Tony Cragg im Neuen Museum Nürnberg Tony Cragg gehört mit einem vielgestaltigen Werk zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart. Bekannt geworden ist der 1949 in Liverpool geborene Künstler in den 1970er Jahren durch seine Arbeiten mit Plastikfundstücken. Seit Mitte der 1980er Jahre wendet sich Tony Cragg, der seit 1977 in Wuppertal lebt, zunehmend klassischen Verfahren der Bildhauerei wie dem Bronzeguss oder der Holzskulptur zu. Die vom Künstler selbst zusammengestellte und eingerichtete Ausstellung des Neuen Museums in Nürnberg zeigt nun mit zum Teil neuen Arbeiten verschiedene Beispiele der beiden jüngsten großen Werkgruppen von Tony Cragg, den „Early Forms“ und den „Rational Beings“. Die „Frühformen“ sind eine seit 1988 anwachsende Gruppe von Bronzeskulpturen, die das Gefäß als ihr Motiv haben.
Die Idee der „Rational Beings“ wird dem Publikum des Neuen Museums bereits vertrauter sein. Denn seit längerer Zeit befindet sich im Unteren Foyer die Elliptische Säule als ein Beispiel dieser an dem Motiv der Wirbelsäule orientierten Werkgruppe. Die Arbeitsweise von Tony Cragg zeichnet sich dadurch aus, dass er die Motive und Themen seiner Werke ineinander fließen lässt. Im Ausstellungssaal des Neuen Museums wurden von ihm jetzt rund dreißig Arbeiten in einen Dialog gebracht, bei dem die vielen weitreichenden Ideen und Interessen des Künstlers sichtbar werden. Über die Motive Gefäß, Wirbelsäule oder Haut bzw. Oberfläche hinaus, beschäftigt er sich mit dem Thema der Transformation. Ihn interessieren die Formen der materiellen Welt, die des Menschen und deren Verwandtschaftsverhältnisse.
Die Ausstellung „Tony Cragg. Familiæ“ ist bis zum 15. Januar 2006 zu sehen. Das Neue Museum hat Dienstag bis Freitag von 10 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Katalog zum Preis von 19 Euro dokumentiert die Werke des Künstlers in ihrer Aufstellung und kommentiert diese unter anderem durch ein Interview mit Tony Cragg.
Neues Museum Nürnberg
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