Macke. Zwei muskulös gebaute Jünglingsakte in maßvollem, von der Antike abgeleitetem Bewegungsmotiv posieren in einem Garten. Die Rückseite des aquarellierten Blattes, das aus einem Skizzenbuch zu einer 1908 unternommenen Italienreise stammt, zeigt in nur einigen Linienführungen ein Porträt seiner damaligen Verlobten und späteren Ehefrau Elisabeth. Hinter ihr malte Macke sich im selben „gestus melancholicus“, den Kopf traurig auf den Arm gestützt. Das Papier stammt aus einer süddeutschen Privatsammlung und war in verschiedenen Museumsausstellungen zu sehen. Bereits im Jahr 2002 sollte es bei Ketterer den Besitzer wechseln, ging aber bei einer Schätzung von 20.500 bis 22.5000 Euro nicht über das Auktionspult. Nun ist es mit 18.000 bis 25.000 Euro im Angebot. Ein eher biederes und strenges Porträt ist das Bildnis „Dr. Paul Laven“ von Hermann Max Pechstein. In gestriegelter Frisur, mit dicker Hornbrille und zugeknöpftem Anzug zeichnete der deutsche Expressionist den Rundfunkjournalisten vor braunem Hintergrund (20.000 bis 25.000 EUR).

In die Welt der Mythen, Märchen und Träume führt Alfred Kubin, von dem eine ganze Palette an Bildern mit tiefer psychologischer Bedeutung zum Aufruf kommt. Hierbei ragen zwei Tuschezeichnungen - „Die Prinzessin“ von 1920 und die „Traumgestalt“ aus dem Jahr 1939 - heraus. In einem Rosa getönten Schlafgemach sitzt eine nackte Frau als Rückenakt und schaut verträumt durch ihr Fenster auf eine idyllische Landschaft. Das Blatt diente als Vorzeichnung zu der in der Mappe „Alfred Kubin Drei Lithografien“ erschienenen Federlithografie „Märchenprinzessin“ (Taxe 9.000 bis 11.000 EUR). Alpträume statt ruhigen Schlaf verursacht das jüngere Papier. Ein Monstrum in Zombiegestalt, das in seiner Haltung an einen Ringer erinnert, hält jeweils zwei Schlangen in den Händen (Taxe 12.000 bis 14.000 EUR).

Nicht so abschreckend sind dagegen die drei Grafiken von Max Beckmann, angeführt von der Kaltnadelradierung „Landschaft mit Ballon“. Am Himmel zieht ein Ballon über einer Umgebung aus Bäumen, die an einer Straße mit Häusern anliegt (Taxe 5.000 bis 7.000 EUR). Aufmerksamkeit auf sich lenken wird am kommenden Donnerstag auch die spröde Tuschezeichnung „Stillleben mit Glas, Früchten, Gitarre und Hand“, die Pablo Picasso 1917 auf saugfähigem Papier der Firma „Higiene Moderna“ zeichnete (Taxe 50.000 bis 60.000 EUR). Die Grafik aus der Sammlung Walter und Molly Bareiss wurde Mitte der 1930er Jahre in mehreren Ausstellungen in den USA gezeigt. Picasso widmete dieses Blatt einst dem berühmen russischen Tänzer Leonid Federorvich Miassin, der sich später Léonide Massine nannte. Ein frühes abstraktes Werk ist die Bleistiftzeichnung einer spiralförmigen Drehung von Antoine Pevsner aus dem Jahr 1925, ebenfalls aus der Sammlung Bareiss (Taxe 3.000 bis 3.500 EUR).

Die höchstdotierte Offerte ist mit 80.000 bis 100.000 Euro die „Via Senese in Florenz“ von Hans Purrmann, der 1935 nach Italien ging, um sich vor den Nationalsozialisten, die seine Kunst als entartet deklassiert hatten, in Sicherheit zu bringen. Entlang einer Mauer, die Schatten auf den Gehweg der erwärmten Via Senese wirft, schreiten einige Passanten. Dahinter erstreckt sich die Villa Peruzzi mit ihren apricot- und ockerfarbenen Wänden. Die Fensterläden der Villa sind geschlossen, um die Räume kühl zu halten. Farbig belebt wird die hochsommerliche Szene durch den fast klaren Himmel in Königsblau und die üppige landestypische Vegetation aus Palmen und Pinien. Sommerliche Frische bringen auch die zwölf Ölgemälde von Arnold Balwé, wie beispielsweise das „Sonnenblumenbild“ (Taxe 14.000 bis 15.000 EUR) und die „Kirche auf Ibiza“ (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR).

