Engagierte Kunst der 70er und 90er Jahre in Nürnberg  |  | Winter/Hörbelt, Kastenhaus 169.13, 1997 | |
Die 1960er und 1970er Jahre waren in der Kunst von neuen Konzepten geprägt. In das Zentrum ihres Schaffens stellten Künstler wie Alighiero Boetti, Dan Graham, Hans Haacke, Arthur Köpcke oder Bruce Nauman gesellschaftliche Zielsetzungen, beispielsweise die Frage, inwieweit das Publikum durch das Kunstwerk involviert werden und an der Kunst beteiligt sein könne. Stichworte wie Kooperation, Partizipation und Funktionalität wurden zu Schlüsselbegriffen der künstlerischen Produktion. Fluxus, Happening oder Kunst im öffentlichen Raum wollten sich explizit in das gesellschaftliche Geschehen einmischen.
In den 1990er Jahren trat mit Christine und Irene Hohenbüchler, Jorge Pardo, Tobias Rehberger, Stephen Willats, Wolfgang Winter & Berthold Hörbelt oder Andrea Zittel eine Künstlergeneration hervor, die dieser Idee einer Kunst mit gesellschaftlichem Anspruch neue Impulse gab. Es entstanden etwa Environments für die Präsentation von Videoarbeiten anderer Künstler oder Ausstattungen für Innenräume, wie Beleuchtungsinstallationen oder Lounges. Manchmal ging die Kunst sogar in einem Prozess der Kommunikation auf oder stellte soziologische Fragestellungen an den Beginn einer Untersuchung. Die Ausstellung „70/90. Engagierte Kunst“ im Neuen Museum Nürnberg konfrontiert ab morgen exemplarisch Werke dieser beiden Generationen. Dabei lassen sich an der Bar von Rirkrit Tiravanija als Plattform für Kommunikation verschiedene Modelle der Kunst durchdenken.
Die Ausstellung „70/90. Engagierte Kunst“ läuft vom 13. Oktober bis zum 16. Januar 2005. Das Neue Museum hat Dienstag bis Freitag von 10 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 19 Euro.
Neues Museum Nürnberg
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