Berliner Kunstpreis für Jeewi Lee  |  | Jeewi Lee hat den GASAG Kunstpreis 2026 gewonnen | |
Der GASAG Kunstpreis 2026 geht an Jeewi Lee. Die 1987 in Seoul geborene Künstlerin wird für ihren „zugleich wissenschaftlich präzisen wie poetisch konzeptuellen Umgang mit ihren Materialien und Themen“ ausgezeichnet, erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro und wird im Herbst 2026 ihre Ausstellung zur Berlin Art Week in der Berlinischen Galerie eröffnen. Die Deutsch-Koreanerin arbeitet mit ortsspezifischen Installationen, Skulpturen, Bildserien und Interventionen und verwendet in ihren Werken oft einfache, scheinbar wertlose Materialien und Artefakte, in die sich Zeit, Erinnerung und Vergänglichkeit als Spuren eingeschriebenen haben. Diese Spuren bilden den Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Forschung. Laut Jury verschmelzen in ihr wissenschaftliche Materialanalysen mit Aspekten taoistischer Philosophie und individueller Mythologie zu poetischen, meditativen Bildwelten.
Jeewi Lee, die zwischen 2008 und 2014 Malerei und „Art in Context“ an der Universität der Künste Berlin sowie am Hunter College in New York studiert hat, wurde schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2018 mit einem Stipendium für die Villa Romana in Florenz, 2021 mit dem Kunstpreis „junger westen“ in Recklinghausen oder in diesem Jahr mit einem Stipendium für die Villa Aurora in Los Angeles Hier setzt sie sich mit der Geschichte der Diaspora auseinander und nimmt besonders die Historie der „Korean Americans“ in den Blick.
2010 initiierte das Berliner Energieunternehmen GASAG den Kunstpreis, der seither alle zwei Jahre in Kooperation mit der Berlinischen Galerie ausgeschrieben wird. Er richtet sich an Berliner Kunstschaffende, die an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik arbeiten. Neben Jeewi Lee waren heuer noch Sophie Erlund, Simon Faithfull, Heike Kabisch, Marina Pinsky, Sarah Schönfeld und Maya Schweizer nominiert. Die Auszeichnung ging bisher an Susanne Kriemann, Tue Greenfort, Nik Nowak, Andreas Greiner, Julian Charrière, Marc Bauer und Mariechen Danz. |