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Das zehnte Art Forum Berlin

Die Kunst der Selbstbehauptung



kalifornische Leichtigkeit am Stand der Galerie MC Los Angeles

kalifornische Leichtigkeit am Stand der Galerie MC Los Angeles

Es war nicht immer ganz einfach, und böse Stimmen sagten ihr oft genug ein frühes Verschwinden in der Versenkung voraus. Doch die Berliner Kunstmesse Art Forum erwies sich als zäh, und hat sich unermüdlich im dichten Messekalender behauptet. Nun feiert man nicht ohne Stolz das zehnjährige Jubiläum. Am Mittwoch eröffnete das 10. Art Forum Berlin mit 129 Galerien aus 25 Ländern. Nun präsentiert es rund 1.500 Künstler in den historischen Hallen auf dem Berliner Messegelände. Die künstlerische Leiterin Sabrina van der Ley gibt sich gut gelaunt und selbstbewusst: „Wir feiern eine Messe, die von Anfang an eine Messe von Galerien für Galerien war“, unterstreicht sie und betont den Stellenwert der Messe als Kommunikationsplattform, Treffpunkt der Kunstszene und „Netzwerkkatalysator“ im internationalen Kunstbetrieb.



Die Konzentration auf aktuelle Gegenwartskunst, die erstmalige Präsentation interessanter Newcomer und die Förderung ungewöhnlicher Standkonzepte zeichnen diese Messe aus. Das Art Forum lebt - auch wenn der wichtigste Hauptsponsor, die Berliner Bankgesellschaft, vor einigen Jahren bankrott ging und einige Berliner Platzhirsche der Messe immer wieder fern blieben, weil es sie zu vermeintlich fetteren Weiden in London oder Paris zog. Mittlerweile hat sich aber auch in der Hauptstadt eine junge Sammlerklientel zwischen 30 und 50 entwickelt. Die mühselige Aufbauarbeit scheint erste Früchte zu tragen.

Nun feiern Galeristen, Künstler, Sammler, Kritiker und ein kunstbegeistertes Publikum die Geburtstagsmesse. Der Bereich „Freestyle“ mit geförderten, ungewöhnlich offen und trendy gestalteten Kojen sorgt für gute Laune und gibt Raum für Entdeckungen. Gleich dahinter gibt nach „Made in Berlin“ im vergangenen Jahr zum zweiten Mal eine kuratierte Ausstellung auf der Messe Einblick in die Berliner Kunstproduktion. Diesmal hat Susanne Titz, Direktorin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach, in Kooperation mit den Galerien auf 2000 Quadratmetern Kunst von Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Künstlerhauses Bethanien unter dem Titel „Temporary Import“ zusammengestellt.

Ein Messerundgang gleicht einem Eintauchen in das breit gefächerte Nebeneinander divergierender Kunsttrends. Sicher, eine Übersättigung an Malerei konstatierten zuletzt nicht wenige Galeristen und Sammler. Doch der einhellig ausgerufene Trend zur Skulptur, zum Objekt und zur Installation kann zumindest auf dieser Messe nur bedingt nachvollzogen werden. Barbara Wien aus Berlin stellt ins Zentrum ihrer Koje das aus vielen Verpackungsmaterialien, Plastikhockerstapeln, Getränkekisten und anderen Utensilien geschichtete „Storage Piece“ von Haegue Yang aus Südkorea. Übrigens hat man hier nicht - wie es manchem Besucher schien - vergessen auszupacken. Die Skulptur funktioniert als Gesamtkörper und als Ansammlung von Einzelobjekten. Der Preis hierfür 12.000 Euro.

Malerei ist nach wie vor gefragt. Junge Positionen rücken nach und drängen auf den Markt. Aus dem vielen, meist figurativen, schnelllebigen Einerlei sticht eine Wand mit lässig entspannten Porträts von Henrieke Ribbe bei der Berliner Galeristin Klara Wallner heraus. Romy Schneider taucht da auf, eine Cocktail-Party aus „Schöner Wohnen“, aber auch eine Szene mit „Kirgisischen Bauern beim Abendmahl“. Privat-Subjektives mischt sich mit einem beiläufigen Blick auf die Dinge - malerisch analysiert. Die Preise sind noch günstig und liegen zwischen 350 und 2.200 Euro. Wilma Tolksdorf aus Frankfurt am Main zeigt Gemälde und Papierarbeiten von Rosa Loy, der Frau des Leipziger Malerstars Neo Rauch: zarte, erzählerische Traumszenerien in detailreicher Fülle - ab 1.200 Euro für Papierarbeiten, Gemälde bis 18.000 Euro. Eine Entdeckung ist am selben Stand die in Deutschland wenig bekannte finnische Fotografin Elina Brotherus mit ihren entrückten, Caspar David Friedrich zitierenden Landschaftsaufnahmen. Die Auflage liegt bei sechs Stück und kostet zwischen 3.500 und 4.800 Euro.

Figurative Malerei boomt seit Jahren. Doch kein Trend ohne Gegenläufer. Am Stand von Barbara Weiss aus Berlin fällt die kalifornische Malerin Rebecca Morris mit ihrer geometrischen, in edlen dunklen und Gold-Silbertönen gehaltenen Malerei auf. Hier wird an das Formenvokabular der 1950er Jahre angeknüpft mit der Coolness des jungen 21. Jahrhunderts. Die Gemälde kosten 15.000 Euro. Am Gemeinschaftsstand der Berliner Galerien NEU und Klosterfelde geben sich dann mit Manfred Pernice, John Bock und Andreas Slominski messe- und ausstellungserprobte Kunstprofis die Hand. John Bock, der als einer der vier Kandidaten des Preises der Nationalgalerie seiner Kollegin Monica Bonvicini als Preisträgerin den Vortritt lassen musste, ist mit einer größeren Video-Badewanneninstallation vertreten. Am Stand der Galerie Hauff aus Stuttgart wiederum debütiert die Hamburger Malerin Ergül Cengiz mit ihren unzahmen Bilderwelten voller unterschwelliger Bedrohungsszenarien für 1.200 bis 5.900 Euro. Daneben sorgt die in New York lebende deutsche Senkrechtstarterin Josephine Meckseper mit ihrem ebenso politisch wie stylisch aufgeladenem Display „Shelf # 11b“ bei 15.000 Euro für Aufmerksamkeit.

Die Messe Art Forum lockt eine ganze Welle von Sammlern und Kunstprofis nach Berlin. Drumherum gruppieren sich drei Nebenmessen: die 2. Berliner Liste in einem ehemaligen Umspannwerk, der 2. Berliner Kunstsalon in der Arena Treptow und als Premiere die kleine Messe Preview in der ehemaligen Backfabrik im Szene-Bezirk Prenzlauer Berg.

Topausstellungen von Pablo Picasso über Jörg Immendorff in der Neuen Nationalgalerie bis zu Minimalistischer Kunst aus der Sammlung Flick und neuesten Videoarbeiten der aus dem Iran stammenden New Yorker Künstlerin Shirin Neshat im Hamburger Bahnhof sorgen dafür, dass Kunstfans aus aller Welt diesem Berliner Kunstherbst eigentlich nicht fernbleiben dürften. Und das internationale Fachpublikum mischt sich fröhlich mit der quirligen Berliner Szene. Im Eröffnungstrubel blieben auch die bekennenden Kunstfans unter den Berliner Politikern - trotz allem Regierungsbildungsstress - nicht ungesehen.

Das zehnte Art Forum Berlin ist noch bis zum 3. Oktober täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Der Katalog kostet 20 Euro.

Art Forum Berlin
Messegelände, Halle 18-20
Hammarskjöldplatz/Masurenallee
D-14057 Berlin

Informationen zu den anderen Messen im Internet:
www.berliner-liste.org
www.berlinerkunstsalon.de
www.previewberlin.de



29.09.2005

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

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29.09.2005, Art Forum Berlin 2005

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Mathilde ter Heijne, F.F.A.L.#1#2#3(Fake Female Artist Life)
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Henrieke Ribbe bei Klara Wallner, Berlin
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Stand der Galerie Jan Winkelmann, Berlin
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Henrieke Ribbe bei Klara Wallner, Berlin

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