Pferdesportliebhaber kommen mit zwei Gemälden von Otto Dill ganz auf ihre Kosten. Eine Gruppe von Jockeys galoppiert auf einem Feld in „Jockeys“. Trotz der braunen Nuancierung des Rasens ist die Staubwolke der Pferde zu erkennen (Taxe 8.000 bis 10.000 EUR). Ob es zwei oder drei Reiter sind, die sich in „Auf der Rennbahn“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, ist nicht so eindeutig. Sieht doch nur zwei Pferde, wobei ihre Schnelligkeit durch die verschwommene, unsaubere Pinselführung gut zur Geltung kommt, aber drei Jockeys (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR). Eine nicht so hitzige Arbeit ist die monumental aufgefasste „Wintertränke“ von Werner Berg, die 50.000 bis 52.000 Euro einbringen soll. Eine Bäuerin steht, ihre Hände zum Schutz in die Tasche vergraben, an einem kleinen Bach und lässt an einem grauen Wintertag ihre zwei Kühe an der offenen Wasserstelle trinken. Die in Süddeutschland beliebte Malerei der Künstlergruppe „Scholle“ wird mit einem frühen Ölgemälde von Leo Putz angeboten, das um 1900 entstand. Die vier, beinahe diabolischen Entertainer in dem Ölgemälde „Tänzer“, die auf Mandolinen spielen, sind aufgrund des diffusen, ganz impressionistisch aufgefassten Bühnenlichtes kaum zu erkennen (Taxe 22.000 bis 25.000 EUR).

Zeitgenössische Kunst

In der ebenfalls gut bestückten Abteilung der zeitgenössischen Kunst soll die Gouache „Das Paar“ von Horst Antes für 20.000 bis 30.000 Euro das Haus verlassen. Auch hier stellt der deutsche Künstler seine Figuren mit großen Köpfen im Profil dar, die an Skulpturen erinnern, und hat sie in ein Rastermuster eingeschrieben. Ganz ungegenständlich ist der „Triumph der Linien. Eins Mal Eins“ aus dem Jahr 1986 von Markus Lüpertz gehalten. Ein breiter weißer Streifen umgibt bunte Felder, die von schlanken, schwarzen Linien überdeckt werden (Taxe 24.000 bis 26.000 EUR). Vom selben Maler kommt die Skulptur „Torso“ für 12.000 bis 15.000 Euro unter den Hammer. Der kantige Unterkörper aus dunkel patinierter Bronze ist zusätzlich mit blauer und weißer Farbe gestaltet, die an die Kriegsbemalung primitiver Kulturen erinnert und damit eine männliche Vorstellung evoziert.

Mit der abstrakten, zweifarbigen Komposition „P 1974 – 5“ von 1974 wird ein Spätwerk von Hans Hartung angeboten, das die sonst filigranen Strahlenbündel zu zwei breiten Streifen umformt (Taxe 10.000 bis 12.000 EUR). Abstraktes auch vom Protagonisten der École de Paris, Serge Poliakoff, der mit einer zweifarbige Gouache über Bleistift präsent ist, die in weiten Bildteilen in einem zarten Apricot gehalten und von drei lila-grauen Farbflächen in der für den Künstler typischen Umrissgestaltung ergänzt wird (Taxe 8.000 bis 10.000 EUR). Auch Giuseppe Santomaso gehört zu den Vätern der Abstraktion seines Landes. Von ihm kann eine späte unbetitelte abstrakte Collage für 6.000 bis 7.000 ersteigert werden. Über einer mit bräunlichen Tönen bespritzten Oberfläche erscheint unten ein blauer und oben ein roter Pinselstreifen.

Eye-Catcher kommen aus dem Bereich des Nouveau Realisme und der Pop Art. Der für seine Akkumulationen weltberühmte Objektkünstler Arman suchte sich meist „ready-mades“, gehobene Alltagsobjekte, wie beispielsweise Musikinstrumente, die er in Plexiglaskästen fasste. Mit seinen „Untitled Paintbrushes“ von 1990, drei Objektkästen mit Akkumulationen von Malerpinseln und deren breiten Farbspuren in kräftigem Gelb, Rot, Blau und Grün, gelingt ihm ein ironischer Blick auf seine Zunft: In Anlehnung an seinen Pop-Art-Kollegen Roy Lichtenstein, der eine ähnliche, „Brushstrokes“ betitelte Serie schuf, kritisiert auch Arman den abstrakten Expressionismus, der seine Malerei allein der Geste verpflichtete und die durchdachte Komposition dabei vernachlässigte (Taxe 12.000 bis 15.000 EUR). Pop Art ist unter anderem mit der Radierungen „Dogs“ von David Hockney zu bebieten. Zwei dickliche, rotbraune Dackel schlafen ruhig auf einer blau getupften, weißen Matte (Taxe 12.000 bis 15.000 EUR). Aus dem Amerikanischen tritt noch der Solist Julian Schnabel mit der handüberarbeiteten Serigrafie „Bill. After short silence then“ auf das Auktionsparkett, die an Lohengrins Schwanenzug erinnert (Taxe 8.000 bis 10.000 EUR).

