Arthur Köpcke im Kunstverein Düsseldorf  |  | Arthur Köpcke, Piece No. 58-77 + 124, 1965 | |
Der 1928 in Hamburg geborene Arthur Köpcke gehört einerseits zu den Außenseitern unter den Künstlern, andererseits gilt er als bedeutender Anreger zeitgenössischer Künste. Sein umfangreiches Werk ist eine Collage aus Literatur, Malerei, Objekt-, Konzept- und Auktionskunst. Einerseits arbeitete er anti-institutionell an der Auflösung des traditionellen Werkcharakters, andererseits produzierte er im Kunstkontext ausgestellte Kunst. Im Mittelpunkt seines Interesses stand von Anbeginn die Auseinandersetzung mit Wort und Bild sowie deren Wahrnehmung. Ein Ausgangspunkt für das Verständnis seines Empfindens sind die traumatischen Erlebnisse am Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Jahre 1958 ließ er sich in Kopenhagen nieder. Als der Exponent der internationalen Fluxus-Bewegung, die die Verschmelzung von Kunst und Leben befürwortete, wurde Köpcke Protagonist und Initiator des nördlichsten Zentrums dieser Szene. Den Betrachter aus seiner passiven Haltung zu lösen, und eine aktive Partizipation der Besucher am Kunstwerk sind die Ziele seiner gemalten und plastischen Arbeiten. Neben dem Wechsel von Medien und Rollen betätigte er sich auch als Galerist. Daniel Spoerri, Jean Tinguely oder Dieter Roth gehörten zu seinen Freunden. Für Jüngere wie Per Kirkeby fungierte Köpcke als wichtiger Ideengeber.
Vor 40 Jahren nahm der 1977 verstorbene Künstler in Düsseldorf am legendären "Festum Fluxorum" teil, was abgesehen vom diesjährigen 75. Geburtstag Köpckes ein Grund war, diese in Hamburg und Kassel präsentierte Ausstellung auch am Rhein zu zeigen. Die Schau im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen ist einerseits historisch, andererseits für eine junge Generation einflussreicher Künstler aktuell. Im Mittelpunkt steht das "reading/work-pieces-manuskript", ein aus 127 Stücken bestehendes Konvolut. Dessen hektografische Partituren, Texte, Skizzen, Illustrationen und Fundstücke sind repräsentativ für Köpckes Gesamtwerk, da hierin viele andere Arbeiten enthalten sind. Seine zusätzlich ausgestellten Bilder sind Kunstwerke banaler Sujets aus Zeitschriften, Magazinen, Rätsel, Handlungsanweisungen und Sprachspielen, die durch ihre Trash-Ästhetik vieles von dem vorwegnehmen, was in der Malerei folgender Jahrzehnte entwickelt wurde.
Die Ausstellung "Arthur Köpcke - was ist das?" ist bis zum 7. März 2004 im zu besichtigen. Geöffnet ist Dienstag bis Samstag von 12 bis 19 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog für 12 Euro.
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
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