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Trier betrachtet das Konzil von Nizäa im Spiegel der Kunst

Philipp Schönborn, Du bist mein geliebter Sohn, 1999

„3 : 1 – Das Konzil von Nizäa und das Christusbild“ lautet der Titel einer aufschlussreichen Ausstellung, die derzeit im Museum am Dom in Trier zu sehen ist. Anliegen der Zusammenstellung von rund 45 Gemälden, Skulpturen und liturgischen Geräten ist der Widerhall, den die bis heute prägenden Glaubensgrundsätze des Konzils von Nizäa in der Kunst fanden. In der heutigen türkischen Stadt Iznik trafen sich vor 1700 Jahren, von Mai bis Juli des Jahres 325 nach Christus, auf Einladung Kaiser Konstantins Bischöfe und Geistliche, deren Zahl auf 200 bis 300 geschätzt wird. Ziel war die Klärung kontrovers debattierter Sachverhalte, etwa die konkrete Berechnung des Osterfestdatums, vor allem aber die Frage nach der Natur Jesu und seine Stellung gegenüber Gottvater. Denn im Gegensatz zur Vielfalt der noch im vierten Jahrhundert verehrten römischen Götter stand der Monotheismus der Christen. Von dem Konzil sind keine Dokumente, lediglich Ergebnisse überliefert. Dazu gehört die Einigung auf die Wesensgleichheit von Gott, dem Vater, Jesus, dem Sohn, und dem Heiligen Geist. Das große Glaubensbekenntnis zum dreifaltigen Gott, die sogenannte Trinität des nizänischen Grundsatzes, besitzt im christlichen Glauben bis heute Gültigkeit. Das damals in seinen Grundzügen formulierte „Apostolische Glaubensbekenntnis“ wird von allen christlichen Kirchen anerkennt und ist somit ein verbindendes ökumenisches Bekenntnis zum wahren dreifaltigen Gott.

In der Schau bilden nun die Trinitätslehre und das Christusbild den Nukleus der nahezu ausschließlich aus dem Eigenbestand stammenden Werkauswahl, die danach fragt, wie sich Künstler mit der Trinität, der Darstellung von Christus als Mensch und seiner göttlichen Natur auseinandersetzen. Einleitend stellt eine russische Ikone aus dem 18. Jahrhundert die Tagung des Konzils dar, konfrontiert mit einer Lichtinstallation aus Neonröhren von Philipp Schönborn aus dem Jahr 1999. Der Bruder des Wiener Erzbischofs Christoph Schönborn überlagerte das für Gottvater stehende himmlisch blaue Dreieck mit der lichtgelben Taube des Heiligen Geistes sowie einem roten Kreuz, das die Passion Jesu verkörpert. Der 1950 geborene Künstler Jörg Frank reflektiert das Credo in den Buchstaben des Wortes „Gem-einsam“. Die Silbentrennung zwischen „Gem“ und „einsam“ seines 1995 entstandenen Gemäldes verweist zugleich auf aktuelle Probleme.

Unzählige Darstellungen Jesu durchziehen die Kunstgeschichte. Zum seinem Antlitz schweigt sich die Bibel aber aus. Nur wenige „authentische“ Zeugnisse, wie das Schweißtuch der heiligen Veronika, überliefern Details. Eine Serie von Gemälden zeigt in der Ausstellung vielfältige Interpretationen mehrerer Schöpfer, darunter den eindrucksvollen, dornenbekrönten Christuskopf nach Franz Ittenbach, der vor dem Hintergrund eines entfalteten Tuches schwebt. Darauf zeichnen sich wie bei einem Webmuster Inschriften aus den „Heilandsklagen“ der Karfreitagsliturgie zart ab. Zu den originellsten Objekten zählt die Skulptur eines auferstandenen segnenden Christus mit Öse am Kopf. Die Lindenholzstatue aus dem 16. Jahrhundert war als „handelndes Bildwerk“ in die Liturgie dramaturgisch eingebunden und wurde an Christi Himmelfahrt in das Kirchengewölbe emporgezogen. Die von Markus Groß-Morgen angeregte und von Kirstin Jakob und Stefan Schu einfühlsam kuratierte Schau versteht es, den Bogen der Geschichte bis in die Gegenwart zu schlagen und einen nicht einfachen Sachverhalt in ein sinnliches Erlebnis zu integrieren.

Die Ausstellung „3 : 1 – Das Konzil von Nizäa und das Christusbild“ ist bis zum 14. September zu sehen. Das Museum am Dom hat täglich außer montags von 9 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 13 Uhr geöffnet. Der Eintritt inklusive Domschatzkammer beträgt 5,50 Euro, ermäßigt 3,20 Euro.

Museum am Dom Trier
Platz der Menschenwürde 1
D-54290 Trier
Telefon: +49 (0)651 – 710 52 55


30.06.2025

Quelle: Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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Veranstaltung vom:


11.04.2025, 3:1– Das Konzil von Nizäa und das Christusbild

Bei:


Museum am Dom Trier

Stilrichtung:


Antike Kunst

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Variabilder:

Philipp Schönborn, Du bist mein geliebter Sohn, 1999
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