Sotheby’s punktet mit Pointillismus und Moderne Sotheby’s kann von seiner Auktion „Impressionist und Modern Art“ vier neue Rekorde vermelden. Die wurden am Montagabend in London für Kees van Dongen, Paul Signac, Henri Edmond Cross und Le Corbusier aufgestellt. Dongen führt auch die Ergebnisliste an, die 37 verkaufte von 49 angebotenen Losen verzeichnet, damit eine losbezogene Zuschlagsquote von 75,5 Prozent und eine wertmäßige von 88 Prozent aufweist. Dongen malte die „Femme au grand chapeau“ im Jahr 1906, ein Jahr nachdem er sich den Fauves angeschlossen hatte. In glühenden, teils gewagten Farben und harten Kontrasten, die von Weiß bis Schwarz reichen, ist auch dieser Akt gehalten. Er brachte 4,5 Millionen Pfund ein (Taxe 3 bis 4 Millionen GBP), was rund dem Doppelten des bisherigen Spitzenpreises entspricht. 1997 war er schon einmal bei Sotheby’s zugegen und erreichte damals 2 Millionen Pfund.
Platz 2 der Ergebnisliste belegt mit 4,3 Millionen Pfund Maurice de Vlamincks „Le Jardinier“, ebenfalls eine meisterliche Fauves-Arbeit aus dem Jahr 1904 (Taxe 2,5 bis 3,5 Millionen GBP), ehe Paul Signac mit einem weiteren Rekord folgt. Er hielt 1886 die Seine bei Andelys mit vier Wäscherinnen in pointillistischer Malweise fest. Seine „Les Andelys. Les Laveuses“ spielten 3,25 Millionen Pfund ein (Taxe 1,5 bis 2 Millionen GBP) und überboten den 1998 bei Christie’s in New York erzielten Rekordpreis um rund 800.000 Pfund. Auch Henri Edmond Cross malte seine Weinlese in der Farbpunktzerlegung des Pointillismus. Heraus kam 1892 die vom hellen Sonnenlicht gebleichte „Vendanges (Var)“, die für 2,65 Millionen Pfund einen neuen Liebhaber fand (Taxe 1,3 bis 1,8 Millionen GBP). Darüber freut sich nun das Museum of Modern Art in New York, das damit seinen Ankaufsetat aufstockt. Aufgrund der guten Provenienz, die sich zusätzlich noch durch den Namen Whitney auszeichnet, gab es für Cross eine erhebliche Preiskorrektur nach oben. Lag doch bisherige Spitzenwert bei lediglich 690.000 Dollar, die Christie’s im November 2003 in New York einspielte.
Auch bei Le Corbusier verdoppelte sich in etwa der seit 1987 bis dato gültige Spitzenpreis. Seine „Deux femmes, la corde et le chien“ von 1935 holten 700.000 Pfund ein. Die deformistisch angelegten und in Farbflächen übergehenden Frauenakte samt Seil und Hund waren mit 400.000 bis 600.000 Pfund veranschlagt. Bis auf Ernst Ludwig Kirchners „Frau mit schwarzen Strümpfen“ 1909, die bei 500.000 bis 700.000 niemand haben wollte, schlug sich auch die deutsche Kunst erfolgreich. So kamen Lyonel Feiningers groteske „Draisinenfahrer“ von 1910 auf 1,7 Millionen Pfund (Taxe 1 bis 1,5 Millionen GBP), Max Liebermanns Licht durchfluteter „Rosengarten in Wannsee mit der Tochter und der Enkelin des Künstlers“ von 1920 auf die obere
Schätzung von 650.000 Pfund und Erich Heckels „Parklandschaft“ mit rotem Einschlag von 1910 auf 380.000 Pfund (Taxe 300.000 bis 500.000 GBP). Insgesamt setzte Sotheby’s 45,87 Millionen Pfund um.
Alle Einzelergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld. |