Frieze expandiert nach Abu Dhabi  |  | Auf der Abu Dhabi Art | |
Die Frieze übernimmt die Abu Dhabi Art. Damit setzt das britische Kunstmesseunternehmen seinen Expansionskurs fort und hat sich ein Standbein in den Vereinigten Arabischen Emiraten gesichert. Das haben die Frieze und das Department of Culture and Tourism – Abu Dhabi (DCT Abu Dhabi) heute bekanntgegeben, das die Veranstaltung bisher organisiert hat. Ab dem kommenden Jahr soll die Messe dann Frieze Abu Dhabi heißen und wie bislang im November im Kulturzentrum Manarat Al Saadiyat stattfinden. Durch die neue Partnerschaft will man die Reichweite der Verkaufsschau durch die internationalen Netzwerke und das Fachwissen der Frieze erweitern. Das wird sich in der Struktur der Aussteller niederschlagen, die mehr Galerien aus dem weiter entfernten Ausland anziehen soll.
Die Abu Dhabi Art existiert seit 17 Jahren, hat sich fest in der Kulturlandschaft des Emirats etabliert und gilt als wichtiger Treffpunkt für Künstlerinnen, Galerien und Sammlerinnen aus der Region. Laut Mohamed Khalifa Al Mubarak, dem Vorsitzenden des DCT Abu Dhabi, sei die Frieze Abu Dhabi eine natürliche Weiterentwicklung der bisherigen Initiative, basiere auf den Errungenschaften der Abu Dhabi Art und werde diese auf die globale Bühne tragen. Dadurch solle auch die Position des Emirats als kulturelles Zentrum gestärkt werden. Simon Fox, CEO von Frieze, erklärte, die Zusammenarbeit baue auf Abu Dhabis kultureller Führungsrolle auf und werde nun um die internationale Reichweite der Frieze-Plattform erweitert. In diesem Jahr erfolgt die Ausrichtung der Messe vom 19. bis 23. November noch unter ihrem alten Namen und der alten Leitung.
Mit der Frieze hat sich das DCT Abu Dhabi einen strategisch wichtigen Partner ins Boot geholt. Wollen doch das Land Katar und die Schweizer Messegesellschaft Art Basel mit der Art Basel Qatar in unmittelbarer Nachbarschaft ab Februar 2026 eine starke Konkurrenz zu Abu Dhabi aufbauen. Diese Kooperationen machen die gezielte Ausrichtung der Golfstaaten hin zum Kultursektor deutlich. So hat Abu Dhabi mit dem 2017 eröffneten Louvre Abu Dhabi, einer Kooperation mit dem Pariser Louvre, dem dafür zum Spitzenpreis von 400 Millionen US-Dollar angekauften, aber umstrittenen Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci, dem Guggenheim Abu Dhabi, für das die ehemalige Chefin des Berliner Gropiusbaus Stephanie Rosenthal als Gründungsdirektorin gewonnen wurde, oder mit dem Einstieg beim Auktionsriesen Sotheby’s sein kulturelles Standbein in den vergangenen Jahren breit ausgebaut. Zum Messeimperium der Frieze gehören nun acht Veranstaltungen: die Frieze London und die dortige Frieze Masters, die Frieze Los Angeles, die Frieze New York, die Frieze Seoul, die Armory Show in New York, die Expo Chicago und nun noch die Frieze Abu Dhabi.
|