Lübeck feiert die Wiedereröffnung des Museums Behnhaus  |  | Das Museum Behnhaus in Lübeck ist saniert und öffnet am Wochenende für das Publikum | |
Nach dreijähriger Renovierung wird das Lübecker Behnhaus am Abend des 1. November mit einem Festakt wiedereröffnet. Am Folgetag lockt das Museum mit einem umfangreichen Programm. Unter dem Titel „Wiederbegegnungen im Behnhaus – Von Caspar David Friedrich bis Edvard Munch“ erwartet den Besucher ein einzigartiges Zusammenspiel der renommierten Kunstsammlung mit dem historischen Gebäude. Der spezielle Flair des ehemaligen großbürgerlichen Stadthauses mit der großzügig konzipierten, zum ersten Obergeschoss geöffneten Diele bewahrt die historischer Einrichtung im Stile des Rokoko, des Klassizismus und des Biedermeiers. Diese tritt nun in einen stimmigen Dialog mit einer erlesenen Gemäldesammlung.
Auf den Mauern eines Vorgängerbaus ließ der Lübecker Weinhändler Peter Hinrich Tesdorpf im Jahr 1783 nach Plänen des dänischen Architekten Joseph Christian Lillie ein Wohnhaus errichten. Nach dem 1805 erfolgten Verkauf bewohnte von 1823 bis 1920 die Familie Behn das Anwesen. Deren Erben veräußerten es an eine Bank. Der Verkauf konnte jedoch mithilfe Lübecker Bürger und auf Initiative von Carl Georg Heise, Direktor des lokalen Museums für Kunst- und Kulturgeschichte, annulliert und das Objekt in den Besitz der Stadt überführt werden. Heise sah hier die Chance, die Bestände aus dem Mittelalter um zeitgenössische Kunst des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zu erweitern. Nach einer ersten Präsentation im Jahr 1921 und anschließender Sanierung eröffnete im April 1923 hier die „Kunstsammlung im Behnschen Hause“, die 1981 mit dem benachbarten Drägerhaus verbunden wurde.
2022 wurde das Behnhaus geschlossen, um es umfassend zu sanieren. Nach einem Konzept des Lübecker Architekturbüros Mai Ellinghaus wurden die Fassade instandgehalten, umfangreiche technische Neuerungen beim Brandschutz, der Sicherheit und beim Raumklima ausgeführt sowie die Restaurierung historischer Ausstattungen bis hin zur Barrierefreiheit durch Einbau eines Aufzuges vorgenommen. In enger Verbindung mit der Bau- und Museumsgeschichte gestaltete der Direktor Alexander Bastek nun einen Rundgang mit neun Kapiteln. Schwerpunkte der Gemäldekollektion bilden Künstler der Nazarener, allen voran der Lübecker Friedrich Overbeck, Vertreter der Romantik wie Caspar David Friedrich, Carl Blechen oder Carl Gustav Carus und des Impressionismus, darunter Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt oder der aus Lübeck stammende Maler Gotthardt Kuehl. Das beginnende 20. Jahrhundert repräsentieren unter anderem Gemälde von Ernst Ludwig Kirchner, Lyonel Feininger und Edvard Munch, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Lübeck tätig war. Hinzu kommen noch Skulpturen von Gerhard Marcks oder Georg Kolbe.
Die Eröffnung des zweiten Museumsteils im benachbarten Drägerhaus, das derzeit saniert wird, ist für das Jahr 2027 avisiert. Das Museum Behnhaus hat am 2. November bei freiem Eintritt von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Regulär ist der Besuch dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr möglich. Der Eintritt beträgt 8 Euro und ist für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren sowie Schüler*innen, Student*innen und Auszubildende kostenlos.
Museum Behnhaus Drägerhaus
Königstraße 9-11
D-23552 Lübeck
Telefon: +49 (0)451 – 122 41 48 |