Silber und Glas

In dieser Abteilung glänzen vor allem die Objekte der Wiener Werkstätte, speziell von Josef Hoffmann. Ein eleganter Gitterkorb aus Silber mit zehnfach eingezogener Wandung und gewelltem Henkel soll für 10.000 bis 12.000 Euro das Haus verlassen. Preislich leicht darunter liegt mit 8.000 bis 8.500 Euro seine Tischlampe aus Messing. Ihr kannelierter Balusterschaft mit fächerförmigem Nodus trägt den pilzförmigen, mit grüner Seide bezogenen Lampenschirm.

Im Bereich der Glaskunst sticht eine Vase von Emile Gallé heraus. Auf dem bauchigen, weit ausschwingenden Gefäßkörper schlängelt sich eine blaue Ranke der Trichterwinde mit kleinen Blättern bis zum Lippenrand empor (Taxe 10.000 bis 12.000 EUR). Nicht unentdeckt wird wohl seine grün-gelbe Deckenlampe bleiben, deren halbkugelige Schale ebenfalls von Blattwerk, diesmal Farnen, überwuchert wird (Taxe 2.500 bis 2.700 EUR). Eine rote Weintraubenranke mit Beeren überzieht dagegen die gelbe Oberfläche der Deckenschale der Daum Frères, die für 2.800 bis 3.000 Euro einen neuen Besitzer finden soll. Ebenfalls zu Gebote kommt mit 3.000 bis 4.000 Euro eine charakteristische Tiffany-Tischlampe aus New York, deren pilzförmiger Schirm aus gelb-grün marmorierten, rechteckigen Glasplättchen von einer grünen Kleeblattbordüre umzogen wird.

Porzellan

Im Porzellansortiment überzeugen zahlreiche Nymphenburger Tierfiguren von Joseph Wackerle und Theodor Kärner, insbesondere der große „Kakadu mit umgeworfenem Blumenkorb“ (Taxe 5.800 bis 6.000 EUR) oder der stolze „Pfauhahn“ mit langer, grünlicher Schleppe samt prächtigem Augenmuster (Taxe 1.800 bis 2.000 EUR). Von der Meißner Manufaktur kann unter anderem eine Puttenuhr von Paul Scheurich und ein „Fischer mit Netz“ ersteigert werden. Zwei androgyne Putten sitzen auf kleinen Kissen und stemmen das runde Uhrgehäuse auf ihren Schultern (Taxe 4.500 bis 5.000 Euro). Ein gut gebauter, junger Fischer, bekleidet mit einem kurzen Gewand, hält in seiner Rechten die Harpune mit Fischernetz und in der Linken einen kleinen Korb mit Fischen (Taxe 1.000 bis 1.200 EUR).

Skulpturen

Bei den Skulpturen zählt eine grazile, ein wenig skurrile „Tänzerin in Pose“ mit entblößten Brüsten zum teuersten Objekt dieser Offerte. Die Künstlerpuppe von Lotte Pritzel besteht aus modelliertem Wachs und trägt ein violettes Seidenkleid mit Rüschen (Taxe 5.000 bis 5.500 EUR). Für eine „Tanzende Odaliske“ aus der Zeit des Historismus’ von Franz Rosse verlangt Neumeister 2.500 bis 2.700 Euro. Gehüllt in ein enges Gewand und ebenfalls mit entblößten Brüsten dreht sich die Tänzerin um ihre eigene Achse. Ein schon neoklassizistischer Jüngling aus Bronze von Wackerle liegt bei 2.000 bis 2.500 Euro. In lässiger Haltung trägt der nackte Knabe eine Amphore auf der Schulter.

Möbel

Spitzenlos mit 7.500 bis 8.000 Euro ist hier ein französischer Sekretär von 1925/30. Das Möbel aus furniertem Palisander ist in der Art von Jacques-Émile Ruhlmann gefertigt und steht auf vier langen Rundbeinen. Eine mit einem hochovalen Medaillon verzierte Schreibklappe verbirgt eine Inneneinrichtung mit Schubladen. Darunter befinden sich drei Laden mit einem leichten Knieloch in der Mitte. Ebenfalls aus Frankreich stammt ein Esszimmer von 1930, das aus einem Tisch mit sechs Stühlen aus Vogelahorn besteht. Die zwei gebogenen Tischbeine bilden mit der Bodenplatte eine U-Form und tragen eine abgerundete Platte (Taxe 6.000 bis 6.300 EUR). Carlo Bugatti steuert ein am Ende des 19. Jahrhunderts entstandenes, kleines Tischchen aus verschiedenen Edelhölzern im arabischen Stil. Die Tischplatte ist mit Pergament bezogen und mit einem Kranich bemalt (Taxe 3.500 bis 3.800 EUR).

Außereuropäische Kunst

Bedeutend in der Kategorie außereuropäischer Kunst, die aus hundertfünfzig Losen besteht, ist eine Figur der Mossi aus Burkina Faso. Die weibliche Skulptur steht auf massiven Oberschenkeln und trägt eine in zwei kammartigen Schöpfen geordnete Frisur. Ihr schwarzer Körper sowie ihr Gesicht sind mit Narbentataurierungen gestaltet (Taxe 4.000 bis 5.000 EUR). Die 36 Zentimeter hohe Stülpmaske der Bamileke aus Kamerun zeichnet den Kopf eines Häuptlings mit großen, mandelförmigen Augen und offenem Mund nach. Auf der Oberfläche der Augen, Lippen und Haare sind Reste weißen Pigmentes vorhanden (Taxe 3.000 bis 4.000 EUR). In meditativer Haltung und mit geschlossenen Augen sitzt dagegen die weibliche Luba-Zauberfigur auf einem Sockel und trägt einen Rock aus Tierhaut. Der Kopf besitzt eine runde Öffnung für magische Substanzen (Taxe 3.000 bis 4.000 EUR).

Kostbare Objekte afrikanischer Kunst bietet auch die Sammlung Bareiss, die in einer gesonderten Abendauktion am 10. November aufgerufen wird. Neben bedeutenden Stücken aus dem klassischen Westafrika finden sich auch Kunstgegenstände aus dem Süden, Osten und Südosten des Kontinents. Bedeutend ist hier ein Paar Palastpfosten, das von Areogun aus Osi-Ilorin, einem der größten Yoruba-Künstler, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschnitzt wurde. Die stehende, männliche Figur ist mit einer Uniform bekleidet und hält in der Rechten einen Fliegenwedel und in der Linken ein Gewehr. Die kniende, weibliche Figur präsentiert dagegen mit beiden Händen eine Schale vor sich. Beide Holzskulpturen sind zusätzlich mit Schmuck und einer Hochfrisur versehen (Taxe 25.000 bis 30.000 EUR). Von der Elfenbeinküste kommt ein Kultobjekt der Grebo in Gestalt eines abgerundeten Brettes mit Brüsten und naturalistischem Kopf (Taxe 10.000 bis 12.000 EUR).

Zum Favoriten avancieren könnte auch eine große weibliche Initiationsmaske aus dem unteren Kongo, die von dem bekannten Afrika-Forscher Hans Himmelheber gesammelt wurde. Das rechteckige Gesicht mit riesiger Kinnpartie, aufgeblähten Backen und Schlitzaugen ist mit weißen Punkten und einem Zickzack-Muster bemalt. Umgeben wird das Exemplar von einer Rüsche aus langen Raphiafasern (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR). Höhepunkt der Kunst Kameruns sind zwei königliche Gedenkfiguren der Bangwa. Ein schauderhaftes Wesen mit kegelförmiger Kopfbedeckung und offenem, die Zähne zeigenden Mund greift an seinen erigierten Penis und mit seiner Rechten an den Bart (Taxe 40.000 bis 40.000 EUR). Die andere Skulptur, die mit einer dicken Rußschicht bedeckt ist, sitzt gekrümmt auf einem Stab und ist mit einer königlichen Mütze bekleidet. In der rechten Hand hält sie einen zeremonialen Trinkbecher für Palmwein (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR).

Die Vorbesichtigung ist noch bis zum 8. November täglich von 9 Uhr bis 17:30 Uhr, am Wochenende von 10 bis 15 Uhr möglich. Die Auktion beginnt am 10. November um 9 Uhr.

Kontakt:

Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Barer Straße 37

DE-80799 München

Telefax:+49 (089) 23 17 10 55

Telefon:+49 (089) 231 71 00

E-Mail: auctions@neumeister.com



04.11.2005

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Maja Szerbinski

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