Kolloquium zum Brücke-Jubiläum Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Technische Universität Dresden würdigen vom 5. bis 7. Juni gemeinsam das 100. Gründungsjubiläum der Künstlergruppe „Brücke“ mit einem internationalen wissenschaftlichen Kolloquium. Unter der Überschrift „Gruppe und Individuum in der Künstlergemeinschaft Brücke“ soll der erweiterte geistige und kulturelle Rahmen ihrer Entstehungsbedingungen rekonstruiert werden. Die Wissenschaftler aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Österreich, aus der Schweiz, Tschechien, Polen und Russland, die in die Gründungsstadt Dresden kommen, rekapitulieren dabei den Stand der Expressionismusforschung und stellen sich auch neue Fragen, etwa nach den ästhetischen Idealen und den geistesgeschichtlichen Bezügen der Künstlergruppe ebenso wie nach den Organisationsstrukturen der „Brücke“ und ihrer Außenwirkung.
Erwartet werden auch neue Beiträge zur Rolle einzelner Mitglieder innerhalb der Gruppe, etwa zu der von Max Pechstein, von Otto Mueller und Emil Nolde oder auch von Bohumil Kubišta. Neben Kunsthistorikern werden Volkskundler, Kulturwissenschaftler und Restauratoren ihre neuesten Forschungsergebnisse vorstellen. Seit Mitte Mai bietet die Technische Universität auch Führungen zu Brücke-Stätten in Dresden und Moritzburg an. Studenten am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft haben dazu den umfangreichen Nachlasses von Bernd Hünlich, einem Dresdner Brücke-Forscher, untersucht und konnten die ehemaligen Wohn- und Arbeitsorte der Künstler erschließen. Anhand von historischen Fotos lassen sich so die Motive ihrer Stadtlandschaften entdecken. Der Stadtrundgang führt von der Dresdner Altstadt durch die Wilsdruffer Vorstadt bis in die Friedrichstadt, wo Erich Heckel einst von der elterlichen Wohnung aus die Geschäftsstelle der Brücke leitete, und wo sich Ernst Ludwig Kirchners letztes Dresdner Atelier befand. Die Rundfahrt durch Moritzburg führt zu den Wirkungsstätten im Ort wie auch zu jenen verborgenen, malerischen Plätzen, an die sich die Künstler damals mit ihren Modellen zurückzogen, um ungestört in freier Natur Akt zu malen.
Das Kolloquium steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung unter der Telefonnummer +49 (0)35242 – 669 644 ist erwünscht. Das vollständige Programm, ein kurzes Exposé, das Anmeldeformular und die Führungstermine sind unter www.skd-dresden.de/de/veranstaltungen.html abrufbar. |