Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 26.11.2025 126. Auktion: Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts

© Galerie Bassenge Berlin

Anzeige

Landschaft an der Nidda, 1898 / Hans Thoma

Landschaft an der Nidda, 1898 / Hans Thoma
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Warum fürchtet(e) man sich vor schönen Frauen?

Lucas Cranach d.Ä., Herkules bei Omphale, 1537

Das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig thematisiert in der Schau „Weibermacht. Die schöne Böse“ die Angst vor weiblicher Macht in den vergangenen fünf Jahrhunderten und will mit junger Kunst eine andere Perspektive auf den seit der Renaissance vorherrschenden Topos werfen. Dafür hat Kuratorin Anna Eunike Kobsdaj 99 Exponate ausgewählt und untersucht die Darstellungen weiblicher Vorherrschaft vom Mittelalter bis in die Gegenwart. 72 Grafiken, darunter Blätter von Albrecht Dürer, Hendrick Goltzius oder Lucas Cranach d.Ä., die von Skulpturen, Gemälden, Fotografien und einer Majolika ergänzt werden, verdeutlichen wie schöne Frauen seit dem Mittelalter als Bedrohung patriarchaler Ordnungen inszeniert wurden. Dem setzt die Kuratorin zeitgenössische Werke, etwa von Cindy Sherman, Ute Behrend oder Nobuyoshi Araki, für einen Dialog gegenüber, da sie die tradierten Geschlechterrollen und Machtverhältnisse hinterfragen und alternative Sichtweisen eröffnen. Die Ausstellung ist in drei Kapitel unterteilt: „Auflösung von Konventionen“, „Die schöne Böse – eine Antiheldin“ und „Starke Frauen und Heldinnen“.

Die sogenannten Weibermacht-Motive zeigen Szenen, in denen Frauen als listige Gespielinnen die Männer verführen, verraten und zum Narren halten und damit die herrschenden Verhältnisse untergraben. Den Anfang bilden Drucke von Albrecht Dürer und Lucas van Leyden, die den Sündenfall thematisieren. Mit der Erzählung der Verführung Adams durch Eva entsteht die Urfigur der Weibermacht: Eva wird zur ersten großen Projektionsfläche, auf der sich Misstrauen, Angst und Abwertung gegenüber Frauen bündeln. Es geht um die Angst von Männern, Macht zu verlieren, die vermeintliche Bedrohung durch selbstbewusst handelnde Frauen und misogyne Strukturen. All dies verdeutlicht etwa auch Georg Pencz’ Darstellung von Aristoteles, den Phyllis reitet: Einer der größten Philosophen der Antike in der Rolle des verspotteten Liebhabers, der durch weibliche Sinnenreize die Kontrolle über sich verliert.

In Cranachs Gemälde „Herkules bei Omphale“ wird der stärkste aller Helden seiner heroischen Attribute, also Keule und Löwenfell, beraubt und erhält statt dessen Frauengewänder und eine Spindel zum Spinnen. Dies ist eine radikale Umkehr der Geschlechterrollen. Was jahrhundertelang als Bedrohung inszeniert wurde, verweist auf eine tief verwurzelte Furcht vor weiblicher Selbstermächtigung, wie sie etwa auch im Sujet von Judith mit dem Haupt des Holofernes auf einem Kupferstich von Hendrick Goltzius zum Tragen kommt. Die Ausstellung verknüpft diese historischen Darstellungen mit zeitgenössischen Positionen, die gängige Rollenbilder hinterfragen und neue Narrative eröffnen. Cindy Sherman zeigt in ihrem „Untitled Film Still #2“, wie weibliche Identitäten durch mediale Bilder konstruiert und inszeniert werden. Tejal Shahs Arbeit „Women Like Us“ geht auf queere und feministische Körperbilder ein, die klassische Zuschreibungen aufbrechen und neue Formen weiblicher Selbstrepräsentation erproben.

