Magritte-Gemälde für Hamburger Kunsthalle  |  | René Magritte, Le Palais de Rideaux, 1928 | |
Die Hamburger Kunsthalle hat das Gemälde „Le Palais de Rideaux“ von René Magritte erworben. Gemeinsam mit der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen und der Campe’schen Historischen Kunststiftung konnte das 1928 entstandene Werk aus einer belgischen Privatsammlung für 2,4 Millionen Euro angekauft werden, unterstützt von der Heinz H. O. Schröder Stiftung sowie privaten Mäzenen. Elisabeth Lorenz-Meyer, Geschäftsführerin der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, erklärte, dass es sich um den teuersten Ankauf in der fast 70jährigen Geschichte der Stiftung handelt. Eine Ausnahme bildet lediglich das „Selbstbildnis Florenz“ von Max Beckmann, das im Jahr 2020 für 4 Millionen Euro in den Bestand der Hamburger Kunsthalle kam.
„Le Palais de Rideaux“, „Der Palast der Vorhänge“, zählt zu den Hauptwerken aus René Magrittes früher Pariser Schaffensphase, besticht durch eine rätselhafte Komposition, die die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen lässt, und erweitert die bestehende Sammlung surrealistischer Kunst der Hamburger Kunsthalle. Das Museum, das Werke von Hans Arp, Max Ernst und Man Ray besitzt, veranstaltet anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Surrealistischen Manifests eine umfangreiche Ausstellung mit über 230 Arbeiten surrealistischer Künstlerinnen und Künstler, darunter neben „Le Palais de Rideaux“ auch das bereits zur Sammlung gehörende Gemälde „L’espoir rapide“ von Magritte aus dem Jahr 1927.
„Le Palais de Rideaux“ zeigt vier sich überschneidende, graue, schattenhafte, hohle Formen. Diese vier leeren Gestalten sind gefüllt mit einem goldenen Muster, Bäumen im Wald, einem wolkenbedeckten Himmel und einem gerafften Stoffvorhang. Die Verwendung von Wolken, Wald und Draperie ist ein häufig wiederkehrendes Motiv in Magrittes Œuvre. Magritte beschreibt so die von einem Schleier verhüllte Welt und fügt die Worte hinzu: „Wir sind von Vorhängen umgeben. Wir nehmen die Welt nur hinter einem Vorhang des Scheins wahr. Gleichzeitig muss ein Gegenstand verdeckt sein, um überhaupt erkannt zu werden.“
Laut Toby Kamps, Leiter Moderne der Hamburger Kunsthalle, greife das neu erworbene Werk von Magritte das Konzept der „mise en abyme“, eines Bildes im Bild, auf. Das bereits vorhandene Gemälde von Magritte in der Sammlung verwende hingegen die Ausdrucksform des Kontrasts zwischen inkongruenten Worten und Bildern. Er zeigte sich erfreut, dass die Hamburger Kunsthalle mit diesen beiden Werken die von Magritte eigenständig entwickelte Bildsprache präsentieren kann.
Das Gemälde ist aktuell in der Ausstellung „Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik“ bis zum 12. Oktober zu sehen. Die Hamburger Kunsthalle hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 16 Euro, ermäßigt 8 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist er kostenfrei.
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