Die Ausstellung „Weibermacht. Die schöne Böse“ läuft bis zum 22. Februar 2026. Das Herzog Anton Ulrich-Museum hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Das Haus bleibt an Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr geschlossen. Der Eintritt beträgt regulär 9 Euro, ermäßigt 7 Euro und 2 Euro für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren.

Herzog Anton Ulrich-Museum – Kunstmuseum des Landes Niedersachsen
Museumstraße 1
D-38100 Braunschweig
Telefon: +49 (0)531 – 12 25 0


29.10.2025

Quelle: Kunstmarkt.com/S. Hoffmann

Zurück

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an




Weitere Inhalte:

Gesamt Treffer 11

Seiten: 1  •  2

Events (1)Adressen (1)Stilrichtungen (4)Variabilder (5)

Veranstaltung vom:


24.10.2025, Weibermacht - Die schöne Böse

Bei:


Herzog Anton Ulrich-Museum

Stilrichtung:


Alte Meister

Stilrichtung:


Barock

Stilrichtung:


Renaissance

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Variabilder:

Lucas Cranach d.Ä., Herkules bei Omphale, 1537
Lucas Cranach d.Ä., Herkules bei Omphale, 1537

Variabilder:

Ute Behrend, Küssendes Paar – Mädchen mit Pistole, 1995
Ute Behrend, Küssendes Paar – Mädchen mit Pistole, 1995

Variabilder:

Albrecht Dürer, Adam und Eva, 1504
Albrecht Dürer, Adam und Eva, 1504








News vom 12.11.2025

Bayerischer Kunstpreis für Christoph Kürzeder

Bayerischer Kunstpreis für Christoph Kürzeder

Loriot wird Frankfurter

Loriot wird Frankfurter

Stolze Millionenschätzungen bei Christie’s in New York

Stolze Millionenschätzungen bei Christie’s in New York

Berlinische Galerie feiert Jubiläum mit Raoul Hausmann

Berlinische Galerie feiert Jubiläum mit Raoul Hausmann

News vom 11.11.2025

Erik Bulatov gestorben

Erik Bulatov gestorben

Rembrandt-Rarissima bei Karl & Faber

Rembrandt-Rarissima bei Karl & Faber

Kunstpreis Ruth Baumgarte an Eva Beresin

Kunstpreis Ruth Baumgarte an Eva Beresin

Altmeister-Schenkung für das Herzog Anton Ulrich-Museum

Altmeister-Schenkung für das Herzog Anton Ulrich-Museum

 zur Monatsübersicht



Anzeigen

Marktspiegel

News

Kunsthaus Lempertz - Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy, Feine Gesellschaft im Park

Eine galante Gesellschaft: Alte Meister und Gemälde des 19. Jahrhunderts in der Herbstauktion bei Lempertz
Kunsthaus Lempertz

Neumeister Münchener Kunstauktionshaus - Vintage Schminkkoffer von Maria Schell, Louis Vuitton, Paris

Yes, we Schell! Eine Hommage an Maria Schell
Neumeister Münchener Kunstauktionshaus

Kunsthaus Lempertz - Verdure

Fabelwesen und fabelhafte Sammlungen in den Auktionen Silber, Kunstkammer und Möbel sowie Keramik & Porzellan
Kunsthaus Lempertz

Grisebach GmbH - Katalog zur Auktion

Wiederentdeckt: Die Sammlung Walter Bauer bei Grisebach
Grisebach GmbH

Grisebach GmbH - Katalog der Auktion

Meisterwerke und spektakuläre Entdeckungen im Zusammenklang der Epochen – Grisebachs Winterauktionen 2025
Grisebach GmbH

Kunsthaus Lempertz - Aristide Maillol, Pendule, dite Les Deux Soeurs, 1902

Frühe Maillol-Bronzen einer bedeutenden Sammlung im Herbst bei Lempertz
Kunsthaus Lempertz





